Tolle Perspektiven für die Kita Seepferdchen, für die Schule und den Hort in Marquardt

Ein weiter Blick öffnet sich runter auf die Wublitz. Im wilden Dickicht zwischen Wiese und Wasser sind Rehe unterwegs. Hinten glitzert der Schlänitzsee. Ein prächtiger Sonnenuntergang zaubert magisches Licht.

Jetzt können sich die Marquardter Kinder der Kita „Seepferdchen“ besonders freuen. Denn ab Januar kommenden Jahres dürfen sie dieses traumhafte Panorama jeden Tag direkt aus ihrem neuen Kitagebäude heraus genießen. Im Winter sogar mit Sonnenuntergang, denn die Kita schließt erst um 18 Uhr.

Lageplan. Grafiken: Bernd Heß

 

Fünf solcher Sickerschächte für Regenwasser wurden eingebaut. Foto: Heiko M.

Den Baugrund auf dem Gelände der „Neuen Grundschule Marquardt“ hat die Firma TRP Bau aus Teltow mit allen Anschlüssen und den Sickergruben vorbereitet. Aktuell wird die Bodenplatte für das neue Gebäude hinter der Turnhalle gegossen. Genauso wie gerade in Fahrland, errichtet die Firma Kleusberg auch diese Kita in Modulbauweise (der POTSDAMER berichtete). Elmar Süß, Geschäftsführer der „Anerkannten Schulgesellschaft mbH“ (ASG) und Träger der Einrichtung hat gute Erfahrungen mit Kleusberg gemacht: „Die Gebäude haben eine sehr gute Qualität und werden im Schnitt 40 bis 50 Jahre genutzt.“

Das neue Kitagebäude kommt hinter die Turnhalle. Fotos: sk

In der unteren Etage des neuen Gebäudes zieht die Krippe ein. 57 Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren können dort betreut werden. Jeder Gruppenraum bekommt seinen eigenen, direkt zugänglichen Waschraum. Extra Schlafräume ermöglichen einen entspannten Mittagsschlaf zum Beispiel nach ausgiebiger Toberei im großen Bewegungsraum. 

Oben: Ansicht von Westen, unten: Südansicht, rechts die Turnhalle (Bestand). Grafiken: Bernd Heß

Die obere Etage ist mit sechs Gruppenräumen für 73 Kindergartenkinder ab 4 Jahren bis zum Schuleintritt konzipiert. Nach über drei Jahren Planungszeit, Grundstückszukauf und vielen Verhandlungen mit der Stadt Potsdam freut sich Elmar Süß, Geschäftsführer der ASG, dass es nun endlich konkret wird. „Die Betriebserlaubnis beantragen wir demnächst. Nach Abnahme des Baus, voraussichtlich im November, kann sie erteilt werden. Es wird eine deutliche Erweiterung stattfinden.“

 

Sascha Lasch, Kita- und Hortleiter

Das alte Kitagebäude in der Hauptstraße 19 ist schon lange baufällig. Die Erzieher haben sich mit den schwierigen Bedingungen arrangiert, zum Beispiel mit den maroden Sanitäranlagen aus den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts, und das Beste draus gemacht. Sascha Lasch, Kita- un das Erdgeschoss des Neubaus. Der Mensabereich ist ausreichend vom Kindergartenbereich entfernt und abgegrenzt, so dass es keine Schwierigkeiten mit Lautstärke geben sollte. Die Turnhalle wird saniert. Einen Kunstrasenplatz für den Sportunterricht erhält die Schule auf der zugekauften Fläche nördlich angrenzend an das Schulgrundstück. Der Schulhof wird endlich vernünftig entwässert und neu gestaltet. Sascha Lasch ist begeistert: „Die Idee von einem Campus für alle, also einem Gelände, auf dem Kinder vom Kindergarten bis zum Grundschulabschluss – wenn auch in zwei Gebäuden – zusammen sind, finde ich sehr interessant. Diese Idee mit allen Beteiligten umzusetzen ist eine Aufgabe voller Potenzial –  ich freue mich darauf.“

Bauarbeiten auf dem Schulhofgelände.

Auch für Marquardts öffentlichen Bolzplatz hinter den Häusern der Seestraße gibt es gute Nachrichten: Der Ortsvorsteher, Peter Roggenbruck, konnte gemeinsam mit seinen Ortsbeiräten durchsetzen, dass in diesem Jahr mit den Planungen für den Ausbau des Sportplatzes begonnen wird. 2020 soll dort ein moderner Bolzplatz mit Tartanboden entstehen. Ähnliche Bolzplätze gibt es schon in Satzkorn und in Groß Glienicke. Interessant auch für die Schule. Peter Roggenbruck betonte auf Nachfrage die Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Eine nachträgliche Erweiterung um eine Laufbahn wäre laut Roggenbruck am Marquardter Bolzplatz möglich. 

Eine Herausforderung bleibt die schwierige Parkplatzsituation vor der Schule. Schon jetzt staut es sich morgens um dreiviertel Acht in der Hauptstraße. Auf der einen Spur halten die Eltern, um ihre Kinder aus den Autos zu lassen. Auf der anderen hält der Bus – kein Durchkommen. Ein paar 100 Meter weiter fährt fast zur selben Zeit der Zug Richtung Potsdam und Berlin ab. Viele eilen dahin. Eine stressige und gefährliche Situation. 

Der schuleigene Parkplatz wird erweitert. Eigentlich ist dieser nur für die Lehrer und Erzieher vorgesehen und zumindest am Vormittag voll belegt. Wo aber sollen die Eltern parken, die ihre kleinen Kinder zur Kita bringen, also parken müssen? Hier sind alle Beteiligten gefragt, gemeinsam eine gute Lösung zu finden. ASG und Stadtverwaltung sollten über eine bauliche Lösung nachdenken. Zusätzliche Parkbuchten, Verlegung der Haltestellen oder sogenannte „Kiss and Ride“-Plätze für die Eltern der Schulkinder wären Ideen. In einer Kiss and Ride-Zone hält man kurz, lässt das Kind aussteigen und fährt direkt weiter, Abschiedskuss inklusive. 

Konsequente, ökologisch sinnvolle und billigste Lösung: Wenigstens Schulkinder sollten nach Möglichkeit zur Schule laufen, Fahrrad fahren oder den Bus benutzen können. So wird Autoverkehr von vornherein reduziert. sk