Ein innovatives Mobilitätskonzept rollt auf uns zu
Das neue Nutzungskonzept der „Alten Post“ in der Sakrower Landstraße 4 (Berlin Kladow) wird in Zukunft zu einem neuen Begegnungsort für alle. In der Fahrradwelt mit Kaffeeduft steckt auch ein Veranstaltungsort der besonderen Art.
Seit Mitte August dieses Jahres finden in dem Zweirad-Café Zweiradfreunde ein großes Angebot an Fahrrädern, -Bikes und Zubehör. In den Nebenräumen findet sich bereits seit 2015 die Fahrradwerkstatt, die für die schnelle und kompetente Reparatur sorgt. Das Zweiradcafé ist Teil des Ausbildungs- und Qualifizierungsstandortes Kladow des Rotkreuz-Institut Berufsbildungswerks (RKI BBW) gehört zu einem Gesamtkonzept, das der Geschäftsführer des RKI BBW, Andreas Kather, initiierte und den Namen „KLADOW BEWEGT“ trägt.
Mehr Bewegung für alle
Der Name KLADOW BEWEGT soll nicht nur auf den bestehenden Schwerpunkt Zweirad hinweisen, sondern auch auf vielfältige Aktivitäten hinweisen, die soll auch ein Ort sein, der die Anliegen der Menschen im Ortsteil aufgreift und daraus soziale Aktivitäten werden lässt, die das Leben in Kladow bereichern. Das können zum Beispiel attraktive Angebote für Jugendliche sein, von denen es immer noch zu wenige gibt, oder die Initiierung eines Kurierdienstes für Menschen, denen die Wege zu weit und zu beschwerlich geworden sind. Akteure der Region aus Kultur, Kirche, Vereinen, Initiativen und Unternehmen wollen als Bewegungsmelder fungieren und aktiv konkrete Projekte umsetzen bzw. bei deren Umsetzung unterstützen. Administrative Unterstützung erhalten sie dabei von kaufmännischen Auszubildenden des RKI BBW.
Ausbildungsort und Ort der Erfüllung
Neben der Funktion als Begegnungsort nicht nur für Fahrradbegeisterte ist das autark wirtschaftende Zweiradcafé mit Beratungs- und Verkaufsfläche sowie mit der Werkstatt in erster Linie Ausbildungsstätte. Hier werden Menschen an die Hand genommen, die bei ihrer Ausbildung oder dem Start in das Berufsleben einer besonderen Förderung bedürfen. Fahrradmonteur*innen, Zweiradmechatroniker*innen, Hauswirtschafter*innen und Auszubildende in dem Bereich Wirtschaft und Verwaltung werden hier qualifiziert. Sie reparieren Fahrräder, servieren Speise und Getränke, machen die Werbung und kümmern sich um das Warensortiment. „Manche Azubis kommen auch nach ihrer Arbeitszeit vorbei, weil ihnen noch Ideen gekommen sind, wie man etwas besser machen kann“, erzählt eine der Ausbilderinnen.
„Das Zusammenwirken mehrerer Ausbildungsberufe in einer kleinen Unternehmung, wie dem Konzeptladen KLADOW BEWEGT, mit der deutlichen Perspektive, den Sozialraum zu beleben, hat das Potential für soziale Innovation“, ergänzt Geschäftsführer Kather, der die Idee des Zweirad-Cafés 2017 hatte.