Interessante Kräuterwanderung mit Ramona Kleber in der Döberitzer Heide
Bei der großen Trockenheit wird wohl kaum was zu finden sein, meinten die Teilnehmer zu Beginn der Kräuterwanderung in der Döberitzer Heide am 11. August. Gekommen waren sie trotzdem, interessierte Laien und offensichtlich auch einige Experten, die ihr Wissen über das Aussehen und die Wirkung verschiedener Wildkräuter freudig ins Gespräch mit einbrachten. Angeführt wurde die Wandergruppe von Ramona Kleber.
Sie betreibt das Gartencafé „Lavendelhof“ in Marquardt. Wenn es um das Würzen von Speisen mit Kräutern geht, fangen ihre Augen an zu leuchten. Gleich zur Begrüßung verteilt Kleber köstliche Crêperöllchen mit Frischkäse und Beifuß. Wer hätte gedacht, dass dieses wuchernde Kraut auch außerhalb der Weihnachtsgans so toll schmeckt.
Nächste Überraschung: Gleich am Treffpunkt, im staubigen Straßenrand finden sich gleich mehrere essbare Wildpflanzen: Knöterich, Sauerampfer und Spitzwegerich. Frau Klebers Rat aber: „Suchen Sie sich die Wiese ihres Vertrauens, lernen Sie die Pflanzen kennen und sammeln Sie dort ihre Wildkräuter. Am Straßenrand wächst zwar viel, aber wegen der Abgase und möglicher Herbizide ist das Sammeln hier nicht zu empfehlen.“
Ramona Klebers
Wildkräutersuppe
Kräuter sammeln, waschen, hacken
Zwiebeln hacken, in Öl andünsten
Kräuter dazu und kurz mit anbraten
mit Gemüsebrühe auffüllen
ein paar Kartoffeln dran reiben
(für die Sämigkeit), leicht mit Muskat würzen, nach Geschmack mit Salz
abschmecken
Die ausgebildete Kräuterexpertin zeigt der staunenden Gruppe zahlreiche essbare Kräuter. Darunter die Weiße Melde. Der Geschmack der Samen erinnerte etwas an frische Erbsen, befand eine Teilnehmerin. Und etwas nach roter Beete, fand eine andere. „Die teuren Chiasamen im Laden können Sie stehen lassen, essen sie lieber die Samen von Wildkräutern, zum Beispiel die Samenstände der Brennnessel oder die Samen der Nachtkerze“ , so Kleber.
Viele gesunde Inhaltsstoffe stecken in den Kräutern, zum Beispiel Vitamin B12 in den Blüten des Natternkopfes. Die machen sich toll als Deko auf einem Salat oder eingefroren in Eiswürfeln.
Zwei Stunden dauerte die „Wanderung“, aber eigentlich kam die Gruppe kaum über den Eingangsbereich der Döberitzer Heide hinaus. So viel gab es zu gucken. Was für Pfanzenschätze mögen noch verborgen sein in den Weiten der Heide? Die Teilnehmer machten sich auf den Weg nach Hause, und finden dort vielleicht die Wiese ihres Vertrauens.
sk
Das Veranstaltungsangebot der Döberitzer Heide finden Sie unter www.sielmann-stiftung.de/veranstaltungen.
Ramona Kleber bietet in ihrem Lavendelhof auch Kochkurse mit Wildkräutern an: www.lavendelhof-marquardt.de
Die Blüten der Wilden Möhre schmecken lecker im Salat. Weiße Melde erinnert im Geschmack an frische Erbsen. Die Blüten der Nachtkerze sind eine Delikatesse im Salat oder in Öl eingelegt (v.l.n.r.)