Die zunehmende Verkehrsbelastung ist ein Problem für die Einwohner von Eiche. Neben Lärm und erhöhten Emissionen werden die Gefährdungen im Straßenverkehr wieder stärker. Obgleich das bevölkerungsreiche „Alte Rad“ seit Jahren als Tempo-30-Zone ausgewiesen ist, sind die Gefahren des Straßenverkehrs für das Wohngebiet keineswegs gebannt. So hat der Ortsbeirat regelmäßig alle Hände voll zu tun, den Schwerlastverkehr der zahlreichen Baustellen in Golm aus den engen und kurvenreichen Straßen herauszuhalten.

Die beiden Holzfiguren sollen im Potsdamer Ortsteil Eiche für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen.
Foto: privat

Von Tempo 30 kann man in weiten Teilen der Kaiser-Friedrich-Straße nur träumen. Seit Verengung und Verlangsamung des Verkehrs in der Zeppelinstraße hat sich hier ein veritables Nebennetz entwickelt: Pendler wählen zunehmend den Weg durch Eiche, auch auswärtiger Lieferverkehr ist längst keine Seltenheit mehr auf der einstigen Dorfstraße. Hinzu kommt, dass die über lange Strecken gerade verlaufende Straße starke Anreize zur Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit von Tempo 50 bietet. Radfahrer ziehen es daher seit langem vor, gleich auf dem schmalen Bürgersteig zu fahren – was zu Unsicherheiten und Risiken für Fußgänger führt. Dabei ist die Schulwegsicherheit längst ein Thema für den Ortsbeirat. Ohne Unterstützung aus dem Rathaus sind den Kommunalpolitikern vor Ort jedoch meist die Hände gebunden. Trotz wiederholter Unfälle und verletzter Kinder in den letzten Jahren und unzähliger Beinahe-Unfälle sind Initiativen aus Eiche für mehr Verkehrssicherheit, wie etwa ein Zebrastreifen vor einer Kita oder eine mobile Geschwindigkeitsanzeige, bislang an der Verwaltung gescheitert. Deshalb hat der Ortsbeirat nun – im Rahmen seiner Möglichkeiten – das Heft selbst in die Hand genommen. Um bei den Verkehrsteilnehmern ein Bewusstsein für die Risiken zu schaffen, die sie mit hohen Geschwindigkeiten insbesondere für Schul- oder Kleinkinder auf den engen Gehwegen auslösen, wurden zwei Warnfiguren spielender Kinder bei einem Tischler aus der Region und Auftrag gegeben und am Straßenrand aufgestellt. Die beidseitig bemalten Holzfiguren sollen ein sensibleres Verhalten im Straßenverkehrerzeugen. Bleibt zu hoffen, dass mit dieser Aktion zumindest die Aufmerksamkeit der Kraftfahrer für die schwächsten Verkehrsteilnehmer in Eiche erhöht wird – unabhängig davon, ob sie gerade mit Freunden spielen oder auf dem Weg zur Kita oder in ihre Schule sind.

Bernhard Stehfest, CDU, Mitglied im Ortsbeirat Eiche