Ein in Groß Glienicke positiv auf Afrikanische Schweinepest getesteter Wildschweinkadaver traf die Betroffenen vor Ort hart. Das Friedrich-Loeffler-Institut gab mittlerweile Entwarnung.
Anfang Januar dieses Jahres sorgte die positive Beprobung auf das ASP-Virus bei einem Wildschweinkadaver in Groß Glienicke für Aufsehen. Die erlösende Nachricht vom Nationalen Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) erreichte die Medien einige Tage später Dabei stellt sich die Frage, von welcher Genauigkeit bei den Untersuchungen auszugehen ist. Dies ist der erste bekanntgewordene Fall, bei dem das Landeslabor Berlin-Brandenburg einen positiven Befund feststellte und erst die zweite Beprobung am FLI Entwarnung gab. Insgesamt sind seit dem Ausbruch im September, 463 (Stand: 11.01.2021) Wildschweinkadaver gefunden worden, an denen die Afrikanische Schweinepest amtlich bestätigt wurde. Betroffen sind die Landkreise Oder-Spree, Spree-Neiße und Märkisch-Oderland.
Der Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg (LJVB), Dr. Dirk-Henner Wellershoff sagt: „Der aktuelle und zum Glück nicht bestätigte Fall in Potsdam muss als Weckruf gesehen werden. Er zeigt die allgegenwärtige Gefahr einer Verschleppung des Virus, auch über weitere Distanzen hinweg.“
Die Maßnahmen vor Ort laufen unverändert schleppend. Es findet keine intensive Kadaversuche in den betroffenen Kerngebieten statt. Schilfgebiete und dichte Hecken, die den Wildschweinen in der vegetationsarmen Zeit als Einstand dienen, werden ausgelassen. Ebenfalls ist die Befliegung mit Drohnen und Wärmebildkameras nicht zielführend, denn damit würden unter guten Bedingungen ausschließlich lebende Tiere entdeckt. Der Einsatz von ausgebildeten Suchhunden würde die Suche erleichtern und verlässliche Ergebnisse liefern. Aktuell stehen 20 Hundegespanne in den Startlöchern, die aufgrund von fehlenden Zulassungen seitens des Ministeriums ihre Ausbildung nicht aufnehmen können.
Landesjagdverband Brandenburg. e.V.