In den vergangenen Jahren ist das Thema Lichtverschmutzung auch in Potsdam diskutiert worden. Die Verwaltung hat nun einen Vorschlag für eine Leitlinie zum Schutz vor Lichtverschmutzung (Lichtschutzleitlinie) in Potsdam erarbeitet. „Mit der Lichtschutzleitlinie wollen wir auf das Thema aufmerksam machen und gleichzeitig Handlungsmöglichkeiten für einen umweltverträglichen Einsatz von künstlichem Licht aufzeigen. Denn ein nachhaltiger Umgang mit Licht wirkt sich nicht nur positiv auf den Energieverbrauch aus. Zu viel und falsch gerichtetes Licht, besonders in kalten Lichtfarben, beeinträchtigt nachweislich das Leben vieler nachtaktiver Tierarten und stört Pflanzen. Aber auch negative Folgen für die Gesundheit von Menschen sind durch die belastenden Auswirkungen auf den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus möglich“, sagt Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt.
Seit einigen Jahren werden zwar nach und nach alte Leuchtmittel durch die neue LED-Technologie abgelöst. Diese Umstellung hat aber neben dem positiven Effekt der Energieeinsparung auch negative Folgen. Die LED-Leuchtmittel weisen meist einen erhöhten Anteil an blauem Licht auf und tragen somit zu einer erhöhten Belastung in diesem Frequenzbereich bei. Gerade die Tierwelt leidet unter einem zu hohen Blauanteil im Licht. Da die neuen Leuchtmittel kostengünstig und trotzdem effizienter sind, führt dies zu einem starken Anstieg der künstlichen Beleuchtung, vor allem im Bereich für ausschließlich dekorative Zwecke. Dadurch steigt trotz effizienterer Leuchtmittel der gesamtheitliche Energieverbrauch für Beleuchtung tendenziell an.
Die erarbeitete Lichtschutzleitlinie enthält daher Hinweise zum standort- und bedarfsgerechten Einsatz von künstlichem Licht. Sie ist als Anregung bei der Errichtung und Änderung von Beleuchtungsmaßnahmen und für Werbeanlagen im öffentlichen, kommunalen, gewerblichen sowie privaten Umfeld gedacht.
LHP