110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Fahrland

Seit 1909 schützt und rettet die Freiwillige Feuerwehr Fahrland Leben – 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag, egal zu welcher Tages- und Jahreszeit. Das alles machen die Mitglieder ehrenamtlich, in Ihrer Freizeit, neben der Arbeit.“
So steht es auf der Website der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Fahrland. Damit das auch in Zukunft so bleibt, brauchen die freiwilligen Feuerwehren noch mehr Unterstützung aus der Stadt. Nun feierte die Wehr am 18. Mai ihr 110-jähriges Bestehen. Obwohl die Wehr ihren runden „Geburtstag“ eigentlich schon im Februar dieses Jahres feierte, beschloss man, die Feierlichkeiten wegen des besseren Wetters in den Mai zu verlegen.
Die freiwilligen Feuerwehren sind heute nicht mehr aus den Ortsteilen wegzudenken. Egal, zu welcher Veranstaltung sie zur Unterstützung und Absicherung benötigt werden, sie sind da. Mittlerweile sind sie auch fester Bestandteil des Stadt- und Ortsteillebens geworden, indem sie für Frauen, Männer und die Jugend ein breites Angebot an Aktivitäten anbieten. Wer kennt sie nicht, die Feuerwehrwettkämpfe, die Kameradschaftsabende oder die Fahrten in andere Regionen, um den Mitgliedern neue Eindrücke zu vermitteln und den Teamgeist zu festigen. Bei alledem nimmt die FF Fahrland mit ihren 31 Mitgliedern und ihrer vorbildlichen Jugendabteilung eine besondere Stellung ein.

Die Wehren im Norden arbeiten und feiern zusammen. Fotos: sts

Nicht alles Gold, was glänzt

Trotz Feierlaune gibt es auch kritische Töne. Wehrführer Bernd Giese, seit 1975 bei der FF Fahrland und seit 2009 Wehrführer, wünscht sich eine bessere Schutzausrüstung für seine Einsatzkräfte. „Zum Teil kaufen unsere Kameraden ihre Sachen selbst, weil die gestellte Ausrüstung eine geringere Qualität hat“, bedauert Giese. Schnürstiefel seien laut Giese der häufigste Artikel, der aus privaten Mitteln finanziert werde, und diese kosten mal eben 220 Euro. Ebenso fordert Giese eine einheitliche Ausrüstung der Einsatzkräfte. „Es kann doch nicht sein, dass wir kein einheitliches Erscheinungsbild am Einsatzort haben“, so Giese.


Bedenken äußert Giese in Bezug auf die geplante Berufsfeuerwehr, die nach Krampnitz oder Fahrland kommen soll: „Wer weiß, was sich die Stadt dann mit unseren Wehren ausdenkt. Vielleicht glaubt man, man brauche uns dann nicht mehr.“ Wer jedoch an die finanzielle Situation der Stadt denkt, dem wird klar, dass man auf die preiswerte Alternative der freiwilligen Feuerwehren und ihre professionelle Arbeit nicht verzichten kann.

Abendprogramm.

Alle 5 Jahre, dafür größer

Die Feierlaune ließ sich aber keiner verderben. „Unsere Feier gab es früher jedes Jahr. Der organisatorische Aufwand und die Kosten waren aber so hoch, dass wir damit zu viel Zeit verbracht haben. Deshalb haben wir uns entschlossen unseren Feuerwehrball nur alle fünf Jahre durchzuführen, dafür aber dann richtig“, lächelt Giese.
Gemeinsam mit den Gästen der umliegenden Wehren (gemeinsam mit den Wehren aus Satzkorn, Marquardt und Uetz-Paaren bilden sie die Alarmeinheit Nordwest) fanden sich fast 300 Kameradinnen und Kameraden zusammen, die in bester Stimmung bis in die späten Abendstunden ausgiebig feierten. Wer so viel tut und das noch ehrenamtlich, der hat eine solche Feier auch wirklich verdient! sts