Auch an der ersten Potsdamer Synagoge, an die nur noch eine Gedenktafel erinnert, wurde der Reichspogromnacht vor 82 Jahren gedacht. Oberbürgermeister Mike Schubert, der bei den Feierlichkeiten im kleinen Kreis vor Ort war, richtete auch per Video ein paar Worte an die Potsdamer*innen:
„Heute vor 82 Jahren wurde in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 die Synagoge Potsdams geschändet und zerstört. In dieser Nacht verwüsteten Angehörige der SA und SS im gesamten damaligen deutschen Reich Synagogen.

Mike Schubert (r.) bei der Kranzniederlegung

Mike Schubert (r.) bei der Kranzniederlegung
Foto: sts

Da, wo es ging, steckten sie die jüdischen Gotteshäuser in Brand. Die Feuerwehr stand dann bereit. Nicht um zu löschen, sondern um ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Gebäude zu verhindern … Die Pogromnacht war ein furchtbarer Höhepunkt des Judenhasses. Sie markierte den Übergang von der Diskriminierung zur systematischen Verfolgung und Vernichtung. Sie bildete den Auftakt zum Völkermord.
Der 9. November 1938 hatte jedoch einen langen Vorlauf … Ich bin überzeugt davon, dass wir als Gesellschaft aus unserer Vergangenheit gelernt haben. Und weil ich davon so überzeugt bin, verliere ich nicht die Zuversicht, dass wir uns alle entschieden gegen die neue Glut des Antisemitismus wenden … Wir müssen wachsam sein, dass die Glut von Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit nicht wieder auflodert und zu Flächenbränden von Hass und Feindschaft führt.“

LHP/Red.