Die Gattung Ilex kommt auf der Welt in 400 bis 600 Arten vor
Die Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium) läuft zur Weihnachtszeit zur Hochform auf mit ihren immergrünen stacheligen Blättern und den roten Beeren. Bekannt ist der Strauch, der bis zu 15 Metern hoch werden kann, auch unter dem Begriff Hülsdorn, Stechhülse, Walddistel, Winterbeere oder Christdorn. Er blüht im Mai/ Juni mit kleinen weißen Blüten, und ab Oktober färben sich die Beeren an den weiblichen Pflanzen rot. Man findet ihn im Halbschatten von Wäldern, aber auch als Zierpflanze auch in vielen Parks und Gärten.
Von der Japanischen Stechpalme (Ilex crenata) wird die Sorte ‚Convexa‘, auch Löffel-Ilex genannt, als Ersatz für den durch den Buchsbaumzünsler in Europa gefährdeten Buchsbaum verwendet.
(Quelle: Buchs-Ersatz. In: Mein schönes Land, Januar/Februar 2012, S. 38.)
Baum des Jahres 2021
„Als Paradebeispiel für gelebten Artenschutz“ ist die Stechpalme zum „Baum des Jahres 2021“ ausgerufen worden. Die Bestände hätten sich in Deutschland deutlich erholt, so die Baum-des-Jahres-Stiftung. Das dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass der Ilex in Deutschland seit etwa 100 Jahren unter besonderem Schutz steht. Die Entnahme aus der Natur, also das Abschneiden von Zweigen oder Ausgraben von Pflanzen, ist nicht erlaubt.
Die gesamte Pflanze gilt als giftig, einschließlich der Beeren. In der heutigen Zeit wird die Giftigkeit jedoch nicht mehr so hoch eingestuft wie zu früheren Zeiten. Anzeichen für Vergiftung sind Übelkeit und Erbrechen.
Traditionell gehört die Stechpalme aber auch zu den Räucherkräutern. Da ich mit rituellen Räucherungen nur wenig Erfahrungen habe, lasse ich dazu Katja von „Celticgarden“ zu Wort kommen:
„Mit der Stechpalme zu räuchern erdet uns und bringt uns zum Ursprung unserer Selbst. Speziell, wenn wir verwirrt sind und nicht so richtig wissen wo wir stehen im Leben. Auch wer mental in ein ‚Schwarzes Loch‘ gefallen ist, wird den Pflanzengeist der Stechpalme mit offenen Armen empfangen. Er ist gross, schützend, erdend und sehr mystisch. Er verrät uns nicht gleich seine Geheimnisse, aber er wird uns einladen, mit ihm auf seine Reise zu kommen. Wir werden uns fallenlassen und uns von ihm einhüllen lassen, was uns in einen Zustand von Ruhe und Ausgeglichenheit versetzt. Ansonsten eine wunderbare Räucherpflanze bei Unentschlossenheit und Ungeduld.“
Auch interessant: Aus dem südamerikanischen Mate-Strauch (Ilex paraguariensis A.St.-Hil.) wird Mate-Tee hergestellt.
Ebenso auffällig im Wintergrün ist die Eibe (Taxus)
Fast die gesamte Pflanze ist ausgesprochen giftig! Nur das Fruchtfleisch der Beeren – OHNE KERN! – nicht.
Man sollte es jedoch nicht darauf ankommen lassen. Nicht umsonst wird die Eibe auch als Baum des Todes bezeichnet und man findet sie häufig auf Friedhöfen.
Sie sollte auch nicht zu nahe an Gartensitzplätzen stehen, da sie ungesunde Ausdünstungen von sich gibt.
In früheren Zeiten galt die Eibe jedoch als starker Schutz- und Zauberbaum. Amulette aus Eibenholz sollten als Talisman Glück bringen.
Das Holz der Eibe ist hart, aber sehr elastisch. Deshalb wurde es im Mittelalter besonders gern für die Herstellung von Bögen verwendet. Was am Ende jedoch dazu führte, dass die Eibe fast ausgerottet wurde. Sie ist wohl weiterhin vom Aussterben bedroht, denn sie wächst im Jahr nur ca. drei bis fünf Zentimeter und steht deshalb auf der Roten Liste.
Zuchtformen finden sich in privaten Gärten und sehr häufig in unseren verschiedenen Potsdamer Parkanlagen. Dort werden sie aufgrund ihrer weichen Nadeln gern als Formgehölze genutzt.
Nutzen Sie also die Feiertage für einen Spaziergang in unseren schönen Parks und bewundern Sie diese tollen mystischen Gewächse mit gebotenem Abstand: Nur anschauen, nicht anfassen!
Und kommen Sie gut ins neue Jahr!
Wünscht Ihnen Ramona Kleber – Ihre Kräuterfrau vom
Lavendelhof Marquardt