Wie die Akademie der SG Bornim den Nachwuchs fördert

Die meisten Kinder spielen gerne Fußball. Viele von ihnen in Vereinen. Unter diesen Kindern und Jugendlichen sind viele, die talentiert sind und Spaß daran haben, über das normale Vereinsniveau hinaus gefördert zu werden und sich mit anderen leistungsstarken Mannschaften zu messen. Bisher fanden diese talentierten und motivierten Kinder in den meisten Vereinen jedoch kein geeignetes Umfeld, um sich ihren Anlagen und Wünschen entsprechend zu entwickeln.

Traditionelles Sommertrainingslager in der letzten Ferienwoche. Foto: privat

Das Problem

Momentan arbeitet nicht nur jeder Verein, sondern meist auch jede Mannschaft mehr oder weniger für sich. Mannschaftsübergreifende Konzepte und Synergieeffekte wie gemeinsames Torwarttraining, altersklasseübergreifendes Training, einheitliche taktische Vorgaben und Schulungen für Mannschaften und Trainer finden nicht oder nur sporadisch statt. Alltägliche Probleme wie das Finden eines Schiedsrichters für die Jugendspiele, nicht nutzbare Plätze, Trainerersatz bei kurzfristigem Ausfall wie auch fehlendes Trainings- oder Spielmaterial sorgen für zusätzlichen Frust bei allen Beteiligten.
Schon seit vielen Jahren versuchen Fußballvereine im Norden Potsdams dieses Problem in den Griff zu bekommen. Das scheiterte in den letzten Jahren jedoch immer wieder an folgenden Gründen: das wenig konstante und über die einzelne Jahrgänge hinweg schwankende Leistungsniveau, zu kleine oder fehlende Mannschaften, nicht ausreichend fachlich ausgebildete Jugendtrainer und die sportliche Ausrichtung der Vereinsvorstände, die ein leistungsorientiertes Angebot für den Nachwuchsbereich nicht vorsah.
Erarbeitete sich eine erfolgreiche Mannschaft einen Platz in einer der höheren Ligen, so konnte diese Liga vom Verein oft nicht lange gehalten werden, weil nachrückende Mannschaften nicht entsprechend leistungsfähig waren oder aber einfach fehlten. Häufig werden solche Situationen innerhalb der Vereine mit dem Austausch von Spielern kompensiert. Hat eine Mannschaft zu wenige Spieler, leiht man sich die fehlenden aus den jüngeren Jahrgängen aus, um überhaupt spielfähig zu sein.
Auch strategische Allianzen mit umliegenden Vereinen wurden geschlossen, um weiterhin in einer Liga spielen zu können. So half man sich gegenseitig mit vereinsübergreifenden Spielgemeinschaften. Nach Abschluss einer Saison müssen dann diese Spielgemeinschaften immer wieder neu gefunden und verhandelt werden.
Am Ende einer Spielsaison wurde die Fragilität dieser aus der Not heraus konstruierten Mannschaftskonstellationen deutlich. Mannschaften zerfielen, Kinder verloren ihre Motivation, Spielgemeinschaften lösten sich auf.

Eine der Erfolgsmanschaften: Die E1-Junioren unter Trainer Mathias Lenz

Abgelehnte Angebote

Seit Sommer vergangenen Jahres suchen die Fußballvereine im Norden Potsdams nach einer Lösung. Federführend dabei war die SG Bornim e.V. Ausgehend von der Initiative der Jugendkoordinatoren Falk Hesse und dem kürzlich und viel zu früh verstorbenen Stephan Albrecht ging man auf die Vereine der Region zu, um einen Weg zu finden, die vielen talentierten Jungenspieler zu fördern. Auch viele Trainer anderer Vereine waren von der neuen Idee angetan, den Nachwuchsfußball neu aufzustellen und die bisherige Situation der Jugendmannschaften zu verbessern. Weil jedoch viele Vereinsvorstände diese Begeisterung nicht teilten und an bestehenden Gegebenheiten festhalten wollten, folgte den Gesprächen erst einmal eine deutliche Ernüchterung. So blieb der SG Bornim nichts anderes übrig, als sich der zukünftigen Ausbildung der Kinder allein zu widmen.

Hartes Trainign wird belohnt…

Die eigene Idee wird umgesetzt

Die SG Bornim ist ein Traditionsverein mit einer über 90-jährigen Geschichte. Der Verein verfügt über eine gewachsene Struktur und deckt aktuell den Spielbetrieb mit Jugendmannschaften aller Jahrgänge, zwei Männermannschaften sowie Alters- und Freizeitmannschaften bis in den Ü60-Bereich ab.
Nach einem Wechsel in der Vereinsführung hat der Verein vor zwei Jahren unter anderem die Jugendarbeit durch eine Vielzahl von Maßnahmen in den Vordergrund gestellt. Um diese positive Entwicklung der vergangenen Jahre weiterzuentwickeln, beschloss die SG Bornim nun, eine moderne Fußballakademie im Jugendbereich aufzubauen. Dabei stehen drei gleichberechtigte Zielsetzungen im Vordergrund:
1. die nachhaltige Etablierung eines leistungsorientierten Jugendfußballangebots
2. die Verbesserung der sportmedizinischen Vor- und Versorgung der Jugendspieler
3. die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung der Jugendspieler

…Diese Pokale hat die E1 in der Saison 2018/19 gewonnen.

Mit der Fußballakademie soll das breitensportorientierte Angebot der SG Bornim um leistungsorientierten Jugendfußball ergänzt werden. Um diese hochgesteckten Ziele zu erreichen, sind eine Vielzahl an Maßnahmen angestoßen worden. Dazu zählen u.a. die Anschaffung von Mannschaftsbussen für längere Auswärtsspiele, betreute Zeitfenster vor Ort, damit die Schüler in Ruhe lernen und Hausaufgaben erledigen können, optimierte und aufeinander abgestimmte Trainingszeiten, Taktikschulung für Spieler sowie Schulungen für Trainer, die Schaffung klarer Verantwortlichkeiten für die verschiedenen Aufgabenbereiche, Fördertraining, Teilnahmen an internationalen Turnieren und vieles mehr.
Falk Hesse, Leiter der Abteilung Kleinspielfeld der SG Bornim: „Wir haben in Potsdam viele gute und leistungsorientierte Spieler und Trainer, und nicht immer finden diese in ihren Vereinen die notwendige Unterstützung. Deshalb will die SG Bornim neben dem Freizeitfußball auch denen ein Zuhause geben, die sportlich mehr erreichen möchten.“

Wer mehr über die Angebote der SG Bornim erfahren möchte, findet diese unter www.sg-bornim.de oder wendet sich bitte an Falk Hesse (falk.hesse@sg-bornim.de) oder René Bohnebuck (rene.bohnebuck@sg-bornim.de)

sts