Stadtverwaltung folgt Antrag von Ortsvorsteherin Klockow

Noch im März sollen die Hallen abgebaut werden, dann kann Neu Fahrland wieder über die Fläche verfügen. Foto: sts

In Deutschland hatten im Jahr 2015 laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mehr als 476.000 Asylerstanträge gestellt, die Landeshauptstadt Potsdam hatte davon 1494 Menschen aufgenommen und daraufhin drei Standorte mit insgesamt neun Leichtbauhallen und zugehörigen Sanitärcontainern für die Notunterbringung von Flüchtlingen beauftragt. Durch den Rückgang der Flüchtlingszahlen bestand  jedoch nicht für alle Hallen ein Bedarf.  

Der Standort Sandscholle wurde von Dezember 2015 bis Sommer 2016 als Notunterkunft genutzt. Der Standort Drewitz fungierte bis Ende 2018 als Spendensammelstelle. Der Kommunale Immobilien Service wurde beauftragt, nach Nutzungsende am 31. Dezember 2018 die Einrichtungen der Standorte Sandscholle und Drewitz zu vermarkten und die Einrichtungen des Standortes Neu Fahrland zur Einlagerung zu bringen.

Zwischenzeitlich wurden auch andere Verwendungen für die Hallen in Neu Fahrland geprüft. So ließ der Fachbereich Bildung und Sport durch den KIS prüfen, ob die Nachnutzung einer Unterkunftshalle, der Mehrzweckhalle und der Sanitärcontainers am Standort für den Vereinssport sinnvoll sein könnte. 

Im Ergebnis der Prüfungen wurde ersichtlich, dass zwar nach umfangreichen Ertüchtigungen der Hallen, insbesondere nach einem Austausch der Dachkonstruktion, eine Nachnutzung für einen Zeitraum von zehn Jahren baurechtlich und technisch möglich wäre. Allerdings wäre die instandgesetzte Anlage nach zehn Jahren zu ersetzen, was sich durch die befristete Nachnutzungszeit im Vergleich zu einem klassischen Neubau um ca. 50 Prozent teurer erwiesen hat. Auch die im Vergleich zu einem Massivbau deutlich höheren Betriebskosten der Leichtkonstruktion sprachen gegen eine Nutzung durch den Vereinssport. Vor diesem Hintergrund präferiert der neue Fachbereich Bildung, Jugend und Sport nunmehr die schnellstmögliche Errichtung eines Neubaus. Dieser soll dann dauerhaft den bestehenden Bedarf an Umkleideräumen und Sanitäranlagen am Standort befriedigen.

Somit folgt die Stadtverwaltung dem Antrag der Neu Fahrländer Ortsvorsteherin, Dr. Carmen Klockow (Bürgerbündnis), die diese Vorgehensweise bereits vor Monaten gefordert hat.

Der KIS hat bereits die Einlagerung der Hallen und Container des Standortes Neu Fahrland vorbereitet. Mit der Einlagerung soll im März 2019 begonnen werden. Nach weiteren zwei Monaten soll dann der Standort vollständig beräumt übergeben werden.

Die Veröffentlichung der Vermarktung der übrigen Hallen ist für das Ende der sechsten, bzw. Anfang der siebten Kalenderwoche 2019 vorgesehen. Mit einem Verkaufsergebnis kann unter Berücksichtigung eines Veröffentlichungszeitraums von vier Wochen Ende März 2019 gerechnet werden. Dem schließt sich dann noch die Demontage und der Abtransport durch den Käufer an. Die Grundstücksflächen selbst sind im Abschluss an diesen Prozess noch durch den KIS zu rekultivieren. 

LHP/Red.