Der Fachbereichsleiter Bildung, Jugend und Sport, Robert Pfeiffer, verlässt die Verwaltung

Die Potsdamer Verwaltung bekommt ihr Mitarbeiterproblem nicht in den Griff. Seit vielen Monaten verlassen immer mehr Mitarbeiter aus Führungsebenen auf eigenen Wunsch die Potsdamer Verwaltung. Nun ist es der Fachbereichsleiter Bildung, Jugend und Sport, Robert Pfeiffer, der die Landeshauptstadt Potsdam Ende September auf eigenen Wunsch hin verlassen möchte.
„Unser Dank gilt Robert Pfeiffer, der seit einem dreiviertel Jahr die gesamte Verantwortung des Fachbereiches tragen musste und in den vergangenen Monaten aufopferungsvoll daran mitgearbeitet hat, die Baustellen im Fachbereich zu beenden und deren Zahl zu reduzieren“, erklärte die Beigeordnete für Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit, Brigitte Meier, die den Geschäftsbereich 2, Bildung, Jugend, Sport und Kultur nach dem Weggang von Noosha Aubel zum Ende Februar 2023 kommissarisch führte.
Man braucht nicht zwischen den Zeilen lesen zu können, um herauszuhören, in welch desolatem Zustand sich der Fach- und der gesamte Geschäftsbereich befindet.

Brigitte Meier, Beigeordnete für Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit, kritisiert die bisherige Verwaltungsstruktur von Oberbürgermeister Schubert.

Brigitte Meier, Beigeordnete für Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit, kritisiert die bisherige Verwaltungsstruktur von Oberbürgermeister Schubert.

„Ich habe bereits seit meiner Übernahme im Februar den Eindruck gewonnen, dass die im Geschäftsbereich im Jahr 2019 entwickelte Organisationsstruktur nicht zielführend ist … Nun haben wir uns aufgrund des angekündigten Weggangs von Herrn Pfeiffer gemeinsam darauf verständigt, den Fachbereich anders zu strukturieren und die Leitung neu auszuschreiben“, sagt Beigeordnete Meier. Damit wird wieder einmal die von Oberbürgermeister Schubert nach seinem Amtsantritt angestoßene Umstrukturierung der Stadtverwaltung kritisiert und für untauglich erklärt.
Zu große Geschäftsbereiche, die besser separat zu führen wären oder anders kombiniert werden müssten, waren bereits seit Jahren laute Kritikpunkte, die aus der Verwaltung und von verantwortlichen Mitarbeitern zu hören waren, aber vom Oberbürgermeister ignoriert wurden.

Nach Abstimmung mit dem designierten Beigeordneten Dr. Walid Hafezi, der am 1. September 2023 seinen Dienst in Potsdam antreten wird, haben die derzeit amtierende Beigeordnete Brigitte Meier und Oberbürgermeister Schubert entschieden, eine Trennung der Bereiche Jugendamt sowie Bildung und Sport vorzunehmen und die Stelle Fachbereichsleitung Jugend neu auszuschreiben, heißt es von Seiten der Stadt.
Damit wird die seit 2019 erstmalig angewendete Doppelspitze in der Fachbereichsleitung als Modell beendet. Die Doppelspitze hat sich sowohl in der internen Abgrenzung der Fachaufsicht als auch in der Außenvertretung als schwer praktikabel gezeigt. So war unter anderem erst im Februar 2023 die Abgrenzung der gesetzlichen Pflichten des Jugendamtes endgültig rechtskonform geregelt worden, die Ergebnisse der Organisationsuntersuchungen des Jahres 2019 wurden zudem nicht vollständig umgesetzt, bestätigt die Verwaltung selbst.

Robert Pfeiffer, Fachbereichsleiter Bildung, Jugend und Sport, verlässt auf eigenen Wunsch die Verwaltung.

Robert Pfeiffer, Fachbereichsleiter Bildung, Jugend und Sport, verlässt auf eigenen Wunsch die Verwaltung.

Die neue Ausschreibung und die konkrete Organisationsaufteilung werden in enger Abstimmung zwischen Brigitte Meier und Dr. Walid Hafezi erarbeitet. Ziel ist es, die Ausschreibung vor dem Amtsantritt des designierten Beigeordneten zu veröffentlichen. Zudem wird Dr. Walid Hafezi ab September, bis zur Neubesetzung, die Leitung des Jugendamtes übernehmen.
Zunächst war geplant, organisatorische Änderungen erst nach dem Amtsantritt des neuen Beigeordneten Dr. Walid Hafezi vorzunehmen. Denn für die neuen Aufgaben, wie den Betrieb eigener kommunaler Kindertagestätten sowie die schrittweise Überführung von Aufgaben nach SGB VIII für Kinder und Jugendliche mit einer geistigen und/oder körperlichen Behinderung (inklusive Jugendhilfe) aus dem Geschäftsbereich 3 in die Verantwortung des Jugendamtes, muss der Bereich Jugend gestärkt werden. Damit wird das Jugendamt noch größer und erhält die Aufgabe, eine inklusive Jugendhilfe umzusetzen und ist damit auch zuständig für die einschlägigen Träger in diesem Feld. Aufgrund der nun anstehenden personellen Änderungen wird die geplante Umstrukturierung in Abstimmung mit dem neuen Beigeordneten vorgezogen.

Zukünftig soll es im Geschäftsbereich 2 neben dem Fachbereich Kultur und Museen sowie der Bibliothek, Volkshochschule und Musikschule wieder den Fachbereich Bildung und Sport sowie den Fachbereich Jugend geben.

Ob sich der neue Beigeordnete Hafezi in der auch für ihn neuen Struktur wiederfindet, bewährt und vor allem wohlfühlt, wird die Zeit zeigen.

LHP/sts