Ein Kommentar von Steve Schulz
Das Beispiel Krampnitz zeigt leider deutlich, wie wenig es die Verwaltung versteht – und in manche Entscheidung muss man wohl auch die Stadtverordneten einbeziehen –, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Norden Potsdams nachhaltig zu berücksichtigen.
Wie ist es möglich, dass noch nach Jahren kein verbindlicher Straßenbahnverlauf vorliegt? Wie will man ernsthaft den Potsdamerinnen und Potsdamern weißmachen, dass sich das Verkehrsaufkommen verringern wird, wenn 10.000 Menschen nach Krampnitz ziehen? Wie können für viele Grundstücke Baugenehmigungen erteilt werden, ohne dass ein verbindliches Verkehrskonzept vorliegt? Wieso hat die Verwaltung noch keine Vorstellung davon, wie viel sozialer Wohnraum in Krampnitz geschaffen wird und schiebt die Verantwortung auf die Investoren, die dies entscheiden sollen? Aus welchem Grund werden erst in Krampnitz Schulen und Kitas geplant, wenn im Norden schon seit mindestens 15 Jahren zu wenige davon existieren? Und wenn sie dort entstehen, warum decken sie dann nicht den bestehenden Bedarf der umliegenden Ortsteile mit ab, in denen Kitas und Schulen fehlen? Und wenn die Stadt wirklich an der Meinung der Einwohner interessiert ist, warum liegt dann die frühzeitige Bürgerbeteiligung teilweise in den Sommerferien?
Der Norden ist geprägt von seiner ländlichen Kulturlandschaft. Inmitten diese soll nun ein Little Manhattan einziehen, das geprägt ist von Hochhäusern, nur um möglichst viel Profit aus einer Fläche herauszuquetschen?
Für viele bleibt nur Unverständnis auf der ganzen Linie. Und der Verwaltung bleibt nicht mehr viel Zeit, die offenen Fragen zu beantworten, denn es wachen immer mehr Einwohner auf, die sich für ihre Interessen einsetzen. Zum Glück!