Ausstellung studentischer Arbeiten eröffnet
Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert eröffnete am 21. Juni 2022 gemeinsam mit Bert Nicke, Geschäftsführer der ProPotsdam GmbH, und Prof. Karl-Heinz Winkens von der Fachhochschule Potsdam die Ausstellung zur Studentischen Ideenwerkstatt für den Stadtraum Am Kanal im Kunsthaus sans titre. Zu sehen sind Entwürfe für den Bereich zwischen Berliner Straße und Platz der Einheit, die Studierende der Fachhochschule Potsdam in diesem Semester erarbeitet haben. Sie können drei Wochen lang besichtigt und kommentiert werden.
Schubert bedankte sich für die gewissenhafte Arbeit der Studenten. „Sie zeigen die Chancen auf, die dieses Projekt für die Stadt hat. Mich begeistert die Offenheit für Neuinterpretationen – und die wünsche ich mir auch für die weitere Diskussion“.
Potsdamerinnen und Potsdamer sind eingeladen, ein erstes Feedback zu geben und ihre Ansichten zu den studentischen Entwürfen und Interessen für den Stadtraum entlang des ehemaligen Stadtkanals mitzuteilen – entweder direkt in der Ausstellung oder auf digitalem Weg. Das daraus gewonnene Stimmungsbild soll dann in den weiteren Prozess einfließen.
Das Hauptaugenmerk der studentischen Arbeiten liegt auf den Vorschlägen zur Neugestaltung des öffentlichen Raums entlang der Straße Am Kanal und darüber hinaus bis zur Kellertorbrücke. Die Arbeiten bieten aber auch interessante städtebauliche und verkehrstechnische Ansätze. So gibt es verschiedene Vorschläge zur Nachverdichtung der umliegenden Quartiere, Ansätze zur Reduzierung und Umleitung des Autoverkehrs sowie auch diverse Vorschläge, die Wohnquartiere und den öffentlichen Raum den Klimaveränderungen anzupassen.
„Alle vier Teams haben sehr gute Ideen, wie man die Aufenthaltsqualität in dem Gebiet verbessern kann. Besonders gefreut haben mich die Nutzungsvorschläge für die Fläche vor der Ladenzeile, die derzeit noch als Parkplatz genutzt wird. Beeindruckt haben mich aber vor allem die Pläne zur Ergänzung der Bebauung: Hier werden Potentiale für den Wohnungsneubau in der Innenstadt aufgezeigt, über die wir diskutieren sollten“, sagt Bert Nicke, der als Teil des Panels die Entwürfe begutachtet.
CDU-Fraktionsvorsitzender Matthias Finken zeigt sich ebenfalls erfreut über die Möglichkeiten, die die studentischen Arbeiten zeigen, sieht aber eine baldige Umsetzbarkeit noch nicht gegeben: „Die Ideen der Studenten zeigen, dass es problemlos möglich ist, den Potsdamer Stadtkanal Stück für Stück wiederzubeleben. Die Beschlüsse liegen vor. Die Frage nach einer historischen oder modernen Gestaltung stellt sich erst, wenn das Baudenkmal „Potsdamer Stadtkanal“ ausgegraben wurde und in seinem Bestand begutachtet werden kann. Bis dahin ist diese Debatte nur ein inszeniertes Scheingefecht ohne Relevanz. Für die CDU bleibt das Ziel ein durchgängig schiffbarer Kanal in einer denkmalgerechten Sanierung.“
Die Studentische Ideenwerkstatt ist ein Kooperationsprojekt der Fachhochschule Potsdam, der Landeshauptstadt Potsdam und der ProPotsdam GmbH. 17 Studierende des Studiengangs Architektur und Städtebau hatten in einem semesterbegleitenden Projekt die Aufgabe, neue Gestaltungsideen für den Stadtraum Am Kanal zu entwickeln und dabei in Bezug auf den historischen Stadtkanal auf spielerisch-kreative Weise das Element Wasser in ihre Entwürfe einzubeziehen. Die im Boden noch vorhandenen Reste der Kanalmauern sollten dabei nicht verändert oder zerstört werden. Auch eine originalgetreue Wiederherstellung dieses Teilabschnitts sollte für die Zukunft als Möglichkeit erhalten bleiben. Bereits am vergangenen Freitag wurden die studentischen Entwürfe bei der Abschlussveranstaltung der Ideenwerkstatt vorgestellt und von einem fünfköpfigen Panel aus Fachexpertinnen und -experten kommentiert.
Die Studierenden haben in vier Teams zusammengearbeitet und wurden in ihrer Ideenfindung durch eine Vielzahl an Fachleuten aus den Bereichen Architektur und Landschaftsarchitektur, Hydrologie, Denkmalschutz und Stadtentwicklung unterstützt.
Kontinuierlich begleitet haben den Prozess vier Teamleiterinnen und -leiter: Georg Marfels vom Potsdamer Architekturbüro van geisten.marfels Architekten, die Künstlerin Annette Paul, die Landschaftsarchitektin Cornelia Müller vom Büro Lützow 7 Landschaftsarchitekten und Bernd Bess, Architekt und Professor für Grundlagen der Gestaltung an der FH Potsdam. Zusätzlich gab es Fachvorträge zum Thema Wasser in der Stadt, eine Exkursion sowie drei Konsultationstermine mit Spezialistinnen und Spezialisten zum Thema Denkmalpflege und Wasserbau. Fachliches Feedback gab es zudem im Anschluss an eine Zwischen- und die Abschlusspräsentation der Ergebnisse.
Wie auch in Drewitz sollen die studentischen Arbeiten Impulse geben für ein stadtweites Gespräch über den weiteren Umgang mit dem Stadtkanal und die Entwicklung des Stadtraums Am Kanal und der umliegenden Quartiere.
Die Arbeiten der Studierenden können bis zum 10. Juli 2022 im Kunsthaus sans titre, immer mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr, besichtigt werden. Nähere Informationen unter: www.sans-titre.de/ausstellungen
LHP/CDU/Red.