Ein Fotowettbewerb soll die Einwohner in Bornstedt etwas weiter zusammenrücken lassen
Das Team des Stadtteilladens Bornstedt, unter der Leitung des Stadtteilkoordinators, Christian Kube, veranstaltete vom 11. Juni bis zum 15. Juli 2022 einen Fotowettbewerb. Teilnahmeberechtigt war jeder, die einzige Auflage: die Fotos mussten in Bornstedt aufgenommen sein und pro Teilnehmer durften maximal drei Fotos eingereicht werden.
Ganze 70 Fotos aus Bornstedt wurden eingesandt und von einer Jury nach den Kriterien Bildausschnitt, Botschaft des Bildes, Aktualität, Authentizität und Typisches für Bornstedt bewertet und in die Kategorien „Natur“, „Infrastruktur“ und „Was mit Menschen“ eingeordnet. Auf die Gewinner warteten attraktive Preise, die Unternehmen aus Bornstedt spendeten.
Am 24.11.2022 wurden die Gewinner im Rahmen der Ausstellungseröffnung geehrt. Für die Stadtteilarbeit Bornstedt war der Fotowettbewerb und die anschließende Ausstellung die erste Veranstaltung dieser Art. „Wir wussten nicht so genau, was auf uns zukommt und waren über die vielen Zuschriften angenehm überrascht“, so Kube. Mit dem Fotowettbewerb wollte Kube zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: mehr Kultur anbieten und dabei die Menschen in Bornstedt einbinden und zusammenbringen. „Wir wollten keine Fotoausstellung eines renommierten Fotografen, sondern Fotos von Menschen, die hier wohnen und leben. Und weil heutzutage wohl jeder mit seinem Handy einen Fotoapparat in seiner Tasche hat, sind dadurch sehr viele schöne und spontane Fotos entstanden. Mit dem Fotowettbewerb aus und für Bornstedt möchten wir Brücken zwischen den Menschen bauen, um die Einwohner ein wenig näher zusammenzubringen“, so Kube, der aufgrund der großen Resonanz den Fotowettbewerb im kommenden Jahr wiederholen und weitere Angebote rund um die Fotografie anbieten möchte.
Durch die Stadtteilarbeit sollen Gelegenheiten des gegenseitigen Kennenlernens geschaffen werden, was mit einer Vielzahl von großen und kleinen Veranstaltungen außerhalb und innerhalb des Stadtteilladens mit den Bornstedterinnen und Bornstedtern umgesetzt wird.
Die Biosphäre als Veranstaltungsort
„Wer hätte gedacht, dass das Jahr so verläuft, wie es verlaufen ist“, begrüßte Sebastian Leifgen, seit Januar dieses Jahres Geschäftsführer der Biosphäre Potsdam, die Gäste der Vernissage. Es sei ein Jahr, „in dem wir alle ein bisschen enger zusammenstehen sollten als es in den beiden Jahren vorher der Fall gewesen ist. Dieses Jahr hat uns allen viel abverlangt“. Aus diesem Grund freue sich Leifgen ganz besonders, dass die Biosphäre gemeinsam mit dem Stadtteilladen Bornstedt den Abend der Vernissage so ausführen könne und dürfe. „Der Fotowettbewerb sowie die Veranstaltung selbst bringen die in der Vergangenheit so oft vermisste Leichtigkeit mit und wecken schöne Emotionen. Dinge, die die Menschen wieder benötigen“, so Leifgen.
Die Biosphäre bietet großartige Möglichkeiten für eine Vielzahl an Veranstaltungsformaten, für die Ausstellung des Fotowettbewerbs sollte aber die Möglichkeit geschaffen werden, dass diese für jedermann, jederzeit und ohne Eintritt zugänglich ist. „So haben wir mit der Nordfassade der Biosphäre einen Platz gefunden, an dem viele Menschen vorbeikommen und wo die Fotos für viel Freude sorgen“, freut sich Leifgen.
Nach der Montage der Fotoserie an der langen Betonfassade bemerkte Leifgen am Abend der Präsentation, wie gut der Ort der Präsentation mit dem Thema des Menschen zusammenführenden Brückenbaus passt, denn die Fotoserie befindet sich direkt unter der großen Wandzeichnung eines Biosphärenmitarbeiters, die zu der Zeit entstand, als die Biosphäre noch Geflüchteten aus der Ukraine Obdach gewährte. „Hier treffen jetzt zwei völlig unterschiedliche Themen mit der gleichen Absicht aufeinander, nämlich für Menschen Brücken zu bauen“, so Leifgen am Abend der Vernissage.
Aufgrund der weiterhin angespannten Situation im Osten der Ukraine wird mit weiteren Menschen aus der Ukraine gerechnet, die nach Deutschland flüchten. Aus diesem Grund wird die Biosphäre Potsdam ab Februar 2023 wieder als Unterkunft für Geflüchtete dienen und bittet daher schon jetzt für Sachspenden wie Hygieneartikel und warme Kleidung.
Die Biosphäre wird unabhängig von der Unterkunft für Geflüchtete die Tropenhalle sowie die Gastronomien für Besucher geöffnet haben.
Leifgen übernimmt ab Anfang 2023 auch die Verantwortung für den Volkspark und ab Mitte 2023 ebenso die für den Lustgarten. „Ich freue mich sehr über die Zusammenführung der Verantwortlichkeiten dieser Flächen unter Aufsicht der Biosphäre. So können wir effizienter unsere Ressourcen einsetzen, kostensparender agieren und den Potsdamerinnen und Potsdamern ein noch breiteres Angebot bieten“, so Leifgen.
Trotz der Schwierigkeiten, die in diesem Jahr zu beklagen waren, ist es für die Biosphäre ein gutes Jahr gewesen. Mit 160.000 Besuchern wurde fast der Rekord von 170.000 Besuchern im Jahr 2019 erreicht. Mit 400.000 Besuchern im Volkspark seien es laut Leifgen – abzüglich von Überschneidungen – etwa eine halbe Million Menschen jährlich, „die hierherkommen, um sich eine schöne Zeit zu machen – und die heutige Fotoausstellung trägt dazu bei“.
In und um die Biosphäre kann sich Leifgen viele weitere Ausstellungs- und Veranstaltungskonzepte vorstellen, die mit Künstlerinnen und Künstlern aus Bornstedt und Potsdam in der Biosphäre umgesetzt und einem breiten Publikum angeboten werden. Daher bittet er jede und jeden darum, Ideen und Vorschläge an die Biosphäre zu richten. Man werde sich diesen dann mit Interesse widmen und erörtern, was man aus den eingereichten Vorschlägen realisieren könne.
sts