Die Recherche ergibt keine wirklich historisch belegbaren Anfänge oder Ursprünge, klar wird eigentlich nur, dass schon früheste Kulturen sich „Grün“ ins Haus geholt haben. Immergrüne Pflanzen vermitteln den Eindruck von Lebenskraft, Gesundheit und Energie. Schon im Mithras-Kult schmückten Menschen zur Wintersonnenwende Bäume mit Bändern und Fähnchen zur Huldigung des Sonnengottes. Die Alten Römer nutzten Lorbeerzweige nicht nur zur „Krönung“ eines sportlichen Siegers, sondern auch um damit zum Jahreswechsel ihre Häuser zu schmücken. Weiter im Norden wurden Tannenzweige ins Haus gehängt, um bösen Geistern das Eindringen zu erschweren und gleichzeitig der Hoffnung auf die Wiederkehr des Frühlings mehr Ausdruckskraft zu verleihen.


Immergrüne Bäume und Zweige im Winter waren schon in vorchristlicher Zeit Garant der Hoffnung, dass die Natur wieder erwacht, dass Sonnenlicht wieder herrscht. Dämonische Vorstellungen verbanden sich mit diesem Grundgedanken: Die Lebenskraft der immergrünen Pflanzen sollte die Dämonen verscheuchen und gute Geister beherbergen. Im Mittelalter schmückte man Häuser und Kirche von Advent bis Lichtmess mit grünen Zweigen und immergrünen Girlanden
Das christliche Weihnachtsfest, mit dem die Geburt Jesu gefeiert wird, findet nach der tatsächlichen Wintersonnenwende statt. Als das Weihnachtsfest im 4. Jahrhundert eingeführt wurde, legte man es auf den traditionellen kalendarischen Tag der Wintersonnenwende, den 25.12., der zur Zeit der Einführung des julianischen Kalenders der tatsächliche Tag der Wintersonnenwende gewesen war. Im 4. Jahrhundert lag die Wintersonnenwende faktisch zwar schon auf dem 21.12., in den Kalendern wurde sie jedoch teils noch lange am 25.12. notiert, an dem auch das Fest des römischen Sonnengottes Sol Invictus gefeiert wurde. Im Laufe der Zeit wanderte die Wintersonnenwende immer weiter nach vorn im Kalender, bis sie mit der gregorianischen Kalenderreform, die die Verhältnisse des 4. Jahrhunderts wiederherstellte, wieder auf den 21.12. zu liegen kam.


Am 21.12. ist der kürzeste Tag des Jahres, gefolgt von der längsten Nacht. Es ist Wintersonnenwende und das Julfest wird gefeiert.
In der Nacht der Wintersonnenwende stehen wir mit dem einen Fuß im alten und dem anderen Fuß im neuen Jahr. Erlischt das letzte Strahlen des Tages, so gebiert die Nacht eine neue Sonne, die am Morgen im Osten dem Schoße der Mutter Erde entsteigt. Die Geburt der Sonne steht für den Neubeginn allen Lebens. Der Kreislauf des Jahres beginnt von vorne. Das Licht triumphiert über die Dunkelheit.
Diese Nacht der Wintersonnenwende ist also die erste der sogenannten Rauhnächte.
Mit der Nacht der Wintersonnenwende, auch des Mittwinters, kehrt Stille ein. Die Zeit verweilt im Zwischenraum, schenkt uns zwölf Tage und Nächte der Besinnung, ehe das neue Jahr an Fahrt gewinnt. Es folgen Nächte der Reinigung, der Rückschau. Es ist eine Zeit der Segnung und der Weihung dessen, was auf uns zukommt. Seite an Seite mit dem neuen Jahr bereiten wir uns auf das vor, was auch immer kommt. Die Kraft der Ahnen ist in den Zwölften deutlich zu spüren. Sie schauen über unsere Schultern, lauschen unseren alten Geschichten. Sie begleiten uns durch diese magische Zeit. Die Rauhnächte sind eine wahrhaft magische Zeit. Du hast nun den magischen Raum, um die Balance zwischen der Vergangenheit und der Zukunft zu finden. Die Energien dieser besonderen Zeit graben in den Untiefen deiner Seele, sie suchen deinen Schmerz, um ihn zu wandeln und gehen zu lassen. Die Rauhnächte tragen deine Sorgen und deine Hoffnungen.
Die Zeit des Winters ist die Zeit der Frau Holle. Wir kennen sie alle aus dem gleichnamigen Märchen. Als einst die Heiden missioniert wurden, tat man gut daran die Namen der alten Götter*innen nicht zu nennen. Bis dahin war Frau Holle als Frigg im Volke sehr verehrt. Sie ist es, die die silbernen Fäden des Schicksals spinnt.
Die Menschen sprachen weiter von der Holden, sie ließen sie in vielen Geschichten über Frau Holle alle Zeit überdauern. Sie war fortan der Menschen uralte Göttin. Den Namen erhielt sie vielleicht, weil sie eine holde Göttin war oder aber auch aufgrund ihrer engen Verbindung zum Holunder. Oder vielleicht war es auch umgekehrt? Niemand weiß es heute noch so genau. Wichtig ist allein, dass sie die Zeit überdauerte und uns noch heute treu begleitet.

Der Lichterkranz zur Wintersonnenwende

Der Kranz besteht aus fünf Kerzen. Davon sind vier Kerzen wie auf dem bekannten Adventskranz angeordnet, die fünfte Kerze befindet sich in der Mitte. Diese Kerze ist die Jahreskerze, welche einen das ganze kommende Jahr hindurch begleitet und zu allen Jahreskreisfesten leuchtet.
Der Kranz besteht aus immergrünen Nadelhölzern. Ein grüner Kranz bringt die Freude auf das kommende Fest zum Ausdruck und ist ein Zeichen der Lebendigkeit und des Lebens mit den Göttern. Er wird gern geschmückt mit Äpfeln, Nüssen, Tannenzapfen …
Vier Wochen vor der Wintersonnenwende werden die vier im Kreis angeordneten Kerzen entzündet. Die fünfte Kerze in der Mitte bleibt aus. Drei Wochen vorher brennen nur noch drei Kerzen, zwei Wochen vorher zwei und eine Woche vorher nur noch eine Kerze. Dies symbolisiert die immer dunkler werdende Welt.
Zur Wintersonnenwende werden dann alle fünf Kerzen angezündet. Die Jahreskerze vom letzten Jahr entzündet zuerst die neue Jahreskerze in der Mitte, dann die restlichen vier Kerzen.
Das Licht ist nun endlich zurückgekehrt.
Quellen:
Samhain – Bedeutung und
Rituale zum keltischen Festtag, StN.de
Weihnachtszeit – Tannengrün ein christliches Symbol? alaturka.info
Der Magische Blog von Alexa Szeli

Wie auch immer Sie diese Zeit verleben, möge sie eine schöne und besinnliche für Sie sein.
Kommen Sie gut ins neue Jahr, wünscht Ihnen Ramona Kleber, die Kräuterfrau vom Lavendelhof Marquardt

Das Kräuterjahr endet mit Samhain oder auch Halloween (All Hallows Eve). Es ist eines der vier großen Feste im keltischen Jahreskreis. Einerseits wurde zu dieser Zeit die Ernte beendet, andererseits das Vieh von den Weiden zurückgebracht und für den Winter geschlachtet. Die Legende besagt, dass an Samhain (sowie auch an den anderen drei Feiertagen) die sogenannte „Andere Welt“ offensteht. Das heißt, die Grenze zwischen den Lebenden und den Toten wurde geöffnet und die Seelen der Toten konnten ihre Häuser wieder aufsuchen – ähnlich wie beim mexikanischen Día de Muertos. In den Häusern wurde dann beispielsweise ein Platz für die Verstorbenen freigehalten. Die Christen feiern Allerheiligen und Allerseelen.
Mit dem Neumond im Skorpion am 04. November wird dann das neue Jahr eingeläutet.