Warum das Erntedankfest in Fahrland einzigartig ist
Unmittelbar nach der Wende hat man in Fahrland nach einem Alleinstellungsmerkmal für ein Fest gesucht, das sich von anderen Festen innerhalb der eigenen und anderen Gemeinden unterscheiden sollte. Der damalige Pfarrer, Herwig Schworm, schlug das christliche Thema „Erntedank“ vor und erhielt damit auch die Zustimmung aller anderen Gemeindevertreter.
Der Versuch, das Erntedankfest in den Oktober zu verlegen, um eine zeitliche Beziehung zur Ernte herzustellen, stellte sich jedoch als nicht sehr erfolgreich heraus. Das sehr unbeständige Wetter, die eher niedrigen Temperaturen und auch die Kollision mit anderen Festen und Veranstaltungen machten dem Oktobertermin einen Strich durch die Rechnung.
Da der November keine Option darstellte, entschied man sich kurzerhand, den Termin in den September zu verlegen. Das Wetter ist beständiger, die Temperaturen höher und andere Termine gab es kaum, die dem Festtermin im Wege standen. Dennoch wollten neben den Gemeindevertretern auch die Einwohner und Aktiven an dem Thema „Erntedank“ festgehalten. Und weil dieses Thema ein christliches ist, sollten nicht nur die Vereine, Schule und Kitas, sondern auch die Kirche einen aktiven Part bei der Ausrichtung und Durchführung des Erntedankfestes übernehmen, was sie gerne tat. Auch heute noch finden in der Fahrländer Kirche kulturelle Veranstaltungen im Rahmen des Festes statt, die sehr gut besucht sind.
Diesmal bot das Fest wieder ein buntes Programm für Kinder, ein unterhaltsames Show-Programm auf der Bühne, 175! preisgekrönte Kaninchen und viele Möglichkeiten, sich bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen auszutauschen oder an einem der vielen Info-Stände über Interessantes zum Thema Natur zu informieren. Eindeutig ist bei dem heutigen Erntedankfest auch noch der landwirtschaftliche Bezug zu erkennen, wobei der ehemalige Geschäftsführer des Treffpunkt Fahrland e.V., Thomas Liebe, bedauert, dass es heute nicht mehr so viele und schön festlich geschmückte Umzugswagen gibt und der Erntedanke-Umzug durch die Gemeinde nicht mehr stattfindet. Aktuelle Planungen des Festkomitees sehen nun einen großen Festumzug alle fünf Jahre vor, damit diese Idee wenigstens nicht ganz verschwindet. Die Präsentation regionaler Produkte der Landwirtschaft und andere umliegender Unternehmen soll ebenfalls ein wichtiges Thema kommender Feste werden. Ebenso möchte man über die so wichtige Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Jägern informieren.
Wenn in Fahrland gefeiert wird, kommt man auch um die Freiwillige Feuerwehr nicht herum. Diese legte ihren Tag der offenen Tür auf den Festtermin, damit sich möglichst viele über deren Arbeit, Organisation und Ausrüstung ein Bild machen konnten.
sts