Auf den Gleisen der oberen Bahnsteige 1 und 2 des Bahnhofs Potsdam-Pirschheide hielten seit 1999 keine Züge mehr – sie rauschten an diesem Geisterbahnhof am Berliner Außenring vorbei. Am 27. April um 4.13 Uhr hat sich das geändert: Der erste Zug Richtung Königs Wusterhausen hielt an einem der beiden Bahnsteige. Potsdamer, die zum Flughafen BER müssen, können nun mit der Regionalbahnlinie 22 einmal pro Stunde in gut 20 Minuten dorthin gelangen. Damit ist der Bahnhof nach 25 Jahren wieder an den Berliner Außenring angeschlossen. Profitieren werden vor allem Pendler aus Werder und Geltow, die zum Flughafen oder zum Potsdamer Hauptbahnhof fahren. Alle Bahnsteige sind zudem barrierefrei mit einem Aufzug zu erreichen. Seit Sommer 2023 ist der untere Bahnsteig 3 erneuert, an dem die Züge der Regionalbahnlinie 33 aus Jüterbog über Beelitz zum Potsdamer Hauptbahnhof halten.
Die Wiedereröffnung der oberen Bahnsteige sollte eigentlich bereits im Dezember 2023 erfolgen. Dieser Termin konnte aber nicht gehalten werden – unter anderem aufgrund von „Engpässen in der Materialbeschaffung bei Lieferanten, wie beispielsweise die Anlieferung der Treppenelemente, die den oberen mit dem unteren Bahnhofsteil verbinden. Auch bauliche Verzögerungen durch die eisigen Temperaturen erschwerten die Fertigstellung des Bahnhofs“, äußerte eine DB-Sprecherin. Die Reaktivieren des Umsteigepunktes kostete Bund, Land und Deutsche Bahn über 14 Millionen Euro.