Rein zufällig hatte man 2019 in Sacrow erfahren, dass Vodafone bereits seit Jahren mit der Stadt wegen des Baus eines Sendemastes in Sacrow im Gespräch war.
Kurz darauf mobilisierte die bereits kampferprobte Bürgerinitiative „Schützt Potsdam e.V.“ (BI) ihre Kräfte und ging gegen diese Planung vor. Mit Erfolg. „Der CEO von Vodafone hat in einem Schreiben bestätigt, dass sie aufgrund der Komplexität der Bedingungen vor Ort, der besonderen Historie des Ortes, des Denkmal- und Welterbeschatzes und der schützenswerten Natur in Sacrow das Projekt vorerst ruhen lassen“, sagt Achim Haid-Loh, der Sprecher des „Beirates der Bürger für Sacrow“ gegenüber dem POTSDAMER Ende August dieses Jahres.
„Das ist zwar ein erster und wichtiger Schritt zum Erfolg, doch darauf können wir uns nicht ausruhen. Die Verschandelung des Ortes durch einen Gitterfunkmast haben wir verhindert, jetzt müssen wir auch den zweiten Schritt bewirken und dafür sorgen, dass die von uns vorgeschlagenen alternativen Möglichkeiten für eine bessere Versorgung der Bürgerinnen und Bürger genutzt und projektiert werden“, so die Vertreter des Bürgerbeirates Sacrow (BBfS).

So hätte der Sendemast von Vodafone in Sacrow ausgesehen, wenn die BI „Schützt Potsdam“ nichts unternommen hätte

So hätte der Sendemast von Vodafone in Sacrow ausgesehen, wenn die BI „Schützt Potsdam“ nichts unternommen hätte.
Grafik: BI Schützt Potsdam

Um dies zu erreichen, untersucht die BI mittlerweile in Kooperation mit der TU BERLIN und dem FRAUNHOFER Institut alternative Vorhaben zur Verbesserung der funktechnischen Versorgung der Bevölkerung und der Gewerbebetriebe in Sacrow.
Es gebe mindestens zwei realistische Alternativen: Zum einen sei dies die Optimierung der vorhandenen Antennenanlage von Vodafone auf dem in Berlin Wannsee stehenden Schäferberg-Turm.
„Allein durch die Nutzung der bereits zur Verfügung stehenden Lizenzen und spezieller Antennentechnologie könnte Vodafone seine vorhandene Funkzellen-Kapazität vervierfachen und Sacrow sowie die umliegenden Gebiete deutlich besser abdecken“, so Haid-Loh.
Eine weiterführende Alternative böte zum anderen die Installation sogenannter „Smart Cells“ oder „Micro Cells“ bspw. an den vorhanden Straßenlaternenmasten. Mit Hilfe dieser zukunftsträchtigen Technologien könnten noch zusätzliche Funktionen wie digitalisierte Verkehrslenkung, ein Parkplatzleitsystem, Tourismusinformationssysteme und viele andere genutzt werden“, beschreibt Haid-Loh zu-künftige Alternativen.
Vielleicht können die Ergebnisse der zurzeit noch laufenden Machbarkeitsstudie der BI und des BBfS auch für die Weiterentwicklung des städtischen Projekts „Smart City“ genutzt werden.

sts