CDU-Landtagsabgeordnete Saskia Ludwig hat das Thema seit Jahren im Blick

Brandenburg ist Seenland. Mit insgesamt 800 natürlich entstandenen Seen mit einer Fläche von mehr als einem Hektar nimmt es neben Mecklenburg-Vorpommern die Spitzenposition in Deutschland ein. Einfach mal ins kühle Nass springen oder Wassersport betreiben, am Ufer spazieren gehen oder am Uferrand den Sonnenuntergang genießen. Seen haben einen hohen Freizeit- und Erholungswert, den die Menschen in der Region bewusst und intensiv genießen.

Der schöne Schein trügt jedoch. Viele Seen sind krank. Etwa 80 Seen weisen seit Jahren einen massiven Wasserverlust auf, der zum Teil dramatisch ist und die Gewässer akut gefährdet. Betroffen von dieser Entwicklung sind auch der Groß Glienicker See und der Sacrower See. Seit 2025 ist der Groß Glienicker See um 12,5 Zentimeter pro Jahr gesunken, beim Sacrower See beträgt der Wasserverlust 70 bis 80 Zentimeter in den letzten zehn Jahren.

Landläufig werden dafür der Klimawandel und die Wasserentnahmen verantwortlich gemacht. Weniger Niederschläge und damit eine geringere Grundwasserbildung sowie eine höhere Verdunstung gepaart mit hohen Entnahmemengen bedeuten für die ausschließlich grundwasser-gespeisten Seen mehr oder weniger das Aus. So einfach ist es jedoch nicht. Wissenschaftlern zufolge gibt es auch andere Ursachen, die nun für unsere beiden Seen durch eine Studie erforscht werden sollen. „Diese Studie hätte durch die Städte Berlin und Potsdam schon viel früher aufgesetzt werden können und müssen. Schließlich ist Gefahr im Verzug“, unterstreicht CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Saskia Ludwig.

Ludwig, die das Thema seit Jahren im Blick hat, wurde Anfang Juli wieder selbst aktiv. Sie stellte im Juli dieses Jahres eine umfangreiche Kleine Anfrage an die Landesregierung. Immerhin kam dabei heraus, dass sich das Absinken des Wasserstandes nicht negativ auf den ökologischen Zustand der Gewässer auswirkt.

„So sehr wir uns darüber freuen, können wir uns auf dieser Feststellung nicht ausruhen“, stellt die CDU-Abgeordnete fest. Ursachenforschung sei notwendig. „Notwendiger erscheint mir allerdings die Frage nach hydrologischen Lösungsmöglichkeiten. Der vielfache Ruf nach Reduzierung direkter und indirekter Wasserentnahmen ist mir dabei viel zu kurz gegriffen.“
Zu drei möglichen Lösungsangebote bezieht die langjährige Landtagsabgeordnete wie folgt Position: „Nicht nur in Zusammenhang mit der Seeproblematik liegt auf der Hand, dass wir unser Wasser in der Region halten müssen und es nicht wie bisher via Klärwerke und Entwässerungssysteme über Havel und Elbe in die Nordsee abfließen lassen dürfen. Das Versickerungsgebot in Brandenburg ist dazu ein erster, aber nicht ausreichender Schritt. Niederschlagswasser von versiegelten Flächen jeglicher Art müsste viel mehr der Versickerung zugeführt werden. Nachdenkenswert ist auch, ob das Verbot externer Zuflüsse in stehende Gewässer angesichts der anhaltenden Entwicklung noch zeitgemäß ist. Ein dritter Gedanke ist die Wiederverwendung von geklärtem Brauchwasser, beispielsweise für die Bewässerung von Landwirtschaftlichen Flächen, Golfplätzen und Straßenbegleitgrün. Diverse wasserarme Länder, auch in der EU, machen bereits seit längerem davon Gebrauch. Die EU hat dafür im Jahre 2020 grünes Licht gegeben.“

Hinsichtlich der letzten beiden Vorschläge verdeutlicht Ludwig jedoch einschränkend, sowohl bei Einleitungen als auch die Weiterverwendung von Brauwasser stehe selbstverständlich eine ordentliche Wasserqualität im Fokus. Von heute auf morgen sei das nicht zu machen, eine Option für die Zukunft bliebe es, so Ludwig.