Verwaltung spricht vor Baubeginn mit betroffenen Unternehmen

Nach mehr als 20 Jahren ist eine grundlegende Sanierung des Großpflasters in Potsdams bekanntester Einkaufsmeile, der Brandenburger Straße, notwendig. Im Zuge dieser Sanierung soll die Einkaufsstraße zu einem „Boulevard des Films“ werden. Zusätzlich zur Pflastersanierung nutzt die Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) die Chance für Leitungsneuverlegungen und Sanierung bzw. Austausch. „Wir versuchen, im Zuge der Instandsetzung Vorkehrungen zu schaffen, die bei verschiedenen Veranstaltungen der Barrierefreiheit zugutekommen, wie zum Beispiel unterirdische Kabeltrassen für die Stromversorgung auf dem Weihnachtsmarkt“, sagt eine Sprecherin der Stadt dem POTSDAMER auf Nachfrage.

Die Brandenburger Straße ist von Einwohnern und Touristen stark besucht. Trotz Bauarbeiten soll das so bleiben

Die Brandenburger Straße ist von Einwohnern und Touristen stark besucht. Trotz Bauarbeiten soll das so bleiben.
Foto: LHP

Früh ins Gespräch kommen

Die Bauarbeiten beginnen frühestens im Frühjahr 2021. Es sind mehrere Bauabschnitte von der Friedrich-Ebert-Straße Richtung Luisenplatz vorgesehen. Pro Bauabschnitt sei etwa ein Jahr kalkuliert. Mit der Fertigstellung rechne man 2024, heißt es von Seiten der Stadt.
Eine Herausforderung ist die zeitliche Abstimmung der Baumaßnahmen, da zum Beispiel der traditionelle Weihnachtsmarkt berücksichtigt werden muss und auch im Sinne der Händler und einer belebten Innenstadt nur eine gestaffelte Umsetzung infrage kommt. „Die Bauabschnitte werden in ihrem Umfang so gewählt, dass die Brandenburger Straße weitgehend komplett und ohne Einschränkungen für den Weihnachtsmarkt zur Verfügung stehe, sagt Martina Woiwode, Leiterin des Bereichs Verkehrsanlage der Stadt Potsdam, auf einer Mitgliedsversammlung der AG Innenstadt, der Interessenvertretung Gewerbetreibender in der Innenstadt. Dabei begrüßten die Mitglieder die frühzeitige Information seitens der Stadtverwaltung und konnten Fragen an Woiwode in Bezug auf die Bauplanung und die damit einhergehenden Beeinträchtigungen für Kunden und anliegende Geschäfte stellen. „Abschnittsweise werden die konkreten Einschränkungen genau geprüft und sollen weitestgehend minimiert werden. Es wird versucht, die Auswirkungen der Baumaßnahme auf den Fußgänger- und Lieferverkehr so gering wie möglich zu halten“, so Woiwode. Ein Ziel sei es auch, den Fußgängerverkehr beidseitig immer zu ermöglichen.

Martina Woiwode, Leiterin Verkehrsanlagen der Landeshauptstadt Potsdam

Martina Woiwode, Leiterin Verkehrsanlagen der Landeshauptstadt Potsdam
Foto: LHP

Innenstadt braucht besondere Aufmerksamkeit

Die Landeshauptstadt Potsdam steuert bereits seit vielen Jahren die räumliche Entwicklung des Einzelhandels auf der Grundlage von städtebaulichen Konzepten. Unter der neuen Bezeichnung Stadtentwicklungskonzept (STEK) Einzelhandel wird das fortgeschriebene Einzelhandelskonzept am 4. November in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht.
Dabei bedarf die Innenstadtentwicklung vor dem Hintergrund der aktuellen Situation des Handels einer besonderen Befassung. „Wir haben uns entschieden, eine Untersuchung zur grundsätzlichen künftigen Funktionalität und zu entsprechenden Entwicklungsszenarien der Potsdamer Innenstadt auszuschreiben. Neben einigen Geschäftsaufgaben in der Innenstadt durch namhafte Filialisten waren auch die Gespräche im Vorfeld der drohenden Schließung der Karstadt-Filiale im, Stadtpalais Potsdam‘ maßgeblicher Treiber zur Entscheidung für die Vergabe einer gesonderten Studie“, so Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt.

Weitere Planung

Im Anschluss an die Sanierung der Brandenburger Straße zwischen Luisenplatz und Friedrich-Ebert-Straße soll in einem weiteren Bauabschnitt der Bereich zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Bassinplatz erneuert werden.
Zudem soll ab Mitte der 2020er-Jahre auch der Ausbau der Friedrich-Ebert-Straße von der Charlottenstraße bis zum Nauener Tor realisiert werden. Für diesen Bereich ist ebenfalls ein grundlegender Umbau geplant, so dass zum einen die Aufenthaltsqualität in diesem Abschnitt und gleichzeitig die Situation für den ÖPNV und den Radverkehr wesentlich verbessert wird.

LHP/Red.