Engagierte Beteiligung der Einwohner

Potsdam entwickelt sich. Doch nur wohin? Vor allem im Norden und Westen der Landeshauptstadt bestehen noch Entwicklungs- und Gestaltungsspielräume. Um die Entwicklung der Stadt effizient und bürgernah zu gestalten, hat die Stadtverordnetenversammlung am 6. Juni 2007 das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK) beschlossen und damit die Stadtverwaltung beauftragt, dieses zu organisieren und unter Einbindung der Einwohner durchzuführen.
Das INSEK ist ein übergeordnetes informelles Steuerungsinstrument, das für die nächsten zehn bis 15 Jahre Handlungsschwerpunkte in der Stadt darlegt und eine gesamtstädtische sowie nachhaltige Strategie zum Umgang mit den Herausforderungen aufzeigt. Im INSEK werden die verschiedenen Fachplanungen vereint und für diese Themen der Zukunft definiert.
Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, bezieht die Stadt die Bürger Potsdams aus den jeweiligen Regionen direkt mit ein und sichert sich somit deren wertvolles Know-how. Schließlich kennt niemand seinen Ortsteil so gut wie die, die darin wohnen.

Vorschläge und Diskussionen gab es viele, wie hier in Bornim.

Was möchten also die Einwohner in Potsdams Westen und Norden, und wie passt das zur übergeordneten Strategie der Stadt? Um das herauszufinden, führte die Stadt am 05. März 2020 in der Aula der Bornimer Grundschule eine Planungswerkstatt für den Vertiefungsbereich Eiche – Golm – Bornim – Bornstedt und am 06. März 2020 in der Marquardter Kulturscheune eine Planungswerkstatt für den Vertiefungsbereich Marquardt – Fahrland – Krampnitz durch.
Die vertiefende Betrachtung dieser ausgewählten Stadtbereiche hat also das Ziel, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern über Herausforderungen, Erwartungen und zu erzielende Entwicklungen bis 2035 zu diskutieren.
Die Veranstaltungen folgten dabei demselben Muster: Die Teilnehmenden markierten zu Beginn der Veranstaltung auf dem „Stadtteppich“ ihren Wohn- und Arbeitsort sowie die Orte, wo sie hauptsächlich einkaufen gehen und ihre Freizeit verbringen. Im ersten Teil der Veranstaltung wurden der Prozess zum INSEK und Details zum Vertiefungsbereich erläutert. Im Anschluss folgte die Arbeitsphase, in der die Teilnehmenden in rotierenden Arbeitsgruppen zu den Themen Quartier-, Freiraum- und Mobilitätsentwicklung diskutierten und sich austauschten.

Gute Ideen oft zu kurz gedacht

„Häufig werden gutgemeinte Vorschläge schnell wieder verworfen, weil sie sich nur auf einen Aspekt beziehen, ohne dabei andere Bereiche mit zu berücksichtigen. Aus diesem Grund möchten wir mit den Veranstaltungen, den hohen Abstraktionsgrad der Stadtplanung für die Bürger greifbarer machen“, erklärt Andreas Goetzmann, Fachbereichsleiter Stadtplanung und Stadterneuerung, im Gespräch mit dem POTSDAMER am Rand der Veranstaltung in Marquardt.
„Was hat Siedlungsentwicklung mit Mobilität zu tun und diese mit der Sicherung der Freiräume? Wenn man nur das eine diskutiert, hat man schnell das andere aus dem Blick verloren.

Diese Stadt- u. Ortsteile sollen zusammenwachsen. Grafik: LHP

Wer zum Beispiel für die Straßenbahnverlängerung von Bornstedt über Bornim nach Golm ist, muss auch daran denken, dass entlang der Straßenbahn ausreichend viele Menschen leben müssen, damit der Bau einer Straßenbahntrasse sinnvoll ist. Wer also für den Bau einer Straßenbahn ist, muss sich auch für die Verdichtung des Wohnungsbaus aussprechen. Diese Verdichtung hat dann wieder Auswirkungen auf die Mobilität und die zu berücksichtigende Sicherung von Freiräumen“, so Goetzmann weiter.
Goetzmann weiß um die Schwierigkeit, städtebauliche Fragen auf einem theoretischen Niveau entlang von Texten zu diskutieren. Deshalb wolle man die Veranstaltungen auf einen kleinen räumlichen Teilbereich herunterbrechen und erörtern. Ziel sei es schließlich zu erfahren, was die Menschen vor Ort wirklich interessiert. Erst dann könne man viel konkreter darüber sprechen und Rückschlüsse für das städtische Gesamtkonzept ziehen.

Eiche – Golm – Bornim – Bornstedt

Wie auch in den anderen Ortsteilen im Norden Potsdams, sieht die Stadt hier eine hohe Entwicklungsdynamik insbesondere beim Science Park in Golm sowie beim Wachstum von Siedlungsflächen in allen anderen Stadt- und Ortsteilen. Dennoch bezeichnet sie in ihrer Präsentation die bauliche Dichte im gesamten Stadtbereich noch als gering. Ebenso seien die Siedlungsabschlüsse und die zukünftige Bedeutung der Ortskerne teilweise ungeklärt. Die Existenz einer gemeinsamen Infrastruktur bewertet die Stadt nicht, dennoch wurde im Laufe der Veranstaltung klar, dass die Stadt- bzw. Ortsteile hier große Defizite aufweisen und unbedingt nachgebessert werden muss. Sollte vor allem die existierende soziale Infrastruktur in allen vier Stadt- bzw. Ortsteilen als Einheit betrachtet werden, müsse dafür gesorgt werden, dass diese auch deutlich besser über den ÖPNV zu erreichen seien. Ein deutliches Verbesserungspotenzial sieht man bei der Verkehrsanbindung an die Kernstadt.
In der Grundschule Bornim beteiligten sich am 5. März 2020 über 70 Bürgerinnen und Bürger und sprachen über die künftigen Entwicklungen. Dabei ging es um die Weiterentwicklung des Science Park und die Stadtteilfunktion Golms, die integrierte Siedlungserweiterung im gesamten Vertiefungsbereich, die Nutzungsmischung und um den Ausbau der sozialen Infrastruktur sowie um die Nutzung des Freiraums, insbesondere des Katharinenholzes und des Golmer Luchs.
In den Diskussionen wurde deutlich, dass der öffentliche Nahverkehr und der nicht-motorisierte Verkehr durch den Ausbau von Wegen, neuen Trassen und Angeboten weiter gefördert werden solle. Die von der Stadt vorgeschlagene Verlängerung der Straßenbahn vom Bornstedter Feld bis nach Golm als Teil des „Bahnring“-Konzeptes wurde ausdrücklich begrüßt, auch wenn dieses erst langfristig umsetzbar ist. Betont wurde daher, dass auch schon kurzfristiger das ÖPNV-Angebot verbessert werden solle, z.B. durch Busspuren an staugefährdeten Straßen.
Die Schaffung von Sport- und Bewegungsangeboten sowie die Erlebbarkeit und Zugänglichkeit standen im Mittelpunkt der Freiraumgestaltung. Dabei wurden Verbindungen ins Golmer Luch, die Wegeverbindungen im Katharinenholz zwischen den Ortsteilen und eine bessere Erschließung besonderer Orte wie die ehemalige Deponie in Golm oder die ehemalige Schießanlage im Katharinenholz diskutiert.
Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Studierende und Familien sei in Zukunft besonders wichtig. Außerdem wünschen sich die Golmer eine Stärkung des zentralen Bereiches um den Bahnhof mit mehr Aufenthaltsqualität. Gebäude seien künftig möglichst multifunktional zu errichten, da so flexibel auf eine veränderte Nachfrage reagiert werden könne.

Was brauchen die Ortsteile? Im Herbst erfährt man, welche Ideen zum Konzept der Stadt passen.

Ideen für den Freiraum in Eiche, Golm und Bornim

Das Katharinenholz ist ein Naturraum mit Potential. Es birgt spannende Schätze, die „gehoben“ werden können, heißt es von Seiten einige Anwohner. Das war die Quintessenz der Runde um die Freiraumentwicklung. Im Moment trennt die bewaldete Hügelkette die Ortsteile Eiche, Golm und Bornim. Durch eine beschilderte Wegeverbindungen könnten die Ortsteile näher zusammenrücken. Angebote mit historischen Bezügen würden den Wald erlebbar machen.
Zum Beispiel böten sich die alten Schießanlagen an, um daraus einen Bogenschießplatz zu machen. Auf den noch vorhandenen Wällen aus Zeiten der militärischen Nutzung könnte eine BMX-Anlage entstehen. Für einen Kletterwald wären die Voraussetzungen ebenso günstig wie für eine Disc-Golf-Anlage. Gerade für die Bornimer Kinder und Jugendlichen gäbe es bisher zu wenig Angebote, bestätigten einige Teilnehmer.
Die Geschäftsführerin des Standortmanagements Golm, Agnes von Matuschka, sprach sich für den Ausbau der Wanderwege aus: „Die Wissenschaftler aus den Golmer Instituten wollen auch mal spazieren gehen.“ Die Idee, ein Wegesystem mit Markierungen, Schilder mit Zeitangaben und Rundwege einzurichten, fand breiten Zuspruch. Bänke und überdachte Picknickplätze erhöhten die Aufenthaltsqualität. Wander- und Ausflugsziele sollten als solche gekennzeichnet und gestaltet werden, wobei die Gestaltung sehr behutsam und naturnah zu erfolgen habe, um das Landschaftsschutzgebiet zu bewahren.
Ralf Jäkel, Stadtverordneter und Einwohner von Eiche, plädierte dafür, auf keinen Fall noch mehr Bäume im Katharinenholz zu fällen. Die letzte Fällaktion habe bewirkt, dass man den Verkehr von der Potsdamer Straße jetzt in Eiche hören würde. Die Düsteren Teiche sollten dauerhaft gepflegt werden, um der Verlandung vorzubeugen. Am Ufer des Sacrow-Paretzer-Kanal wünschen sich einige Teilnehmer einen durchgehenden Wanderweg.

Ideen für mehr und bessere Mobilitätsangebote. Grafik: LHP

Marquardt – Fahrland – Krampnitz – Satzkorn

Weil die Stadt vor allem im Norden – nicht zuletzt durch den geplanten Zuzug nach Krampnitz – mit einem hohen Bevölkerungszuwachs rechnet, möchte sie laut eigener Aussage für eine frühzeitige Steuerung sorgen. Die seitens vieler Einwohner geäußerten Bedenken bei der Entwicklung des neuen Wohngebietes Krampnitz sieht die Stadt eher als Chance. Besondere Entwicklungsmöglichkeiten sehe man hier zusätzlich in Marquardt, Fahrland West und dem Friedrichspark.
Mehr als 50 Bürgerinnen und Bürger diskutierten in der Kulturscheune Marquardt über die Zukunft der nördlichen Ortsteile. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen hier die behutsame Weiterentwicklung, die Integration des neuen Stadtteils Krampnitz, die Verbesserung des Wegenetzes sowie der Ausbau des Bahnhofes Marquardt zur Mobilitätsdrehscheibe.

Auch Marquardt, Fahrland und Krampnitz sollen zusammen geplant werden. Grafik: LHP

Insbesondere die Zugänglichkeit sowie Erlebbarkeit von Freiräumen und der gleichzeitige Schutz von Natur und Landschaft wurde in der Arbeitsgruppe Freiraum kontrovers diskutiert. Dabei ging es um die Wiedervernässung der Niedermoore als Klimaschutzmaßnahme, gleichzeitig aber auch um die Stärkung der Landwirtschaft.
Mehr Bademöglichkeiten und Uferwege wurden gefordert, gleichzeitig sei aber auch der Naturschutz zu berücksichtigen. Vor allem die Nutzung des Fahrländer Sees wurde in diesem Zusammenhang diskutiert. Vorhandene Radwege im Landschaftsraum seien zu ertüchtigen und neue vorrangig entlang von bereits vorhandenen Wegen zu errichten, um eine weitere Zerschneidung des Freiraumes zu verhindern.

Mit Stiften und Karten wird Theoretisches viel plastischer und nachvollziehbarer.

Verbindungen von Fahrland über Satzkorn zum Bahnhof Marquardt sowie von Satzkorn zum gleichnamigen Bahnhof seien entsprechend für den Radverkehr auszubauen. Zudem sei es wichtig, Park+Ride-Plätze am Stadtrand zu schaffen, damit die Pendler auf den ÖPNV umsteigen.
Die Bürgerinnen und Bürger wünschen sich mehr Kulturangebote im Norden sowie eine Siedlungsentwicklung, die Wohnen, Arbeiten und soziale Infrastruktur gleichermaßen berücksichtigt.
Überraschender Weise hörte man immer wieder von Seiten einiger Einwohner den Vorschlag, eine „City-Maut“ einzuführen, um die für notwendig erachteten Maßnahmen zu finanzieren. Diese wurden jedoch weder von den die Veranstaltungen Moderierenden noch von den anwesenden Mitarbeitern der Stadtverwaltung aufgegriffen.

Drehscheibe in Marquardt soll Mobilität im Norden steuern

Für Groß Glienicke hatte Frank Schlegelmilch, Stadtplaner des von Potsdam beauftragten Büros „BPW baumgart+partner“, gleich zu Anfang eine Überraschung parat: Zwischen dem Ortsteil und Krampnitz soll ein Fahrradschnellweg gebaut werden. Diese Idee wird in das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept“ (INSEK) für die Jahre 2030-35 aufgenommen.
Ansonsten spielte Groß Glienicke keine große Rolle während der Planungswerkstatt am 6. März 2020 in der Marquardter Kulturscheune. Denn als einen Entwicklungsschwerpunkt sehen die Planer nur den Raum zwischen Marquardt/Satzkorn/Fahrland und Krampnitz.
So kontrovers wie erwartet verlief die Diskussion um das Thema Verkehr nicht. Das mag daran liegen, dass sich die große Hoffnung der Bewohner der nördlichen Ortsteile erfüllt: Der Ausbau des Bahnhofs Marquardt zu einer „Mobilitätsdrehscheibe“ befindet sich in der Vorplanung. Baubeginn der von der B273 abgehenden Zufahrt soll Mitte 2021 sein. 2023 könnten dann die Busse aus Krampnitz, Fahrland und Satzkorn den Bahnhof direkt anfahren. Ob 100 Autostellplätze für die Park+Ride-Fläche ausreichen, wurde allerdings von vielen angezweifelt. Immerhin soll eine Reserve von weiteren 100 Plätzen vorgehalten werden. Sollten weitere benötigt werden, müsse man wohl in die Höhe bauen, meinte Norman Niehoff, Bereichsleiter Verkehrsentwicklung.
Wann die dringend erwartete barrierefreie Querung der Gleise möglich wird, ist noch nicht geklärt. Der Bau einer Unterführung scheint für viele Teilnehmer die beste Lösung zu sein. Außerdem wurden folgende Wünsche geäußert: Die Züge sollen deutlich öfter fahren. Der RB20 vom Hauptbahnhof Potsdam nach Oranienburg sollte in beiden Richtungen in Marquardt halten. Denn wem nützt eine Mobile Drehscheibe mit einem großen Parkplatz, wenn die Züge zu selten fahren, hieß es seitens der Einwohner.
Sogenannte Mobilitätsstationen, bei denen man sich z.B. Lastenräder ausleihen kann, sollten am Bahnhof Marquardt und in der Ortsmitte von Fahrland eröffnet werden. Bereichsleiter Niehoff ergänzte diesen Vorschlag durch die Förderung von Fahrgemeinschaften, die von Marquardt aus initiiert werden könnten.
Auch für den Busverkehr wünschten sich die Teilnehmer eine deutlich engere Taktung und mehr durchgehende Linien ohne großes Umsteigen. Je öfter man umsteigen müsse, desto unattraktiver werde der ÖPNV, hieß es. Der Wunsch nach einer Buslinie, die die Orts- und Stadtteile Fahrland-Satzkorn-Marquardt-Bornim-Bornstedt-Neu Fahrland-Fahrland verbindet, wurde von mehreren geäußert, damit die Menschen die Ortsteile auch ohne Auto erreichen können. Einig waren sich alle: Ein ausreichendes Angebot an Radwegen zwischen den Ortsteilen (insbesondere im Dreieck Fahrland/Satzkorn/Marquardt) fehlt.
Überraschend viel Zuspruch erhielt die Idee von Dieter Spira, Ortsvorsteher von Satzkorn, den dortigen Bahnhof als Haltepunkt der Regionalbahn zu reaktivieren. Das käme auch den Firmen und Mitarbeitern zugute, sagte er, die sich im Gewerbegebiet Friedrichspark ansiedeln sollen. Eine Fußgängerbrücke könnte wie früher den Bahnhof wieder mit dem Dorf Satzkorn verbinden.

Bei der großen Anzahl der Bürgerwünsche hilft nur eine sehr genaue Protokollierung.

Sorgen am Fahrländer See

Viel Redebedarf gab es zum Fahrländer See. Kitesurfer stören das empfindliche Landschaftsschutzgebiet, in dem unzählige Vogelarten brüten und ihren Lebensraum finden. Man habe sogar schon mehrfach Wohnmobile und Zelte im Schilfgürtel gesichtet. Fahrlands Ortsvorsteher Stefan Matz dazu: „Wir versuchen gemeinsam mit der Stadt eine Lösung zu finden, damit das unterbunden werden kann.“ Langfristig solle der See zwar über ein bis zwei Zugänge erreichbar sein. Insgesamt stehe aber der Naturschutz im Vordergrund. „Tourismus ja, aber von der ganz sanften Art“, so Matz. Ein Teilnehmer schlug vor, die Uferzone und die Wiesen westlich des Sees als Naturschutzgebiet auszuweisen.
Problematisch sieht Stefan Matz den geplanten Schnellradweg zwischen Krampnitz und Neu Fahrland am Ostufer entlang. Der beleuchtete Weg würde den Naturraum extrem zerschneiden und die Tiere des Waldes daran hindern, zum See zu gelangen.
Jan Bornholdt, stellvertretender Vorsitzender des Vereins für Landschaftspflege Potsdamer Kulturlandschaft e.V. kündigte (in Abhängigkeit einer Förderzusage) ein Projekt zur Renaturierung von Niedermooren an. Nach Angaben von Stadtplanungschef Andreas Goetzmann nehmen die Niedermoore zehn Prozent der Potsdamer Fläche ein. 85 Prozent davon seien „sanierungsbedürftig“. Bis zu 20 Prozent CO2-Einsparung seien möglich, wenn die Moore saniert würden.

Auf dem Stadtteppich wurden die Ideen der Bürger mit farbigen Punkten verortet. Fotos: sk

Unsichtbare Grenzen

Eine große Beteiligung gab es bei den Überlegungen zum sogenannten Siedlungsrand. Wie können Übergänge zwischen Wohnvierteln und Feld so gestaltet werden, dass ein erlebbarer Übergang geschaffen wird, z.B. durch Streuobstwiesen oder Gemüseanbau?
Das Thema Landwirtschaft wurde in beiden Veranstaltungen kaum angesprochen. Vielleicht wäre dafür ein extra Treffen mit den Landwirten sinnvoll. Ideen gab es trotzdem: Projekte wie die solidarische Landwirtschaft in Grube könnten ausgeweitet werden, um die Potsdamer mit frischem Gemüse direkt aus der Region zu versorgen. Vielleicht könne man das Prinzip auch auf den Obstanbau übertragen, schlug ein Teilnehmer vor. In Satzkorn möchte man die Tradition des Tulpenanbaus wiederbeleben. Vielleicht erblüht das Dorf ja schon im nächsten Frühling in den schönsten Farben.

Wie geht es weiter?

Aufgrund der aktuellen Situation im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Coronavirus wurden die für den 17. und 18. März 2020 geplanten Termine auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. (Orte: Potsdam West – Templiner Vorstadt / Beiderseits der Nuthe). Sobald diese stattgefunden haben, werden die Vertiefungsbereiche und die Ergebnisse der vier Planungswerkstätten in einem Planungsforum (ursprünglich für den 5. September 2020 geplant) zusammengeführt und erläutert, wie die Hinweise der Bürgerinnen und Bürger in den Konzepten eingeflossen sind.
Die Kernaussagen der Konzepte und die Strategie zur Umsetzung der Aussagen werden nach Fertigstellung des INSEK im Rahmen eines Abschlussforums vorgestellt.
Alle Termine zum INSEK werden hier und zusätzlich durch den Newsletter der Beteiligung publik gemacht.

sts/sk