Die neue Serie im POTSDAMER mit Ramona Kleber

Jedem von uns sollte sie bekannt sein, und die Meisten werden auch schon – mehr oder weniger freiwillig – mit ihr in Kontakt gekommen sein. Was zwar gesundheitlich wertvoll, aber meistens eher unangenehm gewesen sein dürfte, wenn die freigesetzte, ameisensäureähnliche Substanz auf unsere Haut trifft.

Ramona Kleber bei ihrer Lieblingsbeschäftigung im Garten

Vielseitigkeit zeichnet sie aus – als Heilpflanze zum Beispiel

Wissenschaftlich belegt ist, dass die Brennnessel Wirkstoffe enthält, die entzündungshemmend und antibakteriell wirken. Gut bei Problemen mit Magen und Darm, Nieren und Blase, Entzündungen in den Gelenken. Außerdem sorgen die sekundären Pflanzenstoffe u.a. für eine entwässernde Wirkung, und ein Brennnesseltee, nach dem Waschen in die Haare einmassiert, reguliert den pH-Wert der Kopfhaut und reduziert die Talgproduktion.

Viele Salzsorten gibt es im Marquardter Lavendelhof zu kaufen. Wertvolle Tipps gibt‘s kostenlos dazu.


Brennnesseln sind auch wichtige Futterpflanzen für viele Schmetterlingsarten, für einige von ihnen sogar die einzige Futterquelle.
Also ruhig im Garten mal in einer Ecke die Brennnesseln stehen lassen, die sich vielleicht sogar von selbst angesiedelt haben, weil der Boden an dieser Stelle sehr stickstoffhaltig ist.
Sie ist auch Düngepflanze für starkzehrende Pflanzen, hilft bei Mehltau, Pilzbefall und Läusen, als Gartenjauche oder Tee.
Aus den Pflanzenfasern werden außerdem seit Jahrhunderten Nesselstoffe gefertigt. Und natürlich ist die Brennnessel eine wertvolle Ergänzung für unsere Ernährung.
Besonders vielleicht auch für Veganer interessant: Brennnesseln enthalten ähnlich viel Eiweiß wie frische Hülsenfrüchte. Außerdem mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte und zahlreiche Mineralien, wie Eisen, Kalium und Magnesium.
Gegessen werden die frischen Triebspitzen, die ab Frühjahr das ganze Jahr geerntet werden können, frisch verarbeitet als Teil eines Salates, Kräuterquark oder in Kräuterbutter, oder einen Spinat zubereiten – für den Anfang geht auch, den handelsüblichen Spinat durch einen Teil Brennnesseln zu ersetzen. Geben Sie ein paar Blätter in Ihren täglichen Smoothie oder trocknen Sie die Blätter für einen Tee. Auch hier kann je nach Geschmack kombiniert werden.

Interessant sind übrigens auch die Samen, denen eine fruchtbarkeitsfördernde Wirkung nachgesagt wird und die deshalb gern als Aphrodisiakum genutzt werden.

Ihre Erntezeit ist jetzt – im Spätsommer: die oberen Pflanzenteile mit den Samen einfach abschneiden – noch grün oder schon braun – trocknen und trocken aufbewahren, bis sie verwendet werden, als knuspriges Topping auf Salaten, Joghurt, Müsli…

Seien Sie experimentierfreudig!

Bei mir kommen Blätter und Samen frisch ins Wildkräuter- und Brennnesselsalz.
Dazu werden die frischen Kräuter im Mixer mit grobem Salz vermischt, alles im lichten Schatten getrocknet und dann abgefüllt. Durch die Verwendung der frischen Kräuter erhält das Salz eine schöne grüne Farbe, die es auch behält, wenn es dunkel aufbewahrt wird.
Die Verwendung von Brennnesseln bereichert also unser Leben, ersetzt aber bei akuten oder chronischen Beschwerden nicht den Gang zum Arzt.

Ihre Ramona Kleber, die Kräuterfrau vom Lavendelhof Marquardt