Die neue Sonderausstellung des Potsdam Museums
eit dem 21. August dieses Jahres zeigt das Potsdam Museum die neue Sonderausstellung „Bernhard Heisig. Menschheitsträume – Das malerische Spätwerk“. Sie stellt die letzte Schaffensphase des Künstlers vor, der sein Alterswerk in Brandenburg erschuf und bis 2011 im kleinen Dorf Strodehne sein Atelier hatte. Für den Maler war das Havelland fast 20 Jahre lang das stille, naturverbundene Refugium, wo er leidenschaftlich malte und lebte.
Das Potsdam Museum zeigt 48 Heisig-Arbeiten des Spätwerkes, davon zehn Gemälde, welche dem Potsdam Museum 2015 für die Dauer von zehn Jahren aus dem Nachlass der Kunstsammlerin Vera Schreck zur Verfügung gestellt wurden. Bedeutende Leihgaben konnten aus der Nationalgalerie Berlin, der Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank, dem Kunstmuseum Ahrenshoop sowie aus privaten Kunstsammlungen für die Ausstellung gewonnen werden. „Besonders bedanken möchten wir uns bei den drei Berliner Galeristen, die uns bei der Vermittlung zu privaten Kunstsammlern, mit Leihgaben und der Bereitstellung von Archivmaterial unterstützten – Galerie Berlin, Rüdiger Küttner, Galerie Brusberg, Felix Brusberg und Dr. Annette Ciré sowie die Galerie Westphal, Stefan Westphal“ sagt die Potsdamer Kulturbeigeordnete Noosha Aubel.
Die Dauerleihgaben der Sammlerin Vera Schreck dienten den beiden Kuratorinnen Dr. Jutta Götzmann und Dr. Hendrikje Warmt als Grundlage für die Entwicklung des Ausstellungskonzeptes. Über fünf Themenräume erstreckt sich die Präsentation auf zwei Etagen, die einige wichtige Motivkomplexe Bernhard Heisigs vorstellt: Selbstbildnisse und das künstlerische Rollenspiel, die Auseinandersetzung mit der deutschen Historie und der Geschichte Preußens, sinnbildhafte Diskurse – „Menschheitsträume“ sowie die späten Landschaftsgemälde, welche in Brandenburg entstanden sind.
Seine narrative weltanschauliche Bildwirkung prägte nachfolgende Künstlergenerationen eingehend, wie zum Beispiel die der neuen Leipziger Schule.
Ein interessantes und abwechslungsreiches Begleitprogramm ergänzt die Ausstellung. So sind die Besucher und Besucherinnen eingeladen, ihre eigenen Gedanken und Assoziationen zu »Menschheitsträumen« festzuhalten. Das aktive Mitmachen bezieht sich auch auf die ausgestellten Bilder des »Fensteröffners«. An einer Fotostation können sie Heisigs malerischen Kommentar zum Mauerfall aus dem Jahr 1989 und die später entstandene Variation des Motivs fotografisch interpretieren und ihre Selbstinszenierungen unter #meinfensteröffner mit der Welt teilen.
Dank der Unterstützung des Fördervereins des Potsdam-Museums e.V. ist zur Ausstellung ein Katalog erschienen.
LHP