Symbol für Leben, Liebe, Glück und Kraft

Die Hasel (Haselnuss, Corylus avellana, Birkengewächse) ist ein Symbol für Lebens- und Liebesfruchtbarkeit, Unsterblichkeit, Frühling und glückhaften Beginn, Wunscherfüllung und Glück. Sie hat – wie der Schwarze Holunder – in Mitteleuropa eine lange kulturelle Tradition. Haselzweige waren häufig Teil von heidnischen wie auch christlichen Grabfunden.


Als sehr altes Nahrungsmittel dürfte die Hasel schon bei Steinzeitkulturen einen hohen Stellenwert besessen haben. Zumindest aus germanischer Zeit ist überliefert, dass die „Frau Haselin“ nicht gefällt werden durfte. Fremde durften von Haselsträuchern nicht mehr als eine Handvoll Nüsse nehmen.
Im antiken Rom war die Hasel ein Friedenssymbol. Unterhändler bei Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen hatten als Zeichen ihrer guten Absichten einen Haselzweig in der Hand. Noch in historischer Zeit wurden in Deutschland Mahl- und Gerichtsstätten mit den „Summerlatten“, den Johannistrieben der Hasel, abgesteckt. Haselzweige dienten auch als Grenzmarkierungen. Der Weiser-Stab von Gerichts- und Forsthoheit bestand aus Haselholz.
Dem Strauch wurden auch abwehrende Eigenschaften zugesprochen: Mit einem Haselzweig sollte man sich der Schlangen und Hexen erwehren können. Daher wünschte sich auch Aschenputtel eine Haselgerte für das Grab ihrer Mutter.
Haseln wurde und wird die Eigenschaft zugeschrieben, Kraftströme fließen zu lassen. Daher werden Haselruten als Wünschelruten verwendet. Der Strauch soll auch vor Blitzschlag schützen und störende Erd- und Wasserstrahlen ableiten.
Der Haselzauber war zwar schon in frühfränkischer Zeit (Lex Ripuaria) verboten worden, blieb aber noch über Jahrhunderte bestehen. Der Glaube an die Wünschelrute blieb bis ins 17. Jahrhundert allgemein verbreitet. Man wollte Schätze, Metalladern und Quellen damit aufspüren. Diese Verwendung ist etwa in Georgius Agricolas „De re metallica“ von 1556 abgebildet. Der Gebrauch als Wünschelrute hat sich bis heute erhalten.

Eine prosaischere Verwendung der Hasel versteckt sich hinter der Redewendung „Jemanden mit Haselsaft erquicken“: als Prügelstock.
Bei der heiligen Hildegard von Bingen war die Hasel nicht in hohem Ansehen: Der Haselbaum ist ein Sinnbild der Wollust, zu Heilzwecken taugt er kaum. Nüsse wurden nämlich mit Sexualität und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht.
Quellen: Wikipedia, www.kraeuterweisheiten.de, Kräuterblog „wildemöhre.at

In alten Zeiten war ein Haselstock ein begehrter Zauberstab. Er war bekannt als guter Energieleiter zwischen den verschiedenen Ebenen des Daseins. Als Wünschelrute kann er Wasser aufspüren, Erze, Gold oder Silber und verborgene Schätze zeigen. Als Wanderstock führt er den Wanderer auf den richtigen Weg. Die Legende berichtet, dass der römische Gott Merkur einstmals die Menschen mit einem Haselstab berührte, um den sich zwei Schlangen wanden (Caducaeus). Daraufhin entdeckten die Menschen ihre Sprache und wurden klug. Dieser Merkur-Hasel-Stab wurde zum Symbol des Heilens, der Diplomatie und des Handels – noch heute finden wir ihn in den zwei Strichen im Dollarsymbol.
Der Tee aus Haselkätzchen gilt als schweißtreibend, entschlackend und kreislaufanregend. Er enthält viele Mineralstoffe und wird von der Volksheilkunde als Vitalisierungskur empfohlen. Hierfür wird ein bis zwei Wochen lang jeden Tag eine Tasse Haselkätzchentee getrunken. Die Kur bietet sich natürlich ideal zur Sammelzeit der Kätzchen an. Die Haselkätzchen können aber auch getrocknet und aufbewahrt werden. Sie können u.a. Mischungen mit anderen typisch schweißtreibenden Kräutern hinzugefügt werden, beispielsweise Holunder- und Lindenblüten, welche bei grippalen Infekten Anwendung finden.
Die gelben Haselkätzchen werden den meisten bekannt sein. Sind sie es doch, die die Luft in eine gelbe Staubwolke verwandeln und Allergikern zu schaffen machen. Des einen Leid ist des anderen Segen, und so sind sie so zeitig im Jahr, wenn kaum andere Nahrung zur Verfügung steht, ein wichtiger Pollenlieferant für Bienen. Ein einziges Haselkätzchen enthält bis zu zwei Millionen Pollenkörner.
Während man für Tee zum Beispiel eher die Kätzchen mit noch geschlossenen Blüten sammelt, dürfen sie für das ein Streckmehl zum Kekse und Brot backen auch schon geöffnet sein. Für die süß-sauer eingelegten Haselkätzchen, sammelt man diese im Winter, wenn die männlichen Blüten noch geschlossen sind. Die Kätzchen sind dann noch sehr kurz, nur ca. 2 bis 3 cm lang und richtig schön knackig. Je später man sie sammelt, desto weniger knackig sind sie. Sie werden später von der Konsistenz immer mehliger. Darum ist es wichtig für die “Pickles” zeitig dran zu sein.

Alles Gute wünscht Ihnen Ramona Kleber, die Kräuterfrau vom Lavendelhof Marquardt

Bitte unbedingt bedenken:

Wenn man selber Wildpflanzen sammelt und diese nutzt, muss man in der Lage sein, die Pflanze zu hundert Prozent sicher zu erkennen. Bei Unsicherheit ist von der Nutzung unbedingt abzusehen! Die vorgestellten Hausmittel und Rezepturen ersetzen nicht den Arztbesuch. Das Nachmachen der Rezepturen und die Anwendung der Tipps geschehen daher immer auf eigene Verantwortung.

Rezept-Vorschlag 1

Sunday-Hazel-Cookies

gefunden auf dem Kräuterblog der „Wilden Möhre“

Zutaten
• 140 g Bio-Rübenzucker oder ein anderer Zucker
• 1 EL Vanillezucker
• 115 g weiche Butter
• 2 Eier
• 125 g glattes Dinkelmehl, Typ 700
• 75 g Buchweizenmehl
• 20 g Haselkätzchenmehl
• 1 TL Backpulver
• 1/2 TL Salz
• 100 g Zartbitterschokolade, fein gehackt
• 100 g Haselnüsse, geröstet und fein gehackt

Und so geht’s:

• Den Backofen auf 180 Grad Ober-, Unterhitze
vorheizen.
• Rübenzucker, Vanillezucker und Butter 5 Minuten
mit dem Rührgerät schaumig rühren.
• Eier unter die Masse rühren.
• Mehle, Backpulver und Salz zusammenmischen, zur
Zucker-Butter-Ei-Masse geben und gut verrühren.
• Zum Schluss fein gehackte Zartbitterschokolade
sowie geröstete und fein gehackte Haselnüsse locker
unterheben.
• Aus dem Teig etwa gleichgroße Kugeln formen und
mit ausreichend Abstand auf ein mit Backpapier
ausgelegtes Backblech setzen.
• Die Kugeln flachdrücken, etwa 10 bis 12 Minuten im
vorgeheizten Ofen backen und auskühlen lassen,
bevor sie vom Blech gehoben werden.

Rezept-Vorschlag 2

Süß-sauer eingelegte Haselkätzchen

Zutaten
• 175 g männliche Haselkätzchen, bei denen alle Blüten
noch geschlossen sind
• 50 ml naturtrüber Apfelsaft
• 250 ml milder Apfelessig
• 3 TL Honig
• 1 gestrichener TL Koriandersamen
• 1/2 gestrichener TL Steinsalz
• 2 Lorbeerblätter
• einige Pfefferkörner und Wacholderbeeren

Und so geht’s;

• Zunächst die Gewürzmischung vorbereiten, indem
Koriandersamen, Lorbeerblätter, Pfefferkörner und
Wacholderbeeren im Mörser grob angequetscht und
miteinander vermengt werden.
• Als nächstes Apfelsaft, Essig, Honig, Gewürzmischung
und Salz in einem Topf aufkochen.
• Die Haselkätzchen hinzufügen und für 10 Minuten
köcheln lassen.
• Zum Schluss heiß in sterile Gläser abfüllen und luft
dicht verschließen.
• Das Glas auf dem Kopf auskühlen lassen.
• Vier Wochen an einem dunklen, kühlen Ort ziehen
lassen, fertig!

Kurz notiert
Die süß-sauer eingelegten Haselkätzchen sind nichts für einen Verzehr in rauen Mengen, sie machen sich als Beilage gut. Ich verwende sie gerne wie “Mixed Pickles” als Beilage zur Jause und Salaten. Auch für den Grillabend und wie Antipasti verwendet, als kleiner Appetitanreger vor dem Essen oder mit warmem Ziegenkäse und Honig sind sie super.