Erste Hilfe-Kurse sollen Handlungsblockaden lösen
Ortsvorsteherin und Stadtverordnete Dr. Carmen Klockow (Bürgerbündnis) fordert, mehr Anreize zu schaffen, damit mehr Laien fit für Erste Hilfe werden.
„Wissenslücken sind die häufigste Ursache dafür, dass in Notfällen nicht geholfen wird. Laien fühlen sich oft überfordert, wenn neben ihnen jemand plötzlich bewusstlos wird und umfällt,“ sagt die Ärztin Dr. Carmen Klockow aus Erfahrung. „Allerdings ist die einzige unangemessene Handlung die, nichts zu tun.“
Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Doch die Helferquote beim Herzstillstand ist im internationalen Vergleich alarmierend gering. Auf 100.000 Einwohner kommen jedes Jahr rund 50 bis 80 Fälle eines Herzstillstands. Wenn es zum Herzstillstand kommt, ist schnelles Handeln geboten. Die Überlebenswahrscheinlichkeit des Betroffenen verringert sich mit jeder Minute, die bis zur Reanimation verstreicht, um etwa 10%. Ein Gehirn, das zwei Minuten ohne Sauerstoff ist, trägt bleibende Gehirnschäden davon. Bis der Rettungsdienst eintrifft, können jedoch mehrere Minuten vergehen. Die Feuerwehr wird es niemals schaffen, ausreichend schnell im Notfall vor Ort zu sein, um bei einem Kreislaufstillstand bleibende Hirnschäden zu vermeiden. Deshalb ist Erste Hilfe lebenswichtig. Der Ersthelfer muss anfangen, Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten, sonst stirbt derjenige oder er trägt bleibende Schäden davon. Das gilt es zu verhindern. Dazu kann jeder seinen Teil beitragen. Erste Hilfe durch Laien ist überlebensnotwendig.
In ihrem Antrag, den die Stadtverordneten in einer der kommenden Sitzungen beschließen sollen, fordert Klockow die Erstellung eines Maßnahmenkatalogs, mit welchen Mitteln das Wissen der Bürger in Potsdam über die notwendigen ersten Hilfsmaßnahmen in Notfällen verbessert werden kann, damit möglichst viele im Notfall helfen können.
„Jeder, der nachweisen kann, dass er in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert hat und die Technik der Herzdruckmassage beherrscht, könnte beispielsweise ermäßigten Eintritt in kommunale Einrichtungen wie Theater, Konzerte, Museen, Biosphäre, oder andere erhalten.“, schlägt Klockow vor. „Auch in Schulen sollten regelmäßig ab Klasse sieben, d.h. wenn die Schüler auch körperlich hierzu in der Lage sind, Schulungen durchgeführt werden. Mit Preisen könnte das Engagement, sich als Ersthelfer zu betätigen, gefördert werden.“ Bürgerbündnis/Red.