„Mund-Nasen-Behelfsmasken“ aus der Physiotherapie-Praxis Sattelberg

Anne Sattelberg mit einer Auswahl ihrer Masken. Fotos: sk

Obwohl Physiotherapeuten ihre Praxen während der Corona-Krise weiterhin offen halten durften, kämpfen sie, wie viele Unternehmer, mit deutlichen Umsatzeinbußen. So erging es auch der Physiotherapie Sattelberg in Fahrland. „Am Anfang hatten wir bis zu 50 % weniger Behandlungen“, bestätigt Anne Sattelberg, Inhaberin der Praxis. „Aktuell dürfen wir nur Patienten auf medizinische Anordnung hin behandeln. Hausbesuche sind zwar erlaubt, fallen aber aus, da diese Patienten zur Risikogruppe gehören. Viele ältere und Risiko-Patienten trauten sich in den ersten Wochen kaum, in die Praxis zu kommen.“ Dabei achten die Therapeuten strikt auf die Einhaltung der Hygienerichtlinien. „Das Risiko, sich anzustecken, ist beim Einkaufen größer als hier bei uns in der Praxis“, sagt Sattelberg.
Gleich zu Beginn, als noch niemand an eine Maskenpflicht dachte, ernannte sie das Maskentragen für ihr Personal und die Patienten zur Pflicht. Und hielt zu diesem Zweck immer Masken bereit. Die selbst genähten sogenannten „Mund-Nasen-Behelfsmasken“ kamen gut an. Einige Patienten wollten sich so eine schöne Maske gerne mit nach Hause nehmen.
Da kam Anne Sattelberg auf die Idee, mehr davon zu nähen und in ihrer Praxis zum Verkauf anzubieten. Das neue Angebot sprach sich schnell herum. „Ich war auf die vielen Anfragen gar nicht vorbereitet, wurde quasi überrollt“, sagt sie lächelnd. In der Woche vor Beginn der Maskenpflicht betrug die Wartezeit nach Bestellung schon eine Woche, obwohl Sattelberg oft bis in die Nacht hinein an der Nähmaschine saß und bis zu zehn Masken pro Stunde schaffte.
Ende April fing dann auch Claudia Schmidt an, die Masken zu nähen. Die angestellte Physiotherapeutin war, wie ihre KollegInnen, auf Kurzarbeit gesetzt. Mit ihrer Hilfe konnte die Produktion noch mal ordentlich gesteigert werden.

Sattelbergs Masken sind aus Baumwolle (waschbar bis 90 Grad), dreilagig, offenes Gummiband zum selbst einstellen, Tunnelzug ermöglicht Wechsel des Gummibands, Einschubfach für Vlies oder Taschentuch, in verschieden Farben verfügbar, Kindergröße möglich, Preis: 6,50 EUR. Bestellung über WhatsApp oder Telefonisch unter 0176 – 419 666 78

Maske mit Einschubfach für ein extra Vlies.

Wie geht es weiter?

Alle hoffen nun, dass ab August die Praxis wieder normal läuft. Die Patienten sind inzwischen viel besser informiert, haben Vertrauen gewonnen und kommen langsam wieder. Der Verkauf der Masken soll die schwierige Zeit überbrücken helfen. Sogenannte „Heilmittelerbringer“ wie sie, sind im ersten Schutzschirm nicht berücksichtigt, erhalten keine gesonderte Unterstützung. Aktuell laufen Verhandlungen über einen weiteren Rettungsschirm, in dem endlich die Heilmittelerbringer berücksichtigt werden sollen.
Unternehmerin Sattelberg: „Ich will nicht einfach abwarten, was passiert, sondern etwas tun, um die Praxis am Laufen zu halten und unsere Arbeitsplätze zu sichern.“

sk

www.physiotherapie-sattelberg.de