Potsdam richtet Infrastruktur weiterhin auf Wachstum aus
Mit der am 16.08.2021 erfolgten Inbetriebnahme von zwei Nachklärbecken und einem Rücklaufschlammpumpwerk ist ein wichtiger Schritt für die Erweiterung der Kläranlage Potsdam Nord erfolgt.
Der POTSDAMER berichtete bereits in den Ausgaben Juli und November 2020 über die Bauarbeiten vor Ort.
In Anwesenheit von Oberbürgermeister Mike Schubert wurde nun der Startschuss zu der ersten Inbetriebnahme der neuen Teilbereiche der Kläranlage gegeben. Künftig sollen an dieser Stelle Abwässer von 120.000 Einwohnerinnen und Einwohnern geklärt werden, anstatt wie bisher von 90.000. Die komplette Fertigstellung ist für den Sommer 2022 geplant.
„Mit der Erweiterung der Kläranlage setzen wir konsequent unsere Wasserstrategie 2035 um und sorgen für eine bessere Gewässerqualität und mehr Umweltschutz“, sagte Eckard Veil, Geschäftsführer der Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP).
„Das Wachstum einer Stadt setzt auch das Wachsen der notwendigen Infrastruktur voraus. Mit der Erweiterung der Kläranlage wird die Voraussetzung geschaffen, dass Potsdam auch in den kommenden Jahren behutsam wachsen kann. Mit der neuen Anlage leisten wir außerdem unseren Anteil am Umwelt- und Klimaschutz, indem wir die Qualität noch weiter erhöhen und entnommenes Wasser gereinigt wieder in den Kreislauf zurückführen“, sagte Schubert.
Wesentliche Gründe für den Ausbau der Kläranlage Nord sind neben der notwendigen Kapazitätserweiterung die EU-Wasserrahmenrichtlinie und das gemeinsame Nährstoffreduzierungskonzept der Länder Berlin und Brandenburg. Letzteres sieht vor, durch die Reduktion der Phosphatgehalte den Zustand der Havelgewässer weiter zu verbessern.
Projektplaner arbeiten sehr erfolgreich
Der Ausbau der Gesamtanlage erfolgt(e) im laufenden Betrieb und dauert insgesamt dreieinhalb Jahre. Die Planungsarbeiten hatten im Jahr 2015 begonnen. Es wurden 50.000 Tonnen Erde ausgehoben und 5.600 m³ Beton verbaut. Das Bauvorhaben kostet insgesamt 28 Millionen Euro.
Veil betonte bei der feierlichen Teilinbetriebnahme die Wichtigkeit dieses Projektes und hob die hervorragende Arbeit der Projektplaner und Koordinatoren hervor. Diese seien trotz der widrigen Umstände der letzten anderthalb Jahre und der damit verbunden besonderen Herausforderungen trotzdem immer im Zeitplan und vor allem im Budgetplan geblieben, was bei der Größenordnung und Komplexität eines solchen Projektes eher ungewöhnlich sei. Andreas Dunst, der Projektleiter der Kläranlage bei der EWP, der maßgeblich für den erfolgreichen Verlauf des Bauprojektes ist, sah vielmehr in der hervorragenden Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten die Grundlage für den erfolgreichen Projektverlauf. „Wenn die vielen beteiligten Unternehmen nicht so professionell gearbeitet hätten, hätten wir die logistischen Anforderungen nie so gut lösen können“, so Dunst im Gespräch mit dem POTSDAMER.
In den nächsten vier bis fünf Jahren soll die Erweiterung des Klärwerks in Satzkorn abgeschlossen und dann auch der gesamte Norden an Potsdams Klärwerke angeschlossen sein.
LHP/Red.