Gelebte Nachhaltigkeit

Bücherbeutel + Riesenschnecken + Frühjahrsputz, so geht in der Kita Spielgrün die Rechnung auf

Der Kindergarten Spielgrün, der seit November 2019 geöffnet ist, orientiert sich am konzeptionellen Schwerpunkt der Nachhaltigkeit und bietet Platz für insgesamt 100 Kinder von einem Jahr bis zur Einschulung. Auf der Grundlage eines achtsamen und verantwortungsvollen Umgangs mit sich selbst, mit unserem Gegenüber, mit der Natur und den Ressourcen, die uns umgeben, versuchen wir nachhaltige Entwicklung in unserem pädagogischen Alltag zu leben. Unter anderem vermitteln wir den Kindern die Natur als unseren Lebensraum mit allem, was dazu gehört.
Das Team der Kita Spielgrün ist sich einig, dass so ein wichtiges Thema nicht nur durch Theorie und Bildern in den Köpfen hängen bleibt. Darum liegt dem Team viel daran, das Thema Nachhaltigkeit erlebbar, sichtbar, erfahrbar und gemeinsam mit den Eltern gestaltbar zu leben.

Ende des vergangenen Jahres gab es eine Teamweiterbildung mit dem Schwerpunkt Zusammenarbeit mit Eltern. Neue Impulse und ein toller Austausch mit der Dozentin Romy Schönfeld brachten den ersten Nachhaltigkeitsstein ins Rollen. Im Eingangsbereich der Kita Spielgrün befindet sich seit Ende Januar die „Bibliothek im grünen Beutel“. Hier haben Eltern die Möglichkeit, sich einen Beutel „to go“ nach dem Bibliotheksprinzip auszuleihen und diesen nach vier Wochen wieder dort hinzuhängen. Es gibt derzeit sechs Beutel die zu unterschiedlichen Themen befüllt sind. Hier können die Familien von Gute-Nacht-Geschichten bis hin zu Bastelbüchern über einen Beutel mit Gesellschaftsspielen sowie Büchern für die Kleinsten wählen. „Wir sehen die Beutel selten länger als einen Tag dort hängen, dann sind sie auch schon wieder ausgeliehen. Wir freuen uns sehr, dass unser neues Projekt so gut ankommt und wir damit das Lesen und die gemeinsame Zeit zu Hause unterstützen können“, berichtet die Kitaleitung Nora Pawlowsky.

Ein zweiter Nachhaltigkeitsstein rollte los, als die Kita eine Anfrage von der Kinderwelt Kita Thyrow erhielt, ob man sich vorstellen könne, zwei Achatschnecken Bruno und Elsa aufzunehmen. Frau Heinicke hatte bereits Erfahrungen mit Achatschnecken, und nachdem das Team einheitlich zugestimmt hat, sind Bruno und Elsa mit ihrem Terrarium ins Denkerstübchen der Kita Spielgrün eingezogen.
Man kann die Freude, Neugier und faszinierten Kinderaugen gar nicht mit Worten beschreiben. Die Kinder hatten viele Fragen, waren sehr interessiert, und es waren mutige Kinder dabei, welche eine große Schnecke unbedingt mal auf ihrer Hand spüren wollten. Ein Mädchen aus der Baumwächtergruppe berichtete, dass ihre große Schwester zu Hause ebenfalls Achatschnecken habe und nun als kleine Expertin Frau Heinicke bei der täglichen Pflege und Reinigung zur Seite stünde. Unsere zwei Schnecken ermöglichen situationsorientiertes Arbeiten sowie das Lernen von Verantwortung, Fürsorge und Umgang mit einem Lebewesen. Die Kinder und Eltern unterstützen uns mit Salatresten und anderen Leckereien für die Schnecken, welche nun nicht mehr weggeworfen werden müssen.

Alle guten Dinge sind drei, und so lässt der dritte Nachhaltigkeitsstein nicht lange auf sich warten. Ganz ohne Aprilscherz hieß es am 01.04.2023 ran an die Beete und los. Mit Hilfe der Eltern wurde der große Garten und der Erntegarten der Kita aus dem Winterschlaf geholt und für den Frühling vorbereitet. Die Baumwächterkinder der Kita sind bereits Pflanzpaten und kümmern sich mit ihren Eltern ums Gießen, Pflegen und Unkraut entfernen. Dies ist ein schönes Ritual zur Abholsituation. Nun dürfen auch die Blütenkinder im Krippenbereich mit ihren Bechern in Zukunft ihre Beete vor den Krippeneingangstüren mit ihren Eltern pflegen und den Frühblühern beim Wachsen zusehen.
Gemeinsam wird auf diese Weise ermöglicht, eine schöne Gartenanlage für die Kinder zu erhalten, zu bewirtschaften und gleichzeitig den Umgang mit der Natur und der Gartenpflege kennenzulernen.
Das Team freut sich auf einen frühlingshaften Arbeitseinsatz mit den Eltern, getreu dem Motto: „Nachhaltigkeit dreht sich ums Dranbleiben, nicht um Perfektion.“ (Autor Unbekannt)