Kinder und Jugendliche wollen nicht im Dunkeln spielen

Als am 27. Juli 2018 der Bolzplatz in Groß Glienicke feierlich eröffnet wurde, war die Freude vor allem bei den Kindern und Jugendlichen groß. Endlich hatten sie hier einen Platz, auf dem sie toben und bolzen durften. Und zu dieser Zeit blieb es auch lange hell, so dass die Kinder und Jugendlichen ihren Bolzplatz bis in die frühen Abendstunden nutzen konnten.

Jugendliche, Kinder und Eltern wollen den Bolzplatz auch in den Monaten nutzen, in denen es früher dunkel wird.

Jugendliche, Kinder und Eltern wollen den Bolzplatz auch in den Monaten nutzen, in denen es früher dunkel wird. Fotos: sts

Leider war es von vielen abzusehen, dass die Möglichkeit der Bolzplatznutzung in den Herbst- und Wintermonaten stark nachlassen würde. Nein, das hat nichts damit zu tun, dass die Kinder sich lieber drinnen im Warmen aufhalten. Ganz im Gegenteil, sie suchen nach der Schule die Möglichkeit nach körperlicher Betätigung. Warum der Platz nur eingeschränkt nutzbar ist, hat allein mit der Dunkelheit zu tun. Da der Bolzplatz nur eine kleine Laterne hat, deren Licht nicht ausreicht, um das Spielfeld zu erfassen, ist die Nutzung des Bolzplatzes ab etwa 16:30 Uhr in den Monaten November bis einschließlich Januar wegen der früh eintretenden Dunkelheit für die Kinder und Jugendlichen kaum möglich, sondern vor allem gefährlich.

So sieht der Bolzplatz Mitte Januar um 17:30 Uhr aus. Unter den Lichtverhältnissen ist eine Nutzung des Bolzplatzes nicht möglich und gefährlich.

So sieht der Bolzplatz Mitte Januar um 17:30 Uhr aus. Unter den Lichtverhältnissen ist eine Nutzung des Bolzplatzes nicht möglich und gefährlich.

Dieses Problem war jedoch vorher bekannt. Schon vor dem Bau wurde von verschiedenen Bürgern angeregt, auch an die dunkle Jahreszeit zu denken und eine kleinere Lichtanlage zu installieren, die die Nutzung im Herbst und Winter ermöglicht. Andreas Menzel, langjähriges Mitglied des Ortsbeirats Groß Glienicke, versuchte im Dezember 2018 erneut den Versuch, im Ortsbeirat für den Bau einer Lichtanlage zu werben. In dem Beschlussvorschlag von Menzel hieß es u.a.: „Der Oberbürgermeister … wird gebeten, das Kleinspielfeld … für eine Nutzung am Nachmittag und abends schnellstmöglich ausreichend zu beleuchten.“
Laut Protokoll vom 11.12.2018 sprach sich Ortsvorsteher Winfried Sträter gegen den Bau einer Lichtanlage aus, um „nicht zuletzt aus Lärmschutzgründen das Spielen auf die Tageslichtzeiten zu begrenzen“. Da allerdings im Sommer der Bolzplatz bis 20 Uhr uneingeschränkt genutzt werden darf und eine Lichtanlage mit einer Zeitschaltuhr versehen werden kann, ist die Begründung Sträters nicht logisch. Trotzdem wurde der Antrag Menzels im Ortsbeirat abgelehnt. So müssen die Kinder seitdem auf die Nutzung des Bolzplatzes bei Dunkelheit verzichten oder aber das Risiko von Verletzungen eingehen, wenn sie doch im Dunkeln spielen – was häufig zu beobachten ist.
Nun wurden die Stimmen wieder lauter. Kinder und Jugendliche traten mit der Bitte an den POTSDAMER heran, sich noch einmal für eine Beleuchtung einzusetzen. Hierfür trafen sich einige Jugendliche und Eltern am 24.01.2020 am Bolzplatz mit zwei Mitgliedern des Ortsbeirates, um ihrer Bitte Nachdruck zu verleihen. Auch ein Besuch bei einer der kommenden Ortsbeiratssitzungen ist geplant, um auch die restlichen Mitglieder des Ortsbeirats von der Notwendigkeit einer Lichtanlage zu überzeugen.sts