Oberbürgermeister Schubert holt Wohnungsbauprojekt aus der Schublade

In abgespeckter Form könnte in Pirschheide ein Wohnungsbauprojekt umgesetzt werden, das vor einigen Jahren schon einmal im Gespräch war, dann aber in der Versenkung verschwand. Anfang 2018 waren Überlegungen bekannt geworden, am Bahnhof Pirschheide auf über zwanzig Hektar ein ganzes Wohnviertel neu zu errichten. Neben Wohnungen, darunter ein Fünftel Sozialwohnungen, sollten auch eine Schule, eine Kita und ein Park-and-ride-Parkhaus gebaut werden. Im März 2019, wenige Monate nach seiner Wahl zum Oberbürgermeister, kassierte Mike Schubert (SPD) das Projekt als zu überdimensioniert wieder ein.

Der Bahnhofsvorplatz vom Bahnhof Pirschheide 2010

Der Bahnhofsvorplatz vom Bahnhof Pirschheide 2010
Foto: karstenknuth

Angesichts des angespannten Potsdamer Wohnungsmarktes hat die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung die Idee zum Wohnungsbau in Pirscheide wieder aufgegriffen.
Am 8. November stellte die SPD-Fraktion einen Antrag, in dem Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) aufgefordert wird, zu prüfen, „welche Voraussetzungen zu erfüllen sind, um die mit den bereits 2018 beschlossenen vorbereitenden Untersuchungen und den vorliegenden Planungsgrundlagen verbundenen Prozesse wieder in Gang zu setzen“. Zur Begründung für ihren Antrag verwiesen die SPD-Stadtverordneten auf weitere große Anstrengungen, die erforderlich seien, „um den Anteil an städtischen und genossenschaftlichen Wohnungen bei 40 Prozent des Gesamtwohnungsbestandes zu halten.“ SPD-Fraktionschefin Babette Reimers erklärte: „Wohnungen sind knapp und hier hätten wir das Potenzial für ein neues Wachstum.“ Nach den Vorstellungen der SPD-Fraktion könnten in Pirschheide sogar bis zu 1000 Wohnungen entstehen.

In der Stadtverordnetenversammlung stimmte dann auch am 8. November dem Antrag der Sozialdemokraten zu. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) wird nun unter anderem klären müssen, ob und zu welchen Konditionen das Land Brandenburg bereit ist, sich von Flächen des Landesforstes am Bahnhof Pirschheide zu trennen.
Einen Strich durch die Baupläne kann auch noch Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) machen: Das Landschaftsschutzgebiet „Potsdamer Wald- und Havelseengebiet“ umfasst nämlich auch die Pirschheide. Der Umweltminister wird daher entscheiden müssen, ob der Bau eines ganzen Wohngebiets mit bis zu 1000 Wohnungen in Pirschheide überhaupt genehmigungsfähig ist.
Als Vorteil von Pirschheide sieht die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung insbesondere die guten infrastrukturellen Voraussetzungen.
Tatsächlich soll der Bahnhof Pirschheide nach den Plänen der Deutschen Bahn schon bald wieder als Eisenbahnknotenpunkt eine größere Bedeutung bekommen. (Der Potsdamer wird in der Dezember-Ausgabe berichten.)
Nach umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen will die Deutsche Bahn Pirschheide zum Fahrplanwechsel im Dezember wieder zu einem wichtigen Umsteigebahnhof machen.

hrt