Vereinspräsident Sebastian Stier (l.) eröffnet mit Oberbürgermeister Mike Schubert (r.) den neuen Fußballplatz.

Vereinspräsident Sebastian Stier (l.) eröffnet mit Oberbürgermeister Mike Schubert (r.) den neuen Fußballplatz.
Fotos: sts

Stadtverwaltung möchte Sportflächenbau in Potsdam weiter fördern

Es wurde Zeit, dass der Fußball-Verein den neuen Kunstrasenplatz erhielt, denn der alte ist buchstäblich in die Jahre gekommen und hatte schon lange die Anmut eines Flickenteppichs.
Der Verein ist in den letzten drei Jahren um über 100 Mitglieder – vor allem im Kinder- und Jugendbereich – gewachsen. „Wenn man so wächst, wie wir es tun, ist es wichtig, dass man auch in die Infrastruktur investiert“, sagt Vereinspräsident Sebastian Stier am Tag der feierlichen Eröffnung des neuen Kunstrasenplatzes am 04. September.
Mit der Unterstützung des Stadtsportbundes, des Landesministeriums für Bildung, Jugend und Sport und anderen Partnern sei dies vorbildlich gelungen, so Stier.
Im Rahmen des „Goldenen Plan Brandenburg“ erhielt der SG Bornim e.V. über den Landessportbund Brandenburg e.V. von der Sportministerin Britta Ernst (SPD) Zuwendungen in Höhe von 350.000 Euro. Durch die finanzielle Unterstützung sollen die Bedingungen und Trainingsmöglichkeiten der Sportlerinnen und Sportler in Vereinen deutlich verbessert werden. Auch der Stadtsportbund unterstützte das Vorhaben aktiv.

Stadt braucht dringend neue Sportflächen, Oberbürgermeister Schubert appelliert an Bürger

Der neue Platz wurde während und nach den Sommerferien in nur wenigen Wochen erneuert und dabei sogar um einige Meter vergrößert. Während dieser Zeit mussten viele Mitglieder ihr Training auf Sportflächen in der Region verlegen, weil der Rasenplatz den Trainingsbetrieb nur sehr eingeschränkt zuließ.

Viele Mitglieder, Verantwortliche und Unterstützer waren bei der feierlichen Eröffnung anwesend.

Oberbürgermeister Mike Schubert kam zur Eröffnungsfeier und sprach über den wachsenden Bedarf an Flächen für den Vereins- und Freizeitsport. „Potsdam ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Wir brauchen daher dringend mehr Sportflächen in Potsdam, damit die hohe Nachfrage bedient werden kann.“ Aufgrund der sehr begrenzt zur Verfügung stehenden Flächen, sei dafür aber auch die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger notwendig, die Sportflächen vor ihrer eigenen Tür dulden müssten.
Sportvereine haben auch eine große soziale Aufgabe, betonte Schubert. „Das wachsende Vereinsleben führt dazu, dass diejenigen, die neu in unsere Stadt kommen, überhaupt eine Chance erhalten, hier anzukommen. Nicht nur hier zu wohnen, sondern hier eine Heimat zu finden.“ Das sei eine große Verantwortung für viele, so Schubert weiter. Deshalb sei die Unterstützung für die Vereine eine so wichtige Aufgabe für die Stadt

Laut Schubert plane die Stadt in den kommenden vier Jahren insgesamt 77 Millionen Euro in die Vereinsinfrastruktur zu investieren.

Privates Engagement ermöglichte Sportplatzbau

Dass auf dem Platz heute überhaupt Fußball gespielt werden kann, ist vor allem dem ehemaligen Eigentümer der Flächen, Klaus Rietz, zu verdanken.
„Nach der Wende waren mögliche Flächen als Ackerland und nicht als Sportfläche im Grundbuch eingetragen. Als die Frist dafür verstrich, kam der Alteigentümer und wollte seine Fläche zurück haben“, erinnert sich Rietz im Gespräch mit dem POTSDAMER.

Klaus Rietz ging schon vor Jahren mit gutem Beispiel voran. Es freut ihn, dass sein altes Grundstück heute einen so großen Mehrwert für die Jugend darstellt.

Klaus Rietz ging schon vor Jahren mit gutem Beispiel voran. Es freut ihn, dass sein altes Grundstück heute einen so großen Mehrwert für die Jugend darstellt.

„Früher hat die Sportplatzfläche mal mir gehört. Und auch wenn die unmittelbare Nähe des Sportplatzes vielleicht einen Wertverlust für unser direkt angrenzendes Grundstück darstellt, können wir doch nicht sagen, ´holt die Kinder von der Straße, aber nicht bei uns‘. Das geht doch nicht“, ist Rietz der Meinung und geht mit dieser Einstellung vorbildlich den Weg, den Schubert zuvor ansprach.

Heiko Weidemann (Mitte), Inhaber der Firma Tief- & Ausbau Weidemann, sponserte für die Feier ein Wildschwein.

Heiko Weidemann (Mitte), Inhaber der Firma Tief- & Ausbau Weidemann, sponserte für die Feier ein Wildschwein.

Im kommenden Jahr soll der große Rasenplatz eine Flutlichtanlage erhalten und eine weitere kleine Naturrasenfläche mit Kunstrasen versehen werden, um auch diese an nassen Tagen bespielen zu können.

Die Entwicklung in Bornim zeigt, wie viel erreicht werden kann, wenn Land, Stadt und Bürger an einer Idee zusammenarbeiten.
Vielleicht ist das ja für viele ein Anstoß, umzudenken und sich stärker für allgemeine Interessen einzusetzen als nur für seine persönlichen.

sts