In Fahrland geht eine Ära zu Ende

Am 29. Mai 2020 schloss Sandy Schulze die Tür der Fahrländer Post zum letzen Mal hinter sich. Kein leichter, aber für sie persönlich der richtige Schritt. Ganze 15 Jahre stand Schulze bereit für alle Wünsche ihrer Postkunden. Vom einfachen Verkauf der Briefmarken bis zur komplizierten Rückverfolgung von Sendungen aus Übersee. Millionen großer und kleiner Pakete wanderten über ihren Ladentisch.

Sandy Schulze in ihrem Laden kurz vor der Schließung. Foto: sk

Nicht nur Fahrland gehörte zum Einzugsgebiet der Post, sondern auch Kartzow, Neu Fahrland, Satzkorn, Uetz, Paaren und Marquardt. Eine Post für 8.700 Menschen und 4.100 Haushalte. Immer, wenn ein Paket an einen dieser Haushalte nicht ausgeliefert werden konnte, landete es bei Sandy Schulze und lag dort zur Abholung bereit. Nun müssen sich die Postkunden nach anderen, weiter entfernten Postgeschäften umsehen. Da sich bisher trotz angestrengter Suche kein Nachfolger gefunden hat, wird das Verteilgebiet aufgeteilt. Jetzt landen die Pakete entweder in der Post in Groß Glienicke oder im Bornstedt Carree. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind die beiden Poststellen aus den Dörfern teilweise schwer erreichbar. Hinzu kommt, dass die Post in Groß Glienicke zur Zeit nur von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet hat, samstags von 10 bis 12 Uhr.

Tipp: Im Priorter Backstübchen gibt es einen DHL-Paketshop. Öffnungszeiten Mo-Fr. von 6-18 Uhr, Sa. 7-18 Uhr.
In den letzen Tage vor Schließung der Fahrländer Post bedankten sich viele Kunden persönlich bei Sandy Schulze für ihren stets kompetenten und zuverlässigen Service, manche mit Tränen in den Augen. Der Laden war auch ein schöner Treffpunkt für die Menschen im Dorf. Viele Kundinnen kauften auch gern mal ein schickes Kleidungsstück in Sandys Mode-Boutique.

Sandy Schulze bedankt sich für die jahrelange Treue der Kunden und die vielen lieben guten Wünsche für ihre Zukunft. „Keine Sorge, ich bin ja nicht aus der Welt“, sagt Schulze mit einem Lächeln. Fahrland bleibt sie persönlich natürlich treu. Erstmal möchte sie aber ein wenig zur Ruhe kommen, bevor sie über neue Pläne nachdenkt. „Und wer mal eine schwierige Postfrage hat, kann mich gerne in der Poststation im Golmer REWE besuchen.“ Denn dort arbeitet sie seit Anfang Juni angestellt.

sk