Umbau und Restaurierung sind fast abgeschlossen

Die Kirche ist ein Raum für alle. Das war früher ganz normal. Es ist nur heute etwas in Vergessenheit geraten.“ sagt Pfarrer Greulich vom Pfarrsprengel Fahrland. Und freut sich sehr, dass die Renovierung der barocken Paarener Dorfkirche nach langer Planung und sechs Monaten Bauzeit jetzt fast abgeschlossen ist.
Die Paarener konnten sich so zwei große Wünsche erfüllen: Die Dorfkirche war dringend renovierungsbedürftig. Und es fehlte an einem Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft. Nur durch diese spannende Kombination war es Bauherr Pfarrer Greulich und dem Gemeindekirchenrat möglich, die dazu dringend benötigten Fördermittel einzuwerben.

Aufwändige Antragstellung

Dreiviertel der Gesamtkosten von rund 200.000 Euro konnten so finanziert werden. Das Geld kam aus Mitteln der Europäischen Union, der Landeskirche, des Kirchenkreises, der Stiftung Kirche im Dorf und dem Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg. Besonders engagierte sich Gemeindekirchenrat Christian Gunkel, auf dessen Ideen das Konzept beruht. „Der Antrag auf Förderung bei der LAG Havelland war aufwändig. Wir freuen uns sehr, dass es jetzt im zweiten Anlauf geklappt hat. Das besondere Nutzungskonzept hat den Ausschlag für die Bewilligung der Gelder gegeben.“
Die die Statik des Turmes und des Dachstuhls waren gefährdet und mussten gesichert und aufwendig durch den Austausch tragender Hölzer verstärkt werden. Durch Feuchtigkeit und Statikprobleme entstandene Putzschäden und Risse im Innen-und Außenbereich wurden repariert. Das durch Fäulnis und Schädlingsbefall geschädigte Gestühl wurde repariert. Der Turm bekam eine neue Holzverschalung.
Um innen einen flexiblen Raum zu schaffen, wurden der alte schwere Altar, die Kanzel und das Taufbecken ausgebaut. Und dann die drei ersten Bänke auf jeder Seiten längs an die Wände verlagert. Die neu eingebaute Infrarotheizung unter den Bänken macht die Kirche im Winter warm. Deshalb musste die veraltete Elektrik erneuert werden. Ein modernes Beleuchtungssystem sorgt für das richtige Licht bei jedem Anlass.

Die Malerarbeiten sind beendet. Jetzt könnte die Orgel noch einen neuen Anstrich bekommen. Fotos: sk

Die Handwerker haben Tolles geleistet

Thomas Heinemann, Malermeister & Restaurator aus Berlin hat mit seinen Kollegen innerhalb von zehn Wochen die komplette Kirche innen und außen neu gestrichen. Wie vor 150 Jahren wurde alles in traditioneller Malertechnik mit Leimfarben an den Wänden und Standölfarben an den Einbauten gestrichen. „Wir haben uns sehr gefreut, dass wir alles neu streichen durften. So konnten wir auch die Übergange sauber hinbekommen.“ Die Farbigkeit entspricht jetzt wieder dem Originalzustand. Der Grauton der Emporenbrüstung und der Säulen sollte beispielsweise das Material aufwerten. Ein Trick aus dem Barock: „Obwohl jeder weiß, dass alles aus Holz gemacht ist, wirkt es mit etwas Abstand wie Stein.“ erklärt Heinemann.
Was noch fehlt, sind nun ein neuer Altar und ein Taufbecken. Pfarrer Greulich kann sich vieles vorstellen: „Ganz schön fände ich es, wenn wir den Altar aus Obsthölzern anfertigen lassen könnten.“ Hier sind noch Ideen gefragt. In einem zweiten Bauabschnitt soll die Leichenhalle umgebaut werden zu einer Toilette mit Teeküche. Außerdem muss, wie in der Marquardter Kirche, auch hier der Holzwurm bekämpft werden.

 

Einige Rahmen und Balken mussten ersetzt werden. Malermeister Thomas Heinemann ist stolz auf seine Arbeit. Der Elektriker hat noch zu tun. Fotos: sk

Pläne für die Zeit nach der Renovierung

Im Frühjahr wird die renovierte Kirche eingeweiht. Der Heilige Abend soll aber schon in der Kirche gefeiert werden (um 18 Uhr mit dem Paarener Projektchor). Und die Kirche steht am 17.11. zum Martinsfest um 17 Uhr zur Besichtigung offen.
Neben den Gottesdiensten sind Bürgerversammlungen, Vereins- und Seniorenveranstaltungen, Konzerte, Lesungen und Filmvorführungen und vieles andere möglich. „Auch als Probenraum bietet sich die Kirche an. Vielleicht sogar als Wahlbüro!“ freut sich Pfarrer Greulich. Eine große Bereicherung für das Gemeinde- und das Dorfleben!
Am 5. November bedankte sich Pfarrer Jens Greulich und Dr. Jörg Antoine, Konsistorialpräsident der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und Leiter der landeskirchlichen Verwaltung bei den Handwerkern mit einer Andacht.

Spenden erbeten

Für die zusätzliche, flexible Bestuhlung, den Altar, das Taufbecken und ein Lesepult bittet der Gemeindekirchenrat um weitere Spenden.

Spendenkonto:
Ev. KKV Prignitz-HVL-
Ruppin, Evangelische Bank, BIC: GENODEF1KE, IBAN: DE88 5206 0410 0403 9099 13.
Bitte als Verwendungszweck angeben:
RT 1016 Sanierung Kirche Paaren

sk