Am 22./23.1.2020 ließ Lutz Kleinert vom Obstgut Marquardt die Kirschplantage gegenüber der Obstscheune komplett roden. Viele Bürger aus den umliegenden Dörfern zeigten sich entsetzt über den Kahlschlag. Ein weitere große Anlage geht damit verloren. Besonders im Frühling während der Blüte waren die Bäume eine Augenweide. An prädestinierter Stelle direkt an der B273 standen sie als sichtbares Zeichen für die Bewahrung der Obstbautradition im Potsdamer Norden. Nun musste auch diese Plantage weichen.

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Nach Aussage von Lutz Kleinert gab es schwerwiegende Gründe, die Fällungen in Auftrag zu geben: Ein Virus namens „Little Cherry“ habe das Holz der Kirschen befallen. Das Virus bewirkt, dass die Kirschen kleiner sind als normal, eine ungewöhnliche herzförmige Form annehmen und fade bis bitter schmecken.
Kleinert vermutet, das der Virus schon 1996 mit der Pflanzung in die Plantage eingeschleppt worden ist. Der Ertrag war schon immer schlecht. Obwohl die 6,5 ha große Plantage eigentlich 30 bis 40 Tonnen bringen müsste, waren es laut Kleinert im besten Fall maximal 11 Tonnen Kirschen. Lange Zeit war unklar, woran das lag. Deshalb blieben alle Versuche, den Ertrag zu steigern, wie z.B. durch extra Bewässerung, erfolglos. Aber auch mit dem Wissen über den Virus lassen sich die Bäume nicht retten. „Es gibt keine Behandlungsmöglichkeiten.“ sagt Lutz Kleinert und ist sehr traurig über die drastische Maßnahme. „Es tut mir weh, denn dass sollte meine Rente sein.“ Nachdem die Plantage komplett beräumt ist, will Lutz Kleinert die von der Bundesimmobilienanstalt gepachtete Fläche landwirtschaftlich nutzen.

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