Dass die Einwohner der Potsdamer Ortsteile ihre Stimme erheben können – mit geballter Kraft – sieht man jetzt an den Ergebnissen der ersten Abstimmung zum Bürgerhaushalt: Gleich fünf Vorschläge sind in der aktuellen Liste unter den ersten 40: „Begegnungshaus Satzkorn nutzen – Teil der Entwicklung des ländlichen Raumes“ (Nr. 724), „Neugestaltung der Fläche vor den Geschäften in Fahrland“ (Nr. 487), „Golm wächst – endlich mit integriertem Entwicklungsplan!“ (Nr. 124), „Elektroanschluss an der Festwiese – Gestaltung des dörflichen Lebens in Satzkorn“ (Nr. 725) und „Wiederherstellung der Golmer Badestelle am Zernsee“ (Nr. 66).
Interessant sind auch die Vorschläge für Bornstedt: „Planungen für 2. Nord-Süd-Verbindung Straßenbahn aufnehmen“, „Biosphäre als Herzbad im Volkspark nutzen“ (Nr. 1090), „Energie-Gewinnung auf dem Ruinenberg nutzen – Wasserkraftanlage“ (Nr. 188), „Alte Beregnungsanlagen an der Amundsenstraße wieder nutzen“ (Nr. 1089).
Mit insgesamt 1255 Hinweisen wurde in diesem Jahr ein neuer Rekord aufgestellt. Im letzten Bürgerhaushalt wurden 869 und im Jahr davor 1141 Hinweise gezählt. Auch bei der Beteiligung zeichnet sich ein steigendes Interesse ab: Insgesamt haben sich im aktuellen Verfahren bereits rund 3150 Menschen beteiligt. Sie haben Vorschläge eingereicht, mehr als 700 Kommentare abgegeben oder an der Vorauswahl teilgenommen.
Ziel der ersten Abstimmung war es, eine erste Vorauswahl der wichtigsten Anregungen für den weiteren Bürgerhaushaltsprozess zu ermitteln. Diese dient der Arbeit des Redaktionsteams, in dem Vertreter aus Bürgerschaft, Politik und Verwaltung tätig sind. Das Redaktionsteam tagte am 22. und 27. August 2019 im Rathaus und sortierte alle Vorschläge nach der Gesamtpunktzahl. Dabei wurden die Bürgerideen auf ihre Zulässigkeit für den Potsdamer Bürgerhaushalt geprüft, ähnliche Ideen zusammengefasst und Hinweise, für die die Stadtverwaltung nicht zuständig ist, aussortiert. Weiter wurden die Vorschläge den drei Kategorien Haushaltssicherung (zehn Vorschläge), Laufender Haushalt (20 Vorschläge) und Investitionen (zehn Vorschläge) zugeordnet. So entsteht eine Liste aus 40 Vorschlägen für das weitere Beteiligungsverfahren, – die „Liste der Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger“. Diese Liste wird dann mit fachlichen Einschätzungen sowie Aussagen zu den Kosten versehen und ab 30. September 2019 erneut zur Abstimmung gestellt. Bei Redaktionsschluss stand das Ergebnis dieser Sortierung noch nicht fest. LHP/Red.