Ein Leserbrief des Journalisten Hans Groschupp in eigener Sache
„.(…) die Heveller waren ein friedliebendes Volk, lebten von Jagd und Fischerei…., kannten keine Stände und waren untereinander ‚genossenschaftlich’ verbunden“, schrieb ich vor neun Jahren. Ich gab dem neuen Monatsjournal den Namen, der als Metapher verstanden werden sollte. Oberbürgermeister Jann Jakobs sandte der Redaktion damals ein herzliches „Glück auf“! Jetzt wünschte er auch dem „Potsdamer“ viel Erfolg. Potsdam sei eine wachsende Stadt, da dürfe auch das mediale Angebot mitwachsen.
Dem ist an sich nichts hinzuzufügen und dennoch mag sich der Eine oder Andere die Frage stellen, warum jetzt die Doppelung? Verstärkt wurde der Eindruck in der Augustausgabe des Heveller von vagen Umschreibungen der Chefreporterin, das Team des „Potsdamer“ würde verbreiten, den Heveller „offiziell“ ablösen zu wollen.
An dieser Stelle bedarf es der Hygiene wegen, dringendlich einiger Klarstellungen. Steve Schulz gehörte dem erweiterten Redaktionskollegium des Heveller seit 2014 an, die heutige Chefreporterin pausierte damals. Die Agentur commata übernahm ein Jahr später auch das Internetportal des Heveller.
Nach dem Ausscheiden von Rainer Dyk 2016 war die Stelle des Chefredakteurs vakant. Ich erklärte mich auf Anfrage bereit dazu und holte die Chefreporterin zurück. Als der Chefredakteur Ende 2017 schwer erkrankte und sich einer Operation unterziehen musste, übernahm formell Steve Schulz die vorbereitete Redaktion. Im Frühjahr dieses Jahres fragte Steve Schulz an, ob medienPUNKTpotsdam das Produkt „Heveller“ verkaufen möchte.
Es wurde lange überlegt und ein Preis ermittelt. Schließlich stimmte man im April zu und legte als Termin für die Übergabe den 1. Juni fest. Nun fragte mich Steve Schulz, ob ich wieder regelmäßig für den Heveller arbeiten möchte. Ich sagte zu. Wir begannen ab sofort die Juniausgabe vorzubereiten. Einiges wollten wir verändern. Dann anulierte im Mai wider Erwarten die Heveller-Geschäftsführung, welche ihre Redaktionsräume in der Hessestraße zum 1.6. gekündigt hatte, ihre Zusage. Man sei woanders untergekommen und wolle nun doch weitermachen. Wir wissen alle, dass mündliche Vereinbarungen gültig sind. Aber nach vielen unnützen Gesprächen und unfreundlichen Telefonaten, gab Steve Schulz auf. Ein paar Jahre wolle die alte Heveller Geschäftsführung noch machen. Was sie zur Umkehr ihrer Meinung veranlasste, sagte sie nicht.
Die Arbeit für die Übernahme, es wäre ja keine feindliche gewesen, sollte nun nicht umsonst gewesen sein. Und so entstand der „Potsdamer“. Ich bin der Meinung, diese Fakten sollten die alten Heveller- und neuen Potsdamerleser wissen. Da mein Freund Steve Schulz diese Fakten abgehakte, bat ich ihn, wenigstens meinen Unmut als Leserpost zu drucken.
Hans Groschupp