Ein Familienbetrieb feiert sein Jubiläum mit der zweiten Generation

Im Frühjahr dieses Jahres feierte Ömer Yakut das 25-jährige Bestehen seines Restaurants Da Vinci in der Potsdamer Dortustraße. Ein Familienbetrieb, der es trotz der Pandemiejahre verstanden hat, nicht nur zu überleben, sondern sich stetig weiterzuentwickeln. Doch angefangen hat alles viel früher.
Als 1989 die Mauer fiel, sah Yakuts Vater in Potsdam die Zukunft. War er viele Jahre zuvor im Obst- und Gemüsehandel tätig und besaß zwischendurch auch einen Döner-Imbiss, stieg er mit der Gründung seines ersten Restaurants, dem Leonardo in der Berliner Straße, in die gehobene italienische Gastronomie ein – mit Erfolg. 1998 gründete er das Da Vinci in der Dortustraße. Dieses wurde so erfolgreich, dass das Leonardo 2002 verkauft wurde, damit er sich bestmöglich um die Weiterentwicklung des Da Vincis kümmern konnte.


Da bereits das Leonardo ein reiner Familienbetrieb war, arbeiteten auch viele Familienmitglieder erfolgreich im Da Vinci mit. „Ich habe aber schon damals gesehen, wie viel mein Vater hat arbeiten müssen und dass oft Mitarbeiter fehlten“, sagt der älteste und 1988 in Berlin geborene Sohn und heutige Inhaber des Firmengründers, Ömer Yakut, im Gespräch mit dem POTSDAMER. „Aus diesem Grund wollte ich schon als 15-Jähriger meinem Vater im Restaurant helfen und verdiente mir ein bisschen Geld zu meinem Taschengeld dazu.“ Schnell fand er Gefallen an der Welt der Gastronomie und entschloss sich bereits zwei Jahre später beruflich voll mit einzusteigen.
Ob Service, Einkauf oder Küche, Yakut lernte alle Bereiche und Herausforderungen der Gastronomie von der Pike auf kennen und arbeitete sich schnell in den komplexen Alltag ein, wobei ihm die Küche und das Kochen ganz besonders in ihren Bann zogen. Bald entwickelte er neue Ideen und sein Vater ließ ihn gewähren. „Mein Vater war in dieser Zeit mehr Vater als Chef. Er freute sich über meine Begeisterung und unterstützte mich mit seiner Erfahrung, meine Ideen umzusetzen. Bis er dann eines Tages zu mir kam und sagte, dass ich ihn nun nicht mehr brauche. Das war der Tag, an dem ich dann wirklich alles habe alleine verantworten müssen.“
Und das ebenso erfolgreich: Mittlerweile gehören noch die Da Vinci Lounge, die Room 7 Lounge und die DOWNTOWN – Urban Bar mit zu dem Familienunternehmen. Auch ein Lieferdienst gehörte während der Corona-Zeit einmal mit dazu. „Wir haben aber bald gemerkt, dass die Systemgastronomie nichts für uns ist. Unsere Stärke ist es, beim Gast persönlich vor Ort zu sein und seine Wünsche zu erfüllen. Hier bekommen wir eine unmittelbare und echte Rückmeldung zu unserem Essen und unserem Service. Diesen persönlichen Kontakt hat man nicht, wenn man die Gerichte in der Gegend herumfährt“, so Yakut, der weiß, dass Erfolg nur im Team möglich ist. „Mein Chefkoch ist seit 1998 mit dabei. Er ist aus dem Da Vinci nicht mehr wegzudenken. Wenn ich eine Idee habe, gehe ich zu ihm, und er setzt sie optimal um. Aber auch alle anderen Mitarbeiter sind an unserem Erfolg beteiligt und für den guten Service am Kunden verantwortlich.“

Die Unterstützung des Staates während der Corona-Zeit war laut Yakut „ein großer Reinfall“ und habe dem Unternehmen nicht geholfen. „Wir haben in der Zeit der Pandemie unsere Reserven aufbrauchen müssen und unser Personal voll bezahlt, weil wir wussten, dass wir dieses unbedingt halten mussten, damit die Mitarbeiter nach der Pandemie noch bei uns sind. Nun fangen wir wieder fast von vorne an. Aber zum Glück sind unsere Gäste bereit, gutes Essen zu würdigen und den notwendigen Preis dafür zu bezahlen“, so Yakut, der versucht, die bereits sehr gehobene italienische Küche des Da Vincis immer noch ein bisschen besser zu machen.
Doch auch Yakut hat mit den Herausforderungen der Zeit zu kämpfen: „Es ist verdammt schwer, gutes und motiviertes Personal zu finden. Wir suchen auch jetzt dringend Mitarbeiter, die uns dabei helfen, unsere Küche und unseren Service auf ein noch höheres Niveau zu heben“, so Yakut, der immer danach Ausschau hält, sein Unternehmen, um weitere Angebote zu erweitern.

sts