Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kämpft gegen den Einsatz von Pestiziden.
„Wir sind an vielen Stellen gegen den Einsatz von Pestiziden aktiv, denn sie gefährden die Artenvielfalt, Wildbienen und andere Insekten und sind eine große Gefahr für uns Menschen. Jährlich kommt es weltweit zu Millionen von Vergiftungen mit Pestiziden“, sagt Corinna Hözel, BUND-Pestizidexpertin.
„Die EU als auch Deutschland wollen den Einsatz von Pestiziden beschränken. Der Einsatz von Pestiziden in Deutschland verharrt aber seit Jahren auf einem hohen Niveau. Dabei wirken die Stoffe immer intensiver. Schon kleinste Mengen können gravierende Folgen haben“, kritisiert Hölzel.


Der Einsatz von Pestiziden in Deutschland müsse laut BUND bis 2030 um mindestens die Hälfte reduziert werden. Dafür brauche es schnell eine klare politische Strategie. Das gelte für ganz Europa, so Hölzel, denn Pestizide kennen keine Grenzen. „Besonders gefährliche Pestizide (wie Glyphosat) müssen komplett verboten werden“, fordert die Expertin. Ende Dezember 2023 wird entschieden, ob Glyphosat in der EU weiterhin verwendet werden darf. „Deutschland muss dagegen stimmen!“, fordert der BUND. Auch, weil sich zahlreiche Pestizide in Produkten für den Hausgebrauch finden, die im Handel zu kaufen sind. „Das ist skandalös und gefährlich für die Gesundheit. Über die Risiken der Stoffe wird kaum informiert, und Fehlanwendungen sind an der Tagesordnung. Deshalb klären wir in Anzeigen, Broschüren, Ökotipps, Videos und Interviews über die Risiken auf und zeigen, wie es ohne Gift gehen kann“, so Hölzel.
„Auch die Bundesregierung will Pestizide reduzieren, tut bisher aber viel zu wenig dafür. Wir erinnern sie an ihre eigenen Versprechen aus dem Koalitionsvertrag. Dazu werden wir alle Möglichkeiten nutzen, um öffentlich Druck zu machen“, so der BUND.

BUND/Red.