Am Freitag, dem 2. September 2022 um 15 Uhr, verlegte die Jugendgeschichtswerkstatt Spandau in der Moritzstraße 1 einen Stolperstein für Lina Steffen.

Kennkarte Lina Steffen mit „J“ für Jüdin

Kennkarte Lina Steffen mit „J“ für Jüdin
Quelle: Entschädigungsbehörde Berlin

Lina Steffen wurde 1877 geboren und zog um 1900 nach Spandau. 1917 eröffnete sie ein Zigarettengeschäft, verbunden mit Theaterkasse und Reisevermittlung in der Moritzstraße 1, in der Spandauer Altstadt. Dort bezog sie auch ihre Wohnung. 1938, kurz nach der Pogromnacht, wurde sie wegen Äußerungen gegen die Nationalsozialisten denunziert und von der Gestapo verhaftet. Sie hatte Glück und wurde im Januar 1939 wieder entlassen. Als Jüdin wurde sie zwangsverpflichtet, in der Spandauer Großwäscherei Raatz zu arbeiten. Im Rahmen der sogenannten „Fabrikaktion“ wurde sie 1943 wieder verhaftet, jedoch auf Intervention ihres Sohnes wieder entlassen. Im Februar 1944 wurde sie erneut verhaftet und ins KZ Theresienstadt deportiert. Mit Glück überlebte sie und konnte nach Spandau, in das Haus Lindenufer 34, zurückkehren. Sie starb 1964.
Schülerinnen und Schüler der Bertolt-Brecht-Oberschule errinnerten bei der Verlegung an das Leben von Lina Steffen. Jürgen Steffen, Enkel von Lina Steffen, und seine Söhne sowie die Bezirksbürgermeisterin Frau Dr. Brückner nahmen ebenfalls an der Verlegung teil.
Verlegt wurden die Stolpersteine von Auszubildenden des SOS-Kinderdorf in Gatow.

Bezirksamt Spandau