Kreative UnternehmerInnen aus der Region
Zum zwölften Mal in Folge stellten sich Potsdamer Unternehmen aus dem gesamten Stadtgebiet, insbesondere aus dem ländlichen Raum, vom 17. bis 26. Januar auf der diesjährigen Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin vor. Am Gemeinschaftsstand „Potsdam entdecken und genießen“ präsentierten sie ihre Produkte in Bühnennähe in der durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz zur IGW 2020 völlig neu gestalteten Brandenburg-Halle.
Neben den langjährigen Kooperationspartnern am Gemeinschaftsstand der Landeshauptstadt Potsdam, nutzten in diesem Jahr drei neue Unternehmen die Möglichkeit, ihre Produkte zu präsentieren: die Konditorei Krümelfee, die Aideon GmbH und die KUMEMA GmbH. „Diese neuen Grüne Woche-Partner tragen zur Erweiterung der Produktvielfalt am Potsdamer Gemeinschaftsstand bei“, so Schubert, der die teilnehmenden Unternehmen fast schon liebevoll als „Grüne Woche-Familie mit Anker-Unternehmen“ bezeichnete.
Die Konditorei Krümelfee produziert für das gleichnamige Café in der Potsdamer Innenstadt, das zu einem von 150 Lieblings-Cafés in ganz Deutschland gewählt wurde, Moussetörtchen, Käseküchlein, Cupcakes, Cake Pops und vieles mehr. Auf Bestellung werden auch Hochzeitstorten gezaubert.
Die Aideon GmbH präsentiert auf der IGW ihre hochqualitative, natürlich pflanzliche und tierversuchsfreie Naturkosmetik-Produktlinie „Coeur-de-beauté“ aus Potsdam. „Man sollte sich nur das auf die Haut schmieren, was man auch essen würde“, sagte Dr. Frank Besinger bei der Präsentation leicht scherzhaft und unterstrich damit die Naturbelassenheit der neuen Kosmetiklinie.
Die KUMEMA GmbH stellte das stimmungsaufhellende Funktionsgetränk „KUMEMA“ vor. Natürlich rein mit Bio-Zertifikat und ohne Zusatzstoffe wurde KUMEMA mit dem Ziel entwickelt, Körper, Seele und Geist in Einklang zu bringen. Dabei soll „der tägliche Gesundheitskick die innere Sonne aufgehen lassen und das allgemeine Wohlbefinden durch hochpotente pflanzliche Inhaltsstoffe unterstützen“. Oberbürgermeister Schubert war von der Formulierung der „stimmungsaufhellenden Wirkung“ begeistert und von dem Geschmack sichtlich überzeugt.
Die Braumanufaktur Forsthaus Templin verkostete ihre frischen Bio-Biere sowie einen leckeren Apfelsaft, der im Rahmen eines gemeinsamen Kooperationsprojektes mit dem Jugendhaus Oase der Hoffbauer-Stiftung produziert wurde.
Weitere langjährige Kooperationspartner und Aussteller auf der IGW waren das Obstgut Marquardt, die Heinz Sielmann Stiftung, Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide, der Lavendelhof Marquardt, Gartenbau Buba und die Foerster Stauden GmbH.
Die Erzeugergemeinschaft „Potsdamer Stadtrandbienen“ bot leckeren Honig und schöne Bienenwachskerzen sowie die selbst kreierte Spezialität „Nuss in Honig“ und ein „Honig-Salz-Peeling“ an.
Die Vorbereitung des Messeauftritts der Landeshauptstadt Potsdam erfolgte wieder mit dem Ziel, die Maßnahme „Verbesserung der Vermarktung und Information“ zur Stärkung des ländlichen Raumes weiter umzusetzen. Neue Kooperationspartner aus dem gesamten Stadtgebiet sind herzlich willkommen.
Potsdam-Tag
Am „Potsdam-Tag“ der IGW lud die Landeshauptstadt Potsdam zu einem unterhaltsamen Bühnenprogramm in die Brandenburg-Halle ein. Das Bühnenprogramm beinhaltete einen abwechslungsreichen Mix aus Musik, Tanz, Gesang und Interviews.
Neben Oberbürgermeister Mike Schubert, der über den diesjährigen Messeauftritt der Landeshauptstadt sowie über weitere Veranstaltungen und Projekte in Potsdam informierte, war die Braumanufaktur GmbH Forsthaus Templin Interviewpartner auf der Showbühne, die über die Verarbeitung des im Potsdamer Lustgarten geernteten Hopfens für ein besonderes regionales Bier zur Einheitsfeier berichtete. Ebenso erhielten alle anderen Unternehmen aus Potsdam die Gelegenheit zur Vorstellung ihrer Produkte.
Die drei Potsdamer Spitzenköche André Lemke vom Restaurant „Die Tenne“ in Neu Fahrland sowie Stefan Richter und Hans-Bastian Tornow aus dem Restaurant „Braumanufaktur Forsthaus Templin“ bereiteten gemeinsam im pro agro-Kochstudio die Gerichte „Brandenburger Rehrücken in dunkler Bockbiersauce mit Serviettenknödeln und Rosenkohl“ und „Bierlikör-Parfait“ zu, bei deren Zubereitung vorwiegend regionale Zutaten verwendet wurden. Die Heinz Sielmann Stiftung, Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide, lieferte den Wildbraten für das Hauptgericht.
Umweltfreundliche Produktionsverfahren im Trend
Zum Auftakt des Messejahres 2020 erzielte die IGW wieder neue Bestmarken. Mit der bislang höchsten Beteiligung in ihrer 94-jährigen Geschichte präsentierten sich über 1.800 Aussteller aus 72 Ländern den über 400.000 Kongress- und Messebesuchern. Wie nie zuvor steht die Grüne Woche mit zahlreichen Ausstellungsbeiträgen und Konferenzen im Zeichen von Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und umweltfreundlicher Produktionsverfahren. Dennoch gab es auch am Rand einige Demonstrationen von Landwirtschaftsverbänden, die u.a. eine intensivere Zusammenarbeit der Politik mit den Bauern forderten.
Das diesjährige Partnerland Kroatien, das jüngste Mitgliedsland der EU, stellte die Spitzenprodukte seiner Land- und Ernährungswirtschaft unter dem Slogan „Die Kultur der Agrikultur“ vor. Besucher durften sich auf das gastronomische Angebot der Regionen Istrien, Slawonien, Dalmatien und Zentralkroatien freuen.
Russland stellte mit über 5.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche die größte ausländische Beteiligung. Am längsten dabei sind die Niederlande mit der 68. Teilnahme seit 1953. Erstmals waren auch Aussteller aus Benin, Mali, Togo, Uganda sowie der Demokratischen Republik Kongo vertreten. Sogar die Bewegung „Fridays for Future“ hatte auf der Grünen Woche einen Info-Stand.
„Nie zuvor stand die Grüne Woche so stark im Zeichen der Klimadebatte und spiegelte mit zahlreichen Ausstellungsbeteiligungen das gesellschaftliche Bedürfnis nach Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und umweltfreundlichen Produktionsverfahren wider … Dies kommt auch Startups aus der Food- und Agrarszene zugute. Und nicht zuletzt beim Publikum genießt der Markenkern der Grünen Woche – Genuss und Lebensfreude – allerhöchste Priorität“, so Dr. Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin GmbH.
Regionale Spezialitäten bleiben Trumpf
Ungebrochen hoch im Kurs beim Verbraucher stehen regionale Spezialitäten. Die Herkunft der Lebensmittel spielt für den Konsumenten bei der Kaufentscheidung eine entscheidende Rolle. Nahrungs- und Genussmittel von allen Kontinenten sowie aus Deutschlands Regionen füllten rund zwei Drittel der Ausstellungsfläche der Grünen Woche 2020. Rund 500 Aussteller von der Küste bis zu den Alpen servierten mit viel Lokalkolorit ihre heimischen Spezialitäten.
Klimaschutz auf dem Teller
Der stärkste Trend 2020 ist die nachhaltige Entwicklung von Lebensmitteln: Die Reduzierung von Verpackungsmüll und Lebensmittelverlusten, die Stärkung regionaler Rohstofflieferanten mit kurzen Transportwegen, der Einsatz pflanzlicher Proteinquellen und die Reduktion von Zucker, Fett und Salz sind nur einige Beispiele, die verdeutlichen, dass die Lebensmittelbranche an vielen verschiedenen Stellschrauben dreht, um ihrer Verantwortung gegenüber Mensch, Tier und Umwelt gerecht zu werden.
Landwirtschaft live und virtuell
Wie die Landwirtschaft rund um den Klimaschutz Verantwortung übernimmt und welche Lösungsansätze sie entwickelt, konnten die Besucher auf dem ErlebnisBauernhof entdecken. An verschiedenen Erlebnis-Stationen konnte man sich über Themen wie Tierwohl, Umweltschutz und Nachhaltigkeit informieren. Diskussionsveranstaltungen, Live-Vorführungen und Kochshows auf der Showbühne rundeten das Erlebnis „Landwirtschaft“ ab.
Zum Schülerprogramm „young generation“ empfing die Messe Berlin wieder rund 20.000 Schüler aus Berlin, Brandenburg und den angrenzenden Bundesländern. Aussteller boten praxisnahen Unterricht mit über 700 kostenfreien Workshops zu den Themen Gesundheit & Ernährung, Landwirtschaft & Natur sowie Ausbildung & Berufsfindung. Im besonderen Fokus stand auch hier das Thema Klimaschutz.
Vorab in Neu-Töplitz
Im Vorfeld der Grünen Woche besuchte die niederländische Agrarministerin eine Streuobstwiese in Neu-Töplitz, die 2013 von einer einstigen, teils abgängigen Kirschplantage von dem Öko- Bauer Ulfried Zinnow aus Leest zu einer Streuostwiese umstrukturiert wurde. Aus einer einst intensiv gedüngten und artenarmen Plantage wurde so ein artenreiches Biotop. Unter Vermittlung durch den WWF, Biopark, ZALF und Edeka waren die Niederländer auf die Streuobstwiese auf der ehemaligen Kirsch-Insel Töplitz aufmerksam geworden.
MB/LHP/Red.