Plakatausstellung im Alexander Haus
Das Jahr 2021 ist ein besonderes Jahr für das Alexander-Haus: Die vor zwei Jahren abgeschlossene Restaurierung des 1927 erbauten Wochenendhauses der Familie Alexander ist mit dem Brandenburgischen Denkmalpflegepreis gewürdigt worden. Und in ganz Deutschland findet eine vom Bundespräsidenten eröffnete Kampagne statt, die Geschichte und Gegenwart jüdischen Lebens in Deutschland in den Blick nimmt.
Gemeinsam beteiligen sich der Groß Glienicker Kreis und der Alexander-Haus e.V. an dieser bundesweiten Kampagne. Zum ,Tag des offenen Denkmals‘ eröffnen sie eine Plakatausstellung, in der Familiengeschichten gezeigt werden, die für Groß Glienicke bedeutsam sind.
Die Geschichte der Familie Alexander ist die Geschichte einer bürgerlichen Familie aus dem süddeutschen Raum, aus Bamberg und Frankfurt am Main, die im Berlin der 1920er Jahre zu Ansehen und Wohlstand kommt. Dr. Alfred Alexander ist Arzt und wird Präsident der Berliner Ärztekammer. In Groß Glienicke gehört die Familie 1927 zu den ersten, die ein Wochenendhaus bauen. Bis hierher ist diese Familiengeschichte durchaus bemerkenswert, aber zugleich eine unter vielen. Dann kommen die Nazis an die Macht, und die Familie muss 1936 fliehen, um sich in Sicherheit zu bringen – weil sie jüdisch ist. Ähnlich erging es den Familien Weitz und Abraham, die an der Seepromenade ein Haus errichtet hatten. Auch deren Geschichte wird in der Plakatausstellung gezeigt.
Es sind drei Beispiele für das jüdische Leben, das es bis in die 1930er Jahre in Groß Glienicke gab und das dann zerstört und Jahrzehnte lang vergessen und verdrängt wurde. Die Plakatausstellung will diese Geschichte in Erinnerung rufen. Und das Alexander-Haus ist ein Zeichen, dass jüdisches Leben auch heute zu Groß Glienicke gehört.
Alexander-Haus e.V.