Die Potsdamer Band SUBWAY TO SALLY bringt im März ihr neues Album auf den Markt

Als sich die Band Subway To Sally 1990er aus zwei Schülerbands gründete, hatte wohl keiner der Bandmitglieder wirklich die Vorstellung davon, wo die Reise einmal hingehen würde. Das erste Konzert gab die Band am 15. September 1990, das erste Studioalbum veröffentlichten sie 1994, das genau so hieß: „Album 1994“. Es folgten elf weitere Studioalben und sechs Konzertalben, dazu dutzende Singles, Bundles und sonstige Veröffentlichungen. Im März dieses Jahres bringt die Band nun ihr neues, das 13. Album, heraus. Darauf zwölf neue Songs, die sowohl musikalisch Neues zu bieten haben als auch in einigen Stücken wieder Stile aus der Anfangszeit aufnehmen.

Subway to Sally, Fotos: Promo

Der POTSDAMER traf sich mit dem Neu Fahrländer Gründungsmitglied der Band, Michael Simon, zu Hause und sprach mit ihm über die Entwicklung der Band sowie über die Vorbereitungen zu dem neuen Album „HEY!“.

Proben im Hühnerstall

„Als wir mit ungefähr 14 Jahren anfingen, Musik zu machen, probten wir noch im leeren Hühnerstall und im Keller unserer Eltern, die darüber nur selten erfreut waren. Schließlich kann man ein Schlagzeug nicht leise drehen – zumindest damals noch nicht, also wackelten des Öfteren mal die Wände ganz ordentlich“, erinnert sich Simon und lächelt dabei.

Alle Bandmitglieder nahmen während ihrer Schulzeit Musikunterricht, um dem Spaß an der Musik auch etwas Können hinzuzufügen. Spielte man beim ersten Album 1994 – die Jugendlichen hatten inzwischen ihr Abitur gemacht – noch einen Mix aus Rock-Musik und Irischer Folklore mit zumeist englischsprachigen Texten, ging man schon beim 1995 erschienenen zweiten Album „MCMXCV“ (1995 in römischen Ziffern) einen neuen und eigenen Weg: man schrieb die Songs selbst und verabschiedete sich von der englischen Sprache. Von nun an wurde Deutsch gesungen. Für viele Kenner stellt dieses Album den Beginn des Mittelalter-Rocks in Deutschland dar und bereitete somit den Weg vieler weiterer Bands wie In Extremo, Saltatio Mortis oder Schandmaul vor.

Viele Konzerte, wenig Geld

„Die ersten Jahre waren extrem hart. Wir tourten von Konzert zu Konzert und hatten circa 120 Auftritte pro Jahr. Ohne die Unterstützung unserer Eltern hätten wir das allerdings nie geschafft. Bis wir unsere erste Plattenfirma fanden und alle von unserer Musik leben konnten, vergingen ein paar Jahre. Mit dem Erfolg kamen dann auch immer wieder neue Label dazu. Ein Vertrag lief aus und das nächste größere Label klopfte an unsere Tür. Bis wir schließlich bei Universal landeten. Heute haben wir unser eigenes Label und produzieren unsere Musik selbst. Niemand entscheidet etwas für uns, niemandem müssen wir Rechenschaft ablegen. Universal übernimmt derzeit noch immer die Vermarktung der von uns produzierten Alben“, erzählt Simon stolz.

Die Band ist seit Jahrzehnten auch auf der Bühne ein eingespieltes Team.

Erfolgreiche Konzerte gab es auch in den USA, in China, Frankreich und vielen anderen Ländern, wo man primär auf Festivals spielte. „Musik mit deutschen Texten funktioniert allerdings nicht wirklich gut im Ausland, deshalb haben wir uns darauf konzentriert, im deutschsprachigen Europa zu blieben und zu touren“, so Simon.

Der eigene Stil

Über die Jahre hat sich Subway To Sally einen unverkennbaren Stil erarbeitet. „Uns ist es wichtig, dass man gleich hört, dass es sich um einen Subway To Sally-Song handelt, manche Instrumente, wie zum Beispiel die Geige, Dudelsack und andere sind bei uns typisch, die keine andere Band so integriert wie wir.“

Viele versuchen, die Gruppe musikalisch einzuordnen, doch das interessiert die Musiker nicht wirklich. „Wir lassen uns keinem Genre oder Stil zuordnen. Wir passen in keine Schublade, wir sind mehr ein Schrank mit vielen Fächern“, beschreibt Simon die Band. Und das zeigen sie auch auf ihrem neuen Album.

Das neue Album

Mitte 2017 hatte sich Subway To Sally entschieden, im Frühjahr 2019 ein neues Album zu veröffentlichen. Von da an ging die Arbeit los. Wer jedoch glaubt, dass die Songs so nebenbei beim Proben entstanden sind, der irrt. „Wir brauchen Zeit, Muße und Inspiration. Bevor wir unsere Ideen vorstellen, arbeitet jeder für sich selbst. Vor allem Ingo (Ingo Hampf, Gitarre, Anm. d. Red.) sammelt rund um die Uhr Einflüsse und schreibt primär die Musiken. Die Ideen werden dann allen vorgestellt und die besten übernommen. Normalerweise werden Texte zu Themen, die uns aktuell bewegen, vertont. In der neuen Produktion hatte Bodenski (Michael Boden, Drehleier, akustische Gitarre, Anm. der Red.) die Aufgabe, Texte auf die Musik zu legen. Das war für uns etwas völlig Neues.“

Aufgenommen werden die Stücke dann in unterschiedlichen Tonstudios, denn heute leben nur noch drei der sieben Bandmitglieder in Potsdam. Aus diesem Grund gibt es auch kein ständiges Proben im Proberaum. „Wir sind alle Profis. Wir kommen vorbereitet zu unseren gemeinsamen Proben und brauchen deshalb im Proberaum nicht wirklich viel Zeit, um miteinander auf sehr hohem Niveau Musik zu machen“.

Stressig wird es immer

Weil alles spätestens vier Monate vor der Veröffentlichung fertig sein muss – denn diese Zeit braucht der Vertriebspartner für die Promotion im Vorfeld, und auch das ein oder andere Musikvideo wird in dieser Zeit gedreht –, wird es zum Ende hin im Zeitplan immer sehr eng. „Ich habe es noch nie erlebt, dass es zum Schluss der Produktion nicht stressig wird“, erzählt Simon aus Erfahrung.

Für die Vorbereitung der anstehenden Tournee nimmt sich die Band Zeit. „Wir arbeiten mit Bühnen- und Lichtdesignern zusammen, um Licht, Ton und Performance auf den Punkt zu bringen. Nach fast dreißig Jahren und mehr als 1.500 gespielten Konzerten verstehen wir uns blind und wissen genau, wie die anderen auf der Bühne agieren. Wenn wir auf die Bühne kommen, gehört die Bühne uns“, so Simon.

Lampenfieber gibt es trotzdem immer noch, sagt Simon. „Wenn wir Clubtouren machen, haben wir ausreichend Zeit, um im Vorfeld alles in Ruhe vorzubereiten. Der Aufbau steht, die Soundchecks sind gemacht. Dann brauchen wir nur noch auf die Bühne und haben zusammen mit dem Publikum Spaß. Bei Festivals allerdings, wenn eine komplette Band von der Bühne geht und wir mit unserem ganzen Equipment auf die Bühne kommen, alles neu verkabelt und der Soundcheck in wenigen Minuten gemacht werden muss, weiß keiner, ob immer alles funktioniert. Dann wird es schon mal stressig.“

Spielen, spielen, spielen

Michael Simon mit der neuen Platte HEY! Foto: sts

In diesem Jahr wird Subway To Sally etwa 35 Konzerte spielen, zwölf davon allein im März und April zur Veröffentlichung des neuen Albums (siehe Tourplan unten). Danach werden noch einige Festivals im Sommer gespielt. „Wir freuen uns schon riesig auf die Tour. Ab in den Bus und los geht´s. Wir lieben es, vor Publikum zu spielen. Der direkte Kontakt zum Publikum gibt einem Musiker so viel. Das schafft kein Proberaum. Deshalb empfehle ich jungen Musikern immer, sie sollen spielen, spielen, spielen, und zwar vor Publikum. Man braucht als Musiker diese unmittelbare Rückmeldung, wie die eigene Musik ankommt, um sich weiter zu entwickeln“, sagt Simon.

Im Herbst macht die Band Pause. Subway To Sally spielen im Dezember ihre Eisheiligen Nächte und geben am 30. Dezember ihr traditionelles Jahresabschlusskonzert in der Metropolishalle im Filmpark Babelsberg. sts

Tourdaten für das Album HEY!

28.03.2019, Batschkapp / Frankfurt a. Main

29.03.2019, Essigfabrik / Köln

30.03.2019, Pavillon / Hannover

04.04.2019, Der Hirsch / Nürnberg

05.04.2019, Backstage / München

06.04.2019, HsD Gewerkschaftshaus / Erfurt

07.04.2019, Garage / Saarbrücken

11.04.2019, Huxleys / Berlin

12.04.2019, Markthalle / Hamburg

13.04.2019, Anker / Leipzig

www.subwaytosally.com

Verlosung 

Bitte beantworten Sie folgende Frage: Wie viele Konzerte spielt die Band in diesem Jahr? Wir verlosen 2 x 2 Freikarten für das Berlin-Konzert im Huxleys und 2 CDs oder LPs. Bei Interesse bitte melden unter 

info@der-potsdamer.de