Der Bornimer Kalender zeigt seit über 20 Jahren Aktuelles und Vergangenes
Seit 1998 gibt es ihn – zunächst durch private Initiative von Familie Broschke ins Leben gerufen und später durch ein Kalenderteam des Bürgervereins Bornim ’90 e.V. fortgeführt –, den Bornimer
Bildkalender. Auf zwölf Monatsblättern werden Bornims Besonderheiten vorgestellt, wird über Menschen und ihre Bauwerke, aber auch über die Natur im Ort und seiner Umgebung berichtet.
Von Bornim, dem einst größten Dorf auf der Insel Potsdam, gibt es zahlreiche Ansichten auf Postkarten. Deren Darstellung auf dem Kalender erinnert Alteingesessene an Vergangenes und informiert Neu-Bornimer über das Werden und Vergehen im Ort. Der Kalender 2022, welcher die Gastronomie im Ortsteil Bornim im Blick hat, zeigt Postkarten von früheren und Bilder von bestehenden Gaststätten. Zum Beispiel handelt die Kalenderseite des Monats Mai von den Vorgängern des italienischen Lokals „Il Castello“. Da sich die Gemarkung Bornim auf der Nordseite der Potsdamer Straße bis zum Habichtweg erstreckt – wie der dem Kalender beigefügte Stadtplan zeigt –, gehört das Lokal noch zu Bornim statt zu Bornstedt, wie viele wahrscheinlich vermutet hätten.
Alteingesessene kennen noch die Lokale „Gasthof Krüger“ und „Zu den 5 Eichen“ (Bild 1). Wer keinen Kalender für 2022 besitzt, kann die Seite des aktuellen Monats auf der Website des Bürgervereins https://www.buergerverein-bornim.de aufrufen und sich dort über die jeweiligen Abbildungen informieren.
Im Jahre 2014 befasste sich der Kalender mit prominenten Persönlichkeiten Bornims. Auf dem Kalenderblatt vom Monat März 2014 ist es Martin Spielhagen (Bild 2), der 1927 die Leitung der Bornimer Schule übernahm und dadurch die Möglichkeit erhielt, seine Vorstellungen zur Reformpädagogik umzusetzen. Er führte das freie Arbeiten in Gruppen und einen nach Leistung differenzierten Kursunterricht ein, organisierte Lehrausflüge und schaffte moderne Lehrmaterialien an. Sein erfolgreiches Wirken machte die Bornimer Schule international bekannt, und es kamen Besucher aus aller Welt nach Bornim, um seine Methoden kennenzulernen. Der Kalender erzählt auch, warum diese segensreiche Schaffensperiode schon 1933 endete.
Im Kalender für 2017 standen Bornims Baudenkmale im Fokus, und das Monatsblatt für Januar ist mit einem Winterbild des Schlosses Lindstedt geschmückt, welches ebenfalls in der Gemarkung Bornim liegt (Bild 3). Im Kalender wird beschrieben, wie es zum Bau des Schlosses im spätklassizistischen Stil kam, und wer es bewohnt hat.
Übrigens, im 17. Jahrhundert ließ der Große Kurfürst in Bornim ein kleines Lustschloss mit großem Garten errichten, welches auch zu diesen Baudenkmalen hätte gezählt werden können, wenn es nicht schon nach einhundert Jahren wieder vollständig abgerissen worden wäre. Daran erinnert eine von Klaus Broschke, einem Mitglied unseres Bürgervereins, erarbeitete Broschüre. Hinweise hierzu findet man im Kalender 2020, welcher das 30jährige Bestehen des Bürgervereins Bornim ’90 e.V. würdigt.
Der Kalender 2016 präsentiert Bornims Naturschätze, darunter drei als Naturdenkmal der Stadt Potsdam registrierte alte Bäume bzw. Baumgruppen. Das Kalenderblatt für den Monat März zeigt die vermutlich im 18. Jahrhundert am Großen Heineberg gepflanzten und gegenwärtig stattlichen Esskastanien. Im Kalender erfährt man auch Interessantes über die Nutzung der Bäume.
Das im Bürgerverein etablierte Kalenderteam ist bestrebt, weiterhin diese Tradition zu pflegen und bei den Bornimern die Erinnerung an vergangenes Geschehen wach zu halten und ihnen für den Ortsteil Interessantes nahe zu bringen.
Anregungen hierzu und besser noch Beteiligungen an dieser schönen Aufgabe werden gerne aufgenommen.
Interessenten melden sich bitte über E-Mail an buergerverein-bornim@web.de oder über das Kontaktformular auf der Website des Bürgervereins: https://www.buergerverein-bornim.de
Bürgerverein Bornim