Herbstspaziergang des Bürgervereins Fahrland und des Landschaftspflegevereins findet großen Anklang
Über den Königsweg fuhren einst König Friedrich Wilhelm III, seine Gemahlin Luise und ihre Kinder mit der Kutsche von Berlin zur Sommerresidenz in Paretz.
Der Truppenübungsplatz in der Döberitzer Heide sollte bis Kartzow ausgebaut werden. Der zweite Weltkrieg verhinderte allerdings die Umsetzung dieses Plans.
Kartzows Bürgermeister, Ernst Hoppe, machte sich einen Namen, weil er angeblich den größten Hirschen seines Lebens schoss. Am nächsten Tag fehlte im Volksgut Satzkorn eine Kuh.
Bei den Dreharbeiten zu „Senta auf Abwegen“ spielten fast alle Kartzower Kinder mit. Weil die Partei in diesem Film nicht besonders gut wegkam, wurde der Film kurzerhand verboten.
In einer Tiefe von 300 Metern existiert in Kartzow ein riesiger Salzwasserstock. Das Salzwasser habe heilende Wirkung, heißt es. In einer anderen Schicht soll es köstliches Trinkwasser geben.
Diese und andere spannende Geschichten erzählte Fahrlands Urgestein Christoph Thiel während des Herbstspaziergangs am 31. Oktober 2021. Mehr als 100 Menschen wanderten gemeinsam von Fahrland nach Kartzow und erfreuten sich bei guten Gesprächen an der schönen Landschaft. Am Ziel neben der Kartzower Kirche angekommen, konnten sich die hungrigen Wanderer mit leckeren Bratwürsten von Familie Querhammers Galloway-Rindern und mit köstlichem selbstgebackenen Kuchen des Fahrländer Bürgervereins stärken. In der Kirche erklangen harmonische Orgelstücke, gespielt von Susanne Schaak.
Die Veranstalter des Herbstspaziergangs, der Bürgerverein, der NABU Brandenburg sowie der Landschaftspflegeverein Potsdamer Kulturlandschaft informierten über ihre laufenden und kommenden Projekte. Dieter Franke, Vorsitzender des Bürgervereins Fahrland, freute sich sehr über das große Interesse: „Es hat mich sehr beeindruckt, wie viele Gedanken sich diese Menschen über das Leben und unsere Umwelt machen. Die Gespräche haben mir gezeigt, wie gut und richtig unser Denkansatz ist, mit unseren Projekten die Beziehung zwischen Mensch, Natur und Kultur zu entwickeln und zu stärken.“ Erfreulich auch, dass der Bürgerverein mit dieser Aktion 14 neue junge Mitglieder gewinnen konnte. „Auf Gemeinsamkeit legen wir alle sehr viel Wert“, so Franke.
Aktuell starten die Vereine spannende neue Projekte: Der Landschaftspflegeverein wird in enger Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren und Gemeinden ein Konzept zur Entwicklung des Regionalparks „Havelseen“ erarbeiten. Die Auftaktveranstaltung dazu ist am 6. Dezember 2021 geplant. Im Januar 2022 will der Bürgerverein Fahrland gemeinsam mit dem NABU eine Jugend-Naturschutzgruppe gründen. Und im Frühling oder Sommer gibt es ganz bestimmt wieder eine interessante geführte Wanderung zwischen den Dörfern durch unsere schöne Kulturlandschaft.
sk