Online-Kampange zum Kinderschutz angelaufen

Wenn es Schwierigkeiten in der Familie gibt, die bis an das Außerste gehen und eine Belastung sowie eine Gefahr für das Wohl eines Kindes darstellen, ist es für die Betroffenen oft alleine schon aus der Situation herau ein großes Hindernis eine verlässlicher Ansprechpater zu finden und gute Hilfe in Anspruch zu nehmen. In der aktuellen Zeit der Corona-Pandemie ist es für manche Familien und Jugendliche schwieriger als zuvor eine passende Anlaufstelle, wie zum Beispiel das Jugendamt, zu finden. In Brandenburg ist deswegen eine neue Kampange angelaufen, die sich auf den Social-Media Kanälen befindet und eventuell betroffenen Kinder ansprechen soll. Vorgestellt wurde die Kampagne durch die Ministerin für Bildung, Jugend und Sport Britta Ernst (SPD), Innenminister des Landes Brandenburg Michael Stübgen (CDU) sowie durch den Leiter der Fachstelle Kinderschutz im Land Brandenburg Hans Leitner.

Hans Leitner, Britta Ernst und Michael Stübgen stellen die neue Kampagne vor (v. l. n. r. )

Hans Leitner, Britta Ernst und Michael Stübgen stellen die neue Kampagne vor (v. l. n. r. )

Brandenburg hört zu

Als durch die Pandemie bedingt wichtige Einrichtungen wie Kindertagesstätten und Schulen schließen mussten, fehlte es den Kindern und Jugendlichen oft an erfahren Personal, der jeweiligen Einrichtung, um ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte zu finden. Wenn diese essentiellen Ketten wegbrechen, ist es für hilfeleistenden Einrichtungen besonders schwer in Fällen von Kindeswohlgefährdung einzugreifen und zu intervenieren. Als Medium der Unterstützung soll nun eine neu Kampagne im Land Brandenburg in den sozialen Netzwerken dazu beitragen den Jugendämtern in solchen Fällen einen Zugang zu den betroffenen Jugendlichen zu erleichtern. Unter dem Hashtag #wirhoerendirzu auf bekannten Plattformen wie Facebook und Instagram sollen Kinder Kontaktinformationen von Ansprechpartnern finden können, teilt das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport mit. Die mit insgesamt etwa 18.500€ unterstütze Aktion gestaltet sich Informationsbroschüren, Flyern und Plakaten und richtetet sich an Kinder ab 12 Jahren. Ein besonders wichtiger Aspekt der Kampagne sind die eigens produzierten kurzen Videos, die jeweils eine Person aller 18 regionalen Jugendämter zeigen und vorstellen. Mit der Aktion soll Wege zu den Kindern und Jugendlichen geöffnet werden. „Ich hoffe sehr, dass die Kampange ihre Ziele erreicht und mit dazu beiträgt, dass mehr Kinder und Jugendliche ohne Angst und Gewalt in Brandenburg aufwachsen können“ erklärt Innenminister Michael Stübgen. Die Intention und Absichten der neuen Kampagne sprechen ein wichtiges Thema in unsere Gesellschaft an. Dennoch muss die Zukunft zeigen inwieweit die sozialen Medien wirklich dazu beitragen können in Not geratenen Kindern dabei zu helfen die Hemmschwelle des Hilferufes zu überwinden und sich an Jugendämter und ähnliche Einrichtungen zu wenden.

kb