Die aktuellen Maßnahmen am Johan-Bouman-Platz (JBP), einem der vielen betonierten Plätze in Potsdam, sind das Ergebnis eines langen kommunalpolitischen Prozesses.
Der Platz liegt verkehrsgünstig und ist schnell zu erreichen. Trotz einiger Sitzgelegenheiten und vereinzelter Händler wird der Platz, der sich in den Sommermonaten stark aufheizt, wenig genutzt. Mehr Grün, Trinkbrunnen, Spielgeräte, Infotafeln und vor allem ein regelmäßiges Nutzungskonzept könnten den Platz zu einem lebendigen Zentrum machen.
Das waren meine Gedanken im September 2020, als ich von Potsdams längster Bank auf den sommerlichen Platz blickte.
Der JBP ist der zentrale Platz für die Bewohner des Bornstedter Feldes.
Was macht man da als Stadtverordneter? Ganz genau. Man schreibt einen Antrag und beauftragt die Verwaltung, aktiv zu werden. Gedacht, getan. Mit meinem Antrag beauftragte die Fraktion DIE LINKE die Verwaltung, Maßnahmen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität des Johan-Bouman-Platzes im Bornstedter Feld sowie zur nachhaltigen Entsiegelung und Begrünung einzuleiten. Dabei sollten die Akteure vor Ort (z.B. Stadtteilladen, Interessengemeinschaft Bornstedter Feld, Gewerbetreibende und Anwohner) in die Planungen einbezogen werden. Das war der einfache Teil. Jetzt ging die Arbeit erst richtig los.
Das geforderte Maßnahmenkonzept zur Qualifizierung des Platzes wurde in den Ausschüssen beraten und im Ergebnis des Vor-Ort-Termins mit Vertretern des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Landesentwicklung am 20.04.2021 erarbeitet und am 02.06.2021 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Anschließend wurden die Maßnahmen zur Umsetzung vorbereitet, so dass eine Realisierung im Jahr
2022 hätte erfolgen können.
Auf meine Anfrage (DS 22/SVV/0968) zur Verbesserung des Platzes antwortete die Verwaltung wie folgt: „Auf der Grundlage des Beschlusses DS 20/SVV/0938 wurde die Planung weiterentwickelt. Das bisher beauftragte Büro hat zwischenzeitlich mitgeteilt, dass es aus Kapazitätsgründen nicht in der Lage sei, die Vergabe- und Ausführungsleistungen zu erbringen. Für die noch ausstehenden Ingenieurleistungen werden derzeit Angebote eingeholt. Die Angebotsfrist läuft noch. Der Zeitplan sieht nun vor, dass die Bauleistungen so ausgeschrieben werden, dass ein Baubeginn ab März 2023 möglich ist, so dass im Mai 2023 die Qualifizierungsmaßnahmen angeschlossen werden können.“ Doch nichts passiert. Der Platz heizt sich im Sommer auf und steht die meiste Zeit leer.
Im Oktober 2023 frage ich wieder nach. Und siehe da: Es geht voran. Die Bauarbeiten werden im Juli 2023 vergeben. Da die Pflanzmaßnahmen ab Herbst durchgeführt werden können und es längere Lieferzeiten für die Ausstattungselemente (Bänke, Fahrradständer etc.) gibt, werden die Maßnahmen kompakt ab Oktober 2023 umgesetzt. Beauftragt wurde die Neupflanzung von sieben Laubbäumen und diversen Staudenpflanzungen sechs Bänken, neun Fahrradständern und zwei Abfallbehältern beauftragt.
Die Maßnahmen sollen im Jahr 2023 abgeschlossen sein.
Mitte Oktober war es dann soweit. Die Umbauarbeiten haben begonnen. Nach Anträgen, Ortsterminen und vielen Nachfragen freue ich mich, dass es nun endlich losgeht und die Menschen ab Frühjahr 2024 einen Platz mit mehr Aufenthaltsqualität vorfinden. Ich werde den Umbau kritisch begleiten.
Ich bin gespannt, wie es wird und was noch verbessert werden kann.
Sascha Krämer