Karl Foersters Farbdreiklang im 21. Jahrhundert

Am 17. September um 17 Uhr wird die Ausstellung „Farbe ist wie eine Glückshaut” auf der Freundschaftsinsel eröffnet. Organisiert und durchgeführt wird die Ausstellung zu Ehren Karl Foersters von dem Verein „Freunde der Freundschaftsinsel“, die seinen Farbdreiklang und die mit seinem Namen verbundenen Pflanzen Delphinium (Rittersporn), Phlox (Flammenblume) und Helenium (Sonnenbraut) auf einzigartige Weise inszeniert.

Ein Leben für den Garten

Karl Foerster (09.03.1874 bis 27.11.1970) war ein deutscher Gärtner und Staudenzüchter. Aufgrund seiner Arbeit bezeichneten ihn auch viele als Garten- oder Pflanzen-Philosoph.

1910/11 zog Foerster mit seiner 1903 in Berlin gegründeten Staudengärtnerei nach Bornim (heutiges Potsdam) um. Dort verwandelte er ein ca. 5.000 qm großes Ackergelände zu dem bekannt gewordenen Karl-Foerster-Garten, der heute im Besitz der Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist und von dieser gepflegt wird.
1941 wurde der öffentliche Schaugarten auf der Potsdamer Freundschaftsinsel eröffnet, der einen Teil der bis dahin gezüchteten Sorten präsentierte. Auch heute noch können dort einige der insgesamt rund 370 entwickelten Foerster-Pflanzen von den Besuchern bewundert werden.

Phlox paniculata (Dorffreude)
Fotos: Carsten Mehliß

 

Eva und Karl Foerster<br> Im Korb sind die drei Primärfarben schön zu erkennen, kombiniert mit der Mischfarbe Weiß

Eva und Karl Foerster
Im Korb sind die drei Primärfarben schön zu erkennen, kombiniert mit der Mischfarbe Weiß
Quelle: Marianne-Foerster-Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

„Karl Foersters Ziel war es, als eine Basis für Pflanzenkenntnis, ein europaweites Netz an Schau- und Sichtungsgärten entstehen zu lassen. Von diesen Gärten aus sollten Gartengestalter, Pflanzenzüchter, Gartenhistoriker und Fachbuchautoren profitieren sowie Millionen von Gartenbesitzern, die ihren Garten hegen und pflegen“, so Schwinning.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Freundschaftsinsel schwer zerstört. In den Folgejahren (1953 bis 1957) entstand auf Initiative Foersters dann der erste Schau- und Sichtungsgarten in der DDR.

Delphinium Elatum Hybride (Finsteraarhorn)

Farbiges Begleitprogramm

Die Besucher werden im Laufe der Ausstellung interessante Fachvorträge zu hören bekommen (24.09. und 01.10.2022). Zur Finissage am 08. Oktober um 17:00 Uhr wird es ein großes Farbbuffet geben sowie einen Vortrag zur sinnlichen Wahrnehmung von Farben, von Charis Schwinning.

Schönheitssucher

Speziell für die Dörfer hat Karl Foerster umfangreiche Sortenlisten von besonders geeignetem Pflanzenmaterial veröffentlicht. Mit schönen ausdauernden Pflanzen wollte er das Heimatgefühl, vor allem der Landbewohner, stärken. Er war der Meinung, dass Gärten wie eine Schutzimpfung gegen Fernweh wirken. Die Dorfgärten sollten „Verzauberer ihrer ganzen Umgebung für Bleibende und Durchwandernde“ werden, so Foerster.
Diesem Gedanken und dem Erbe Foersters hat sich auch der Verein „Freunde der Freundschaftsinsel“ angenommen, dessen Ausstellung von der Stadt unterstützt wird.

„Es wäre wünschenswert, wenn die Besucher der Ausstellung und des Gartens auf der Freundschaftsinsel die Schönheit der Züchtungen Foersters erkennen und zu ihrer Verbreitung beitragen“, sagt Schwinning. Denn das Ziel Foersters war es immer, durch Schönheit die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.

Helenium Hybride (Goldrausch)

Alle Informationen zur Ausstellung und dem Begleitprogramm finden Sie unter: www.freundschaftsinsel-potsdam.de

sts