Nach der Wahl ist vor der Wahl
Am 14. Oktober 2018 kommt es zur Stichwahl der OB-Kandidaten der LINKEN und der SPD. Die Potsdamer WählerInnen bleiben damit der mittlerweile tradierten Parteienkonstellation treu und entschieden sich nicht für einen Wechselkurs.
Am 23. September erhielten die parteilose Trauth, die für DIE LINKE ins Rennen geht 19,1 Prozent und der Kandidat der SPD, Mike Schubert, 32,2 Prozent und damit die meisten Stimmen.
Mike Schubert (l., SPD), Foto: Karoline Wolf/BILDHAUS Martina Trauth (r., für DIE LINKE), Foto: Die LINKE
Schubert war am Wahlabend sichtlich erfreut, konnte er doch auf die guten Prognosen noch einmal eine ganze Schippe draufpacken und deutlich vor der Zweitplatzierten landen. Auch Trauth freute sich über das Ergebnis, insbesondere deshalb, weil die meisten Potsdamer sie zuvor ja noch gar nicht kannten. So ging es auch Götz Friederich. Knapp hinter Trauth kam der Kandidat der CDU mit 17,4 Prozent auf den dritten Platz und erreichte damit das bisher beste Ergebnis der CDU bei einer OB-Wahl überhaupt.
Enttäuscht zeigte sich hingegen der AfD-Kandidat, Dennis Hohloch, der mit mehr als 15 Prozent rechnete, mit 11,1 Prozent jedoch noch hinter Lutz Boede (DIE aNDERE) auf Platz fünf landete, der mit 11,4 Prozent einen doch erfolgreichen Wahlausgang verbuchen konnte. Janny Armbruster vom Bündnis 90/Die Grünen kam mit 8,9 Prozent auf den sechsten Platz.
Während der letzten Wochen waren alle Kandidaten in Wahlkampfstimmung und aufgrund der übervollen Terminkalender am Abend des 23. September sicherlich auch froh, dass der Wahlkampf – zumindest für vier Kandidaten – vorbei war.
Schubert möchte in den kommenden Wochen für eine hohe Wahlbeteiligung bei der Stichwahl kämpfen, sein Leitthema, die „behutsame Stadtentwicklung“ wolle er dabei weiter verfolgen. „Bezahlbaren Wohnraum“ wolle hingegen Martina Trauth in den kommenden Wahlkampfwochen zu ihrem Thema machen.
Inwiefern man bei einer Wahlbeteiligung von etwa 53 Prozent von einem guten Ergebnis sprechen kann, mag dahingestellt sein, dass sie aber um 8 Prozent höher war als bei der letzten Wahl, ist zumindest positiv.
Die Stadt wird nun bald eine neue Oberbürgermeisterin oder einen neuen Oberbürgermeister haben. Ob diese neue Personalie die gegebenen Versprechen halten kann und für die mehr als nötigen Veränderungen sorgt, bleibt abzuwarten.
Im Mai 2019 wird eine neue Stadtvertretung gewählt, vielleicht sorgt diese ja für die notwendige Grundlage, um für den erhofften frischen Wind zu sorgen. Mit einem echten Wechsel rechnet hingegen wohl niemand so wirklich, das zumindest zeigen die 47 Prozent der Potsdamer, die am 23. September zu Hause geblieben sind.
sts