„Die eingefangene Kraft der Sonne!“

Diese Bezeichnung fand ich bei der Recherche in verschiedenen Veröffentlichungen. Ebenso wie den Hinweis, dass das Johanniskraut die einzige einheimische Pflanze ist, deren stimmungsaufhellende Wirkung schon in vielen Studien nachgewiesen werden konnte. Immer jedoch mit der Warnung vor Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
Die für mich beste Zusammenfassung fand ich jedoch bei Bionorica.de Deshalb hier ein Auszug daraus:
„…Besonders am Johannitag, dem Tag der Sommersonnwende, sollte das Johanniskraut über eine besondere Kraft verfügen: der lebensspendenden Kraft der Sonne, so glaubte man.
Seine festen Platz als Heilmittel gegen Schwermut bekam das Johanniskraut im 16. Jahrhundert. Erst zu diesem Zeitpunkt beschrieb der Arzt Paracelsus die antidepressive Wirkung der Heilpflanze.
Durch die Einnahme von Johanniskraut wird im Organismus die Lichtaufnahme verbessert. Es wirkt dadurch stimmungsaufhellend.“

Das echte Johanniskraut verfügt über zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe. Zu ihnen zählen:

Hypericine
Sie verleihen dem Extrakt des Johannisöles seine rote Färbung. Ihre Wirkung ist antiviral und photosensibilisierend, d. h. sie können eine Überempfindlichkeit gegen Licht auslösen. Hypericine entfalten ihre antidepressive Wirkung im Zusammenspiel mit zahlreichen Flavonoiden im Johanniskrautöl.

Hyperforine
Die zu den Phloroglucinderivaten gehörenden Hyperforine sind für die antidepressiven, antibakteriellen sowie entzündungshemmenden Eigenschaften von großer Wichtigkeit. Hyperforin sammelt sich vorzugsweise in den Stempeln der Pflanze.

Flavonoide
Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken entzündungshemmend. Im Johanniskrautöl kommen sie in hoher Konzentration vor.

Ätherische Öle
Sie haben eine wohltuende und beruhigende Wirkung.

Gerbstoffe
Die schnellere Wundheilung bei Verwendung von Johannisöl wird vor allem auf die in ihm enthaltenen Gerbstoffe zurückgeführt. Sie verdichten die Oberfläche des Gewebes. Erreger können schwerer eindringen und Wunden heilen schneller ab.
Der Ursprung des griechischen Namens Hypericum ist nicht sicher belegt. Man vermutet einen Bezug zum Titanen Hyperión, der Obere, der mit Theia den Sonnengott Helios zeugte. Helios, auch Hyperion genannt, lässt sich mit „der Leuchtende“ übersetzen. Der Artenname „perforatum“ bedeutet „durchlöchert“. Der Grund für diese Namensgebung ist, dass die Blätter und Blüten wie von Nadeln zerstochen aussehen, da sie mit einer Vielzahl winziger Löcher übersäht sind.
Seinen deutschen Namen verdankt das Johanniskraut einem aus dem Mittelalter rührenden Glauben. Im roten Pflanzensaft glaubte man das Blut Johannes des Täufers zu erkennen. Blüten und die oberen Pflanzenteile wurden deshalb am Namenstag des heiligen Johannes, am 24. Juni, gesammelt und in Öl eingelegt. Nach mehreren Wochen hatte das Öl eine rötliche Farbe angenommen.
Dieses rotfärbende Hyperizin stellt eine photosensibilisierende Substanz dar, die zu Hautreizungen führen kann. Ein Grund der das Johanniskraut sehr in Verruf brachte. Inzwischen haben diverse Studien nachgewiesen, dass die Photosensibilisierung selbst bei einer Dosierung die deutlich über der normalen therapeutischen Tagesdosis lag, nur bei sehr wenigen Patienten auftrat. Die in Tabletten oder als Tee eingenommene Dosis ist gewöhnlich zu gering, um eine erhöhte Photosensitivität unter Sonneneinwirkung zu bewirken.
Durch die es umgebende Mystik und seine vielfältigen Anwendungsgebiete besitzt das Johanniskraut eine Vielzahl volkstümlicher Namen. Viele von ihnen beziehen sich auf seine rote Färbung und intensive Fluoreszenz. Zu seinen volkstümlichen Namen zählen: Alfblut, Blutkraut, Christi Kreuzblut, Elfenblutkraut, Feldhopfenkraut, Frauenkraut, Hasenkraut, Herrgottsblut, Hexenkraut, Jesuswundenkraut, Johannisblut, Konradskraut, Mannskraft, Sonnenwendkraut, Tausendlochkraut, Teufelsbanner, Teufelsflucht, Tüpfel-Johanniskraut, Waldhopfen, Walpurgiskraut, Wundkraut.
Ich empfehle also, vor der Anwendung eventuelle Wechselwirkungen zu prüfen.
Und wenn Sie sich ein Johanniskrautöl selbst herstellen wollen, nutzen Sie doch einfach ein Sonnenblumenöl. Mehr Sonne speichern für dunkle Tage geht nicht.

Kommen Sie gut in die zweite Jahreshälfte, die Tage werden wieder kürzer!

Ramona Kleber
Ihre Kräuterfrau vom
Lavendelhof in Marquardt